13.56

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Kulturelle Bildung – erlauben Sie mir ein paar Sätze mit einem Rückblick: Unter den Unterrichts­ministern, -ministerinnen der SPÖ sind die sogenannten kreativen Fächer – Zeichnen, textiles und technisches Werken, Musik – immer mehr reduziert worden. (Abg. Heinisch-Hosek: Das war die Frau Gehrer!) Also so viel Interesse kann es daran nicht gegeben haben.

Die Schule ist nun einmal für viele der einzige Rahmen, in dem sie in einer Situation sind, in der sie Kunst und Kultur näher kennenlernen können, weil es, wie meine Kollegin Hamann schon gesagt hat, in den Familien oft ganz schwierig ist und es da auch andere Zugänge gibt.

Natürlich vermitteln sich Kunst und Kultur auch über Freunde, Freundinnen, über andere Medien wie zum Beispiel auch das Fernsehen – auch da wird Kunst und Kultur vermittelt, nicht nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, sondern auch auf anderen Sendern.

Vielleicht noch ein zweiter Punkt, der mir wichtig ist, weil jetzt sozusagen von allen so beklagt wurde: Wie kann man nur so einen inhaltsleeren Antrag an die eigene Bundesregierung stellen? – Ja selbstverständlich! Offensichtlich ist die Art und Weise, wie Parlament und Regierung funktionieren, manchen hier im Haus nicht ganz klar, oder es ist ihnen nicht einsichtig, wie solche Prozesse ablaufen. Natürlich ist das sehr weit gefasst, weil es ja darum geht, in einem sehr weit gefassten Rahmen einzelne Maßnahmen zu entwickeln, die es ja auch gibt in diesem Maßnahmenbündel – einiges ist schon angesprochen worden. Es ist natürlich nicht nur der OeAD, sondern es sind viele vor allen Dingen auch im NGO-Bereich – auch da wurden Beispiele genannt –, die sich um die Situation von Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit Kunst und Kultur sehr verdient machen. Es gibt viele Einrichtungen, die bereits bestehen, und in den Schulen passiert vieles, es wird vieles gemacht, um Kindern Kunst und Kultur nahezubringen und sie dazu zu bringen, es auch selber auszuüben.

Vielleicht auch in Richtung Wien gesprochen: Hier wäre, wie in vielen anderen Bundesländern – ich nenne jetzt insbesondere Oberösterreich und Vorarlberg –, mit einem öffentlichen Musikschulwesen schon ein erster Schritt gemacht. Der fehlt in Wien leider vollkommen. Es gibt in Wien kaum öffentliche Musikschulen, und das ist wirklich ein Minuspunkt. Ich denke, das ist notwendig, um diesen Rahmen zu schaffen.

Ich glaube, es ist in Zukunft besonders wichtig, Kinder und Jugendliche – vor allen Dingen Kinder im Kindergartenalter, aber auch im Volksschulalter –, wenn man so will, hin zu einer analogen Kultur zu führen, denn eine digitale ist ihnen in vielen Fällen sehr bekannt. Also es geht sozusagen um das Selber-kreativ-Sein und darum, zu sehen, wie Kreativität in allen möglichen Bereichen gelebt wird.

Und im Übrigen bin ich der Meinung: Bring them home now! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.00

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Maria Großbauer. – Bitte, Frau Abgeordnete.