17.52

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuschauer:innen und Zuhörer:innen! Wir beschließen heute Anreize für freiwilliges Arbeiten in der Pension nach dem gesetzlichen Pensionsantritt – ja, auch das gibt es. Für viele Menschen ist es sinnerfüllend, zu arbeiten, sie sehen ihre Arbeit als einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft, sie finden einen Sinn in ihrer Arbeit und auch etwas besonders Wertvolles. Ich glaube, das ist auch eine ganz besondere Voraussetzung, um zufrieden zu sein.

Es gibt eben auch viele ältere Menschen, Menschen, die in Pension gehen, die nach dem Antritt der Pension weiter arbeiten wollen. Das sind vielleicht 10, 15 Stunden oder ein Tag in der Woche. Das ist sehr wohl etwas, was auch die Wirtschaft betrifft, denn wir in der Wirtschaft brauchen dieses Know-how, wir brauchen diesen Wissenstransfer. Die ältere Generation kann zum Beispiel der jungen Generation da sehr, sehr viel mitgeben. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt auch in Bezug auf dieses Leistungspaket: das Know-how, das wir verlieren, das wir aber sehr gerne in der Wirtschaft haben und erhalten möchten. Da geht es um viele Bereiche, um handwerkliche Bereiche, um den Tourismus, um die Arbeit in Büros, auch in der Pflege, wo es sehr oft Pfleger:innen gibt oder diplomiertes Personal, das sagt: Ich bin auch bereit, noch einige Stunden die jüngeren Kolleg:innen einzuschulen und einzuarbeiten.

Wir beschließen ein Leistungspaket, meine Damen und Herren – ja, und vielleicht ist es auch nur ein erster Schritt, aber wir beschließen ein Leistungspaket –, das mit Sicherheit Anreize und auch Begünstigungen für jene schafft, die bereit sind, mehr zu arbeiten, die auch bereit sind, länger zu arbeiten.

Es wurde schon gesagt: Wir beschließen höhere Freibeträge für Überstunden, die Pensionsbeiträge werden zum Teil vom Bund übernommen und entfallen bis zur doppelten Geringfügigkeitsgrenze – das kann man jetzt kritisieren, ja, aber ich denke, es ist eine Möglichkeit, einen Anreiz zu schaffen –, und wir beschließen auch die Erhöhung des Bonus für das Hinauszögern des Pensionsantritts; das heißt, wer über das Regelalter hinaus tätig ist, erhielt bisher 4,2 Prozent, dieser Bonus wird jetzt auf 5,1 Prozent erhöht.

Meine Damen und Herren, dieses Leistungspaket soll 2025 evaluiert werden. Ich denke, dass wir dann sehen werden, was wie angenommen wurde. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir da auch weitere Schritte finden und weitere Schritte schaffen, die sinnvoll und auch möglich sind.

Wieso die SPÖ da jetzt überall dagegenstimmt, Herr Kollege Muchitsch, das weiß ich nicht, denn euer Pensionistenverbandsobmann von Klagenfurt, jetzt Bundesrat hier im Hohen Haus – Philip, dein Freund (Abg. Kucher: Und deiner!), auch meiner –, hat genau das vor der Landtagswahl gefordert. Du kannst das in den Medien nachlesen: Er hat als Pensionistenverbandsobmann genau das gefordert, um ältere Menschen zu motivieren, eben nach der Pension ihr Know-how weiterzugeben und weiterzuarbeiten.

Ich halte auch – obwohl das kritisiert wurde – diese Bewusstseinsbildung und auch die Informationspflicht ab dem 57. Lebensjahr für eine sehr, sehr wichtige Maßnahme. Was kann daran schlecht sein, wenn man zu einem Informationsgespräch einlädt? Meine Erfahrung als Unternehmerin ist die, dass es da sehr viel Desinformation gibt.

Wir vonseiten unserer Fraktion und diese Bundesregierung arbeiten jedenfalls mit aller Kraft für die Menschen in diesem Land, und ich glaube, dass sowohl die Wirtschaft als auch die älteren Menschen von diesem Leistungspaket profitieren werden. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

17.56

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Alois Stöger. – Bitte sehr.