18.32

Abgeordneter Ralph Schallmeiner (Grüne): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren hier auf der Galerie beziehungsweise zu Hause vor den Bildschirmen! Beim vorliegenden Tagesordnungspunkt diskutieren wir über die sogenannten Frühen Hilfen.

Es handelt sich um ein seit über zwölf Jahren bestehendes Angebot für frischgebackene Mütter, Väter, für Familien in durchaus sehr herausfordernden Situationen. Die Geburt eines Kindes kann in manchen Fällen auch zu einer Belastung werden, wenn die Rahmenbedingungen eben nicht so sind, wie in der Bawag-Werbung aus den 1980er-Jahren, an die sich wahrscheinlich viele von uns hier herinnen noch erinnern.

Wenn eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern die Situation für junge Mütter, für junge Väter belastend ist, dann hat das ja auch Auswirkungen auf die neugeborenen Kinder. Um da einzugreifen, um eben da Hilfestellungen zu ermöglichen, gibt es dieses Netzwerk, gibt es die sogenannten Frühen Hilfen.

Das österreichische Angebot in diesem Zusammenhang ist auf europäischer Ebene betrachtet ein Best-Practice-Modell. Es ist etwas, das auch in den letzten Jahren durch die EU mitfinanziert wurde. Im Zuge des Finanzausgleichs zwischen Bund, Ländern und Gemeinden hat man sich jetzt dazu entschlossen, das Ganze auf eine langfristigere Finanzierung zu stellen, eben zu schauen, dass das Ganze durch das FAG langfristig abgesichert wird. Gleichzeitig möchte man das nicht wie bisher nur mit 15 Millionen Euro dotieren, sondern die Mittel auf bis zu 21 Millionen Euro aufstocken.

Das heißt, wir gehen da den Weg, ein sehr gutes Modell, eine sehr gute Unterstützungsleistung für Familien in speziellen Situationen nicht nur abzusichern, sondern auch auszubauen und damit auch sicherzustellen, dass das Ganze nicht nur in einzelnen Regionen hier im Land verfügbar ist, sondern über kurz oder lang in ganz Österreich überall gleich niederschwellig und gleich gut verfügbar angeboten werden kann. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

Worum geht es? – Ich habe mir zum Beispiel jetzt einmal rausgesucht, dass bei uns in Oberösterreich Projekte zu folgenden Themen unterstützt werden: Unsicherheiten im Umgang mit dem Kind oder Überforderung; psychosoziale Belastung und psychische Erkrankungen; Kinder mit Entwicklungsrisiken oder akuten chronischen Erkrankungen; sehr frühe oder auch sehr späte Elternschaft, die sich natürlich auch entsprechend auswirken kann; Beziehungskonflikte, die die Kinder auch entsprechend beeinträchtigen können, und natürlich auch die Frage der Schwierigkeit, wenn die Eltern-Kind-Beziehung, die Bindung nicht so ausgeprägt ist, wie sie es sein sollte.

Also überall dort greifen diese Frühen Hilfen, überall dort wird unterstützt. Überall dort wird dafür gesorgt, dass diese Hilfe, die nunmehr im FAG verankert ist, niederschwellig, einfach und gut ankommt. Wir alle wissen: Was im FAG verankert ist, wird normalerweise dann auch nicht mehr rauskommen.

Von daher: Sehen Sie es als langfristige Absicherung, über diese fünf Jahre hinaus! – Ich bitte um breite Zustimmung. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP.)

18.36

Präsidentin Doris Bures: Nun ist Frau Abgeordnete Katharina Werner hier und gelangt zu Wort. – Bitte.