18.42

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal und zu Hause! Wenn ein Baum umfällt, dann hört das jeder, aber wie der Baum wächst, das hört keiner. – Mit diesem treffenden chinesischen Zitat wurde eines der Symposien in Österreich zum Thema „Frühe Hilfen“ statt später Aufschrei eingeleitet. Es ist tatsächlich so: Je früher eine Familie Hilfe erhält, desto besser ist es für die Eltern, für die Kinder und in weiterer Folge auch für die helfenden Netzwerke, die Betreuungseinrichtungen und später die Schule.

Wir sprechen hier von Angeboten, die es bereits jetzt in den Ländern und Bezirken für Familien mit Kindern von null bis drei Jahren gibt. Sie beraten, begleiten und unterstützen. Diese Präventionsmaßnahmen setzen wirklich sehr bald an, und daher wirken sie auch sehr gut. Gesundheitliche Belastungen und Risiken können genauso erkannt werden wie soziale Komponenten. Es ist ein niederschwelliges Angebot und die Hilfe kann im eigenen Heim stattfinden.

Ja, wir haben es gehört: Für viele ist es sehr schwierig, sich vorzustellen, dass die große Freude, wenn das Baby da ist, in eine belastende Lebenssituation umschlagen könnte. Der Alltag ist aber in dieser neuen Familiensituation oft beschwerlich, und nicht alle jungen Eltern haben Familie, Freunde oder Nachbarn in der Nähe, die einspringen können oder dazu bereit sind. Es gibt verschiedene Ursachen: Erschöpfung nach der Geburt, vielleicht sind es Mehrlinge, vielleicht war es eine Frühgeburt, vielleicht ist der Elternteil alleinstehend. Es gibt eben viele Situationen, wo Frühe Hilfen ansetzen, um in weiterer Folge keinen Aufschrei erleben zu müssen.

Wir haben in den Ländern bereits viele Netzwerke und Kooperationspartner. Denken wir an die Kinderärzte, die Kinder- und Jugendhilfe und die Mutterberatungseinrichtungen! Es braucht eben oft schon während der Schwangerschaft Unterstützung, weil es notwendig ist. Das alles soll zu einer guten und gesunden Entwicklung beitragen, damit die Kinder in den ersten Jahren gestärkt und unterstützt aufwachsen können. Dafür gibt es mit dieser 15a-Vereinbarung Unterstützung vom Bund.

Ob diese neue Koordinationsgruppe tatsächlich notwendig ist, fragen wir uns schon auch, denn es gibt ja bereits sehr gute Strukturen, auf die zurückgegriffen werden könnte, die vielleicht nur besser koordiniert und vernetzt werden müssen. Grundsätzlich ist die Frühe-Hilfen-Vereinbarung, Herr Minister, wirklich das einzige unterstützenswerte Projekt dieser Gesundheitsreform. Diese finanzielle Absicherung begrüßen wir und darum werden wir dem auch heute zustimmen. (Beifall bei der FPÖ. – Ruf bei der FPÖ: Gute Rede!)

18.45

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Martina Diesner-Wais. – Bitte.