18.20

Abgeordneter Mag. Yannick Shetty (NEOS): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher! Zuerst die positive Nachricht: Zwei Jahre nach Einführung des Klimatickets gibt es das Klimaticket jetzt digital am Handy. Zwei Jahre hat das gebraucht. Das ist zwar positiv – bitte verstehen Sie mich nicht falsch; ich glaube, es ist schon durchgeklungen –, es ist jedoch schon etwas absurd, 2021 ein Produkt wie das Klimaticket auf den Markt zu bringen und es im Jahr 2023 nicht zustande zu bringen, es digital am Handy, in der Wallet – es ist im Übrigen noch immer nicht in der Wallet verfügbar –, verfügbar zu machen.

Ich glaube schon, dass es da um etwas Grundsätzliches geht – jetzt will ich es nicht größer machen, als es ist –: Es ist gut, dass es das Klimaticket jetzt digital gibt, aber es geht schon um etwas Grundsätzlicheres. Wenn solche selbstverständlichen Dinge nicht funktionieren, ohne dass es Druck gibt, wie zum Beispiel – deswegen spreche ich ja auch hier – eine Petition im Petitionsausschuss, viele Anträge dazu, wenn sich viele Menschen beschwert haben, dass es eben ohne diesen Druck nicht funktioniert, dass so etwas Banales tatsächlich umgesetzt wird, dann zweifeln schon viele Menschen an der Fähigkeit der Behörden und in diesem Fall an der Regierung. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Lukas Hammer: Großartig!)

Hey, es geht darum – ich wiederhole es noch einmal –, ein Klimaticket, also das, was beispielsweise bei den Wiener Linien oder anderen Verkehrsbetrieben selbstverständlich schon seit Jahren funktioniert – oder wenn man einen Flug bucht oder wenn man ein Ticket bucht –, am Handy verfügbar zu machen!

Das ist deswegen so tragisch, weil es ja darum geht, dass man ein Signal aussendet – ein Signal, dass die Staatlichkeit, dass Behörden solch einfache Dinge nicht zustande bringen. Wenn man es nicht schafft, ein Klimaticket zu digitalisieren, wie soll man dann die großen Dinge schaffen? Wie soll man dann beispielsweise eine große Bildungsreform schaffen? (Beifall bei den NEOS. – Abg. Lukas Hammer: Sie haben keine Ahnung, wie so ein Klimaticket funktioniert! Das ist das Problem!) Ja, das wirft natürlich auch die Fragen auf, die wir in dieser Plenarwoche schon mehrfach diskutiert haben: Wo bleiben die großen Reformen? Wir können nachvollziehen, warum es so ist, weil wir in unterschiedlichen Fragen ja sehen, wie langsam die Dinge gehen.

Da möchte ich auch noch auf eine andere Petition zu sprechen kommen, die heute nicht Teil des Sammelberichts ist, aber über 20 000 Unterschriften erreicht hat, die wir NEOS initiiert haben, nämlich dass Psychotherapie endlich eine Kassenleistung wird, dass ein gebrochener Haxen gleich behandelt wird wie eine gebrochene Seele – natürlich nicht mit den gleichen Methoden –, finanziell gleich behandelt wird, dass es da keine Diskriminierung mehr gibt. Wir weisen schon so lange darauf hin, und gerade die Pandemie hat die Situation noch einmal so verschärft.

Sie als Bundesregierung, als Regierungsfraktionen, die – und da will ich jetzt gar nicht werten – scharfe Maßnahmen auch gegen junge Menschen verhängt haben, die ihnen immer noch nachhängen, wären es gerade jenen jungen Menschen schuldig, dass Sie die psychische Gesundheit endlich ernst nehmen und Psychotherapie endlich als Kassenleistung ermöglichen. (Beifall bei den NEOS.)

Also gut, dass im Kleinen – Klimaticket – etwas weitergegangen ist, es wird Zeit, dass sich auch bei den großen Dingen, bei der Psychotherapie endlich etwas bewegt. (Beifall bei den NEOS.)

18.23

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Andrea Holzner. – Bitte.