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Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ja, Kollege Stögmüller, das ist eines der wenigen Dinge, bei denen wir uns wirklich einig sind, dass die Leistung unserer Ehrenamtlichen nicht als selbstverständlich betrachtet werden soll und hoch zu schätzen ist.

Das Österreichische Rote Kreuz, immerhin die größte Hilfsorganisation unseres Landes, wurde 1880 gegründet – das Parlament hier war gerade im Bau –, damals ein Zusammenschluss lokaler Vereine, 17 Jahre nach der Gründung des Internationalen Roten Kreuzes 1863 in Genf durch Henry Dunant, der nach der Schlacht von Solferino – die wir Österreicher leider verloren haben, ich habe es nachgelesen, Herr Kickl – zur Gründung angeregt wurde, weil er die Schlachtfelder und die Bilder nach dieser Schlacht erlebt hat und gesehen hat, wie Soldaten verwundet, verlassen, tot dagelegen sind. Ich denke, das ist auch eine Mahnung, wenn man sich heute die Schlachtfelder in Europa und was dort passiert, anschaut. (Abg. Kickl: Für Frieden, Herr Abgeordneter! Für Frieden!)

Im Österreichischen Roten Kreuz kümmern sich heute ungefähr 70 000 Ehrenamtliche um Rettungsdienste, Krankentransporte, Blutspenden, psychologische Betreuung nach Unfällen, Katastropheneinsätze und vieles mehr. In meinem Bundesland Tirol sind es 7 000 Ehrenamtliche, 900 Hauptamtliche aus der Organisation, 500 Zivildiener und – es wurde schon gesagt – auch Damen im freiwilligen sozialen Jahr, die sich da für die Öffentlichkeit einsetzen.

In meinem Heimatbezirk Schwaz, mit 9 Millionen Gästenächtigungen immerhin der drittgrößte Tourismusstandort in Österreich nach Wien und Salzburg, werden 20 000 Rettungseinsätze und 21 000 Krankentransporte geleistet. Sogar in meiner kleinen Heimatgemeinde Gerlos mit 800 Einwohnern und 650 000 Nächtigungen rückt das Rote Kreuz 800-mal zur Hilfe aus.

Ich bedanke mich bei meiner Kollegin Alexandra Tanda und auch beim Obmann unserer Rotkreuzorganisation in Gerlos, Christian Münnich, stellvertretend für alle für diese enorme Leistung. Dass wir diese Organisation jetzt als Körperschaft öffentlichen Rechts bilden und damit festschreiben, dass auch die bisherige Unterstützung gesetzlich korrekt erfolgt, ist, glaube ich, eine Selbstverständlichkeit.

3 Millionen Menschen in Österreich arbeiten freiwillig und sind ehrenamtlich tätig. Das Land des Ehrenamtes ist eigentlich rot-weiß-rot. 125 000 Vereine bilden auch den gesellschaftlichen Kitt, den wir so dringend brauchen. Ich denke, es ist unsere Aufgabe, dass wir da Verbesserungen der Rahmenbedingungen dieser großartigen Leistungen unserer Mitbürger erarbeiten.

Wie wichtig uns das Ehrenamt ist, zeigt, welche Gesetze wir schon zur Unterstützung gebracht haben. Im Gemeinnützigkeitsreformgesetz, im Dezember 2023 beschlossen, wurde die Spendenabsetzbarkeit ausgeweitet. Auch die Novelle des Freiwilligengesetzes, ebenfalls 2023 beschlossen – also die kleine Freiwilligenpauschale, mit der jeder gemeinnützige Verein zwischen 80 Euro im Monat oder 1 000 Euro im Jahr an seine Mitglieder, Funktionäre auszahlen kann –, ist gerade für Musikkapellen, für Chorleiter und so weiter eine ganz wichtige Sache.

Dazu kommt die zusätzliche finanzielle Unterstützung mit 22 Millionen Euro an Rettungsorganisationen, die jährlich – ähnlich wie bei den Feuerwehren – ausbezahlt werden. Das betrifft neben dem Roten Kreuz auch Samariter, Malteser, Grünes Kreuz, Johanniter, Bergrettung, Wasserrettung und Höhlenrettung. (Abg. Loacker: Woher kommt das Geld nochmal?)

Frei nach dem Motto des Österreichischen Roten Kreuzes: Aus Liebe zu den Menschen, weil wir von der ÖVP die Menschen mögen und deren Leistung schätzen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

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