15.10

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Gospod prezident! Herr Präsident! Spoštovani kolegi in kolegice! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Österreich ist ein Biomusterschüler, das kann man nicht oft genug betonen, und es freut mich, dass das alle Parteien tun. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Die Biowende findet statt, wir sind mittendrin, Kollegin Ecker. (Abg. Cornelia Ecker: Was sind Ihre Ziele?) Wir haben die Situation, dass wir täglich zwei neue Betriebe im Biobereich dazubekommen. (Zwischenruf des Abg. Schmiedlechner.)

Ich selber stamme von einem Betrieb, der 1970 noch konventionell war und erst 2000 den Schritt zur Biolandwirtschaft gemacht hat. Aus der Genese weiß ich, Bio wird dann mehr, wenn man sich den Schritt aus der konventionellen Landwirtschaft leisten kann, wenn man sich diesen Schritt auch zutraut und eben in die Biolandwirtschaft einsteigt. (Zwischenruf des Abg. Zanger.) Viele von uns hier herinnen, die wir mit der Land­wirtschaft zu tun haben, haben diese Erfahrung gemacht.

Gerade in dem Antrag, den wir mit dem Kollegen Strasser im Ausschuss eingebracht haben, haben wir den Grundstein dafür gelegt, dass dieser Einstieg in die Bioland­wirt­schaft immer gelingen kann, dass es nämlich keinen Deckel gibt, sondern dass es kontinuierlich möglich sein soll, immer auch in die biologische Wirtschaftsweise einzus­teigen. (Zwischenruf der Abg. Cornelia Ecker.) 26 Prozent der Fläche in Österreich werden biologisch bewirtschaftet. 24 000 Betriebe sorgen für diese Fläche, die ja ihren wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt leistet. Das ist eine gute Entwicklung für Öster­reich, und die braucht es auch, denn letztendlich haben wir mit der Biodiversitäts-Strategie und mit der Farm-to-Fork-Strategie jetzt auch einen guten strategischen Weg vor uns, in dem wir sicherlich einen weiteren Ausbau erzielen und auch eine Bestä­tigung des jetzigen Weges finden werden.

Wie war es früher? – Früher war es klar, dass Pioniere verspottet werden, dass man ihnen kopfschüttelnd begegnet, dass man sie nicht ernst nimmt; und heute sind sie die Visitenkarte für Österreich, heute sind sie die Werbeträger im Fernsehen und auch im Radio. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Strasser.)

Werbeträger allein zu sein, das reicht allerdings nicht aus, um monatliche Rechnungen bezahlen zu können. Wir wissen zwar, dass es Biobetriebe sind, die sich wirtschaftlich leichter tun, obwohl sie lediglich 5 Prozent mehr öffentliche Gelder bekommen als kon­ven­tionelle Betriebe, auf den Ertrag gesehen, aber Biobetriebe stehen vor denselben Herausforderungen wie auch konventionelle Betriebe. Ich halte nichts davon, hier das Schicksal von einzelnen Betrieben immer auseinanderzudividieren und die einen als die Guten und die anderen als die Bösen darzustellen. Die Zukunft muss sein, einen guten Weg zum Erhalt der Artenvielfalt, zum Gewässerschutz und letztendlich auch zum Tierwohl zu finden; und das wird dann gelingen, wenn man sich hinsetzt und gemeinsam gute Pläne macht. Das habe ich bisher vermisst. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte mich aber herzlich bei Kollegin Doppelbauer bedanken, denn es ist uns gelungen, betreffend Pestizide im Ausschuss einen gemeinsamen Antrag zu verab­schie­den, der darauf abzielt, dass wir einen guten Plan dazu machen, wo Pestizide eingesetzt werden, wie wir das weiterentwickeln, welche Forschungsgelder wir da zukünftig einsetzen können. Und ja, Sie hatten recht im Ausschuss, der Antrag ist noch nicht genug mit Zahlen versehen, aber auch daran werden wir zukünftig arbeiten, denn wenn wir dieser Biodiversitäts-Strategie nachkommen wollen, wenn wir die Farm-to-Fork-Strategie ernst nehmen, dann werden wir auch Pläne brauchen, die klare Zahlen definieren. Da gebe ich Ihnen recht. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.14

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu einer tatsächlichen Berichtigung ist Abge­ordneter Strasser zu Wort gemeldet. – Bitte.