22.51

Abgeordnete Mag. Ulrike Fischer (Grüne): Es ist die Frage, ob man um diese Uhrzeit noch Aufmerksamkeit bekommen kann (Abg. Wurm: Meine hast du!), aber ich denke, beim Thema Lebensmittelverschwendung schon, denn das geht uns alle an, da wollen wir alle gemeinsam etwas tun.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Wenn wir bei dem Thema ansetzen, dann muss man sagen, das schaffen wir nur gemeinsam: gemeinsam mit dem Handel, gemeinsam mit den Produzenten und auch gemeinsam mit unseren Bauern. Ich glaube, es ist richtig, wenn wir uns bestimmte Bereiche anschauen. Zum Beispiel wissen wir nicht genau, wie viele Abfälle wir tatsächlich in der Produktion erzeugen. Wir wissen nicht genau, wie die Wertschöpfung bei den Landwirten funktioniert. Es ist wichtig, dass es da eine Datenanalyse gibt. Es ist wichtig, dass es einen Aktionsplan von karitativen Organisationen, von Herstellern, von Händlern gibt, damit wir gemeinsam etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun können. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeord­neten der ÖVP.)

Ich möchte eine kleine, aber wichtige Aktion hervorstreichen (zwei kleine Flaschen mit der Aufschrift „Bio“ in die Höhe haltend): Einige Abgeordnete haben, sagen wir es einmal so, mit dem Nationalratspräsidenten gesprochen, und gemeinsam wurde in unserer Kantine umgesetzt, dass lokale Produkte zu bekommen sind. Das hat einen großen Vorteil - - (Zwischenrufe der Abgeordneten Schellhorn und Rössler.) – Alles gut! – Wir können es nur gemeinsam schaffen. Das ist die Macht der kleinen Schritte, denn wir überzeugen nicht alle an einem Tag – so ist es halt. (Beifall bei Abgeordneten von Grünen und ÖVP.)

Worum es geht: Wenn ich zum Beispiel in einem Dorfladen einkaufe und der lokale Landwirt, der Bauer, also der, der verkauft, hat das bei ihm im Ort erzeugt und ich kaufe das, dann gehe ich damit wertvoll um und es wird wenig weggeschmissen. Ich glaube, darum geht es. Wenn wir in einen Diskonter gehen und um 19 Uhr die schwarzen Säcke sehen, dann wissen wir, dass es sich so nicht ausgehen kann.

Wir müssen Lebensmittel wieder als Lebensmittel sehen und erkennen, dass Lebens­mittel auf den Teller gehören, wertvoll aufgehoben gehören – im Kühlschrank, im Keller – und nicht in die Tonne gehören. Wir sind jetzt in der Weihnachtszeit: Bitte verschenken wir, teilen wir, verkochen wir, aber schmeißen wir nicht mehr so viel weg. Wir können es alle gemeinsam schaffen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.54

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte.