14.48

Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Herr Bundeskanzler! Hohes Haus! Werte ÖVP! Ehrlich gesagt, finde ich das Ganze, was Sie hier aufführen, nur noch absurd. Ich finde es absurd, dass Sie sich ernsthaft hierher­stellen und heute den ganzen Tag von der Wichtigkeit der Frauen in unserer Gesellschaft sprechen, weil gerade Sie diejenigen sind, die mit Ihren Coronamaßnahmen die Frauen reihenweise in die Armut treiben und die Gleichberechtigung seit Monaten mit Füßen treten, sehr geehrte Damen und Herren. Ihre Reden waren heute die reinste Selbst­anklage dahin gehend, was Sie alles aufgeführt haben.

Doch den Vogel wirklich abgeschossen, muss ich sagen, hat heute der Bundeskanzler selber. Abgesehen davon, dass er anscheinend über Frauen überhaupt nicht viel zu sagen hatte, ist es ihm doch tatsächlich ausgerechnet am Weltfrauentag gelungen, Zig­tausende Frauen, die am Wochenende friedlich demonstrieren gegangen sind, um für ihre Rechte zu kämpfen, hier mit seinen Fakenews als Hooligans, als Rechtsextreme und als gewalttätig zu diffamieren. Ich kann nur noch sagen, als Frau muss man sich schämen, so einen Bundeskanzler zu haben! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Pfurtscheller.)

Ich kann Ihnen sagen, warum am Wochenende so viele Frauen demonstrieren gegan­gen sind, denn dafür muss man sich nur Ihre Erfolgsbilanz für die Frauen anschauen. Die Coronaerfolge für Frauen: Arbeitslosigkeit, Armut, Burn-outs, Zukunftsängste, häus­liche Überbelastung, gesundheitliche Belastung, gestiegene Gewalt und, und, und – die Liste würde sich noch ewig lang weiterführen lassen. Studien zeigen, Ihre Corona­maßnahmen betreffen die Frauen in diesem Land doppelt so stark wie die Männer. Na, ich gratuliere! Dank Ihnen sind die Frauen ganz oben auf der langen Liste der Kolla­te­ralschäden in diesem Land. Sie sind die Coronamaßnahmenopfer, die Sie seit Monaten billigend in Kauf nehmen. Sie betreiben seit Monaten eine Politik der Frauenver­gessen­heit. Darauf können Sie stolz sein, Herr Bundeskanzler!

Zuerst habe ich mich natürlich auch gefragt, warum eigentlich die Grünen die ganze Zeit bei diesen frauenschädigenden Maßnahmen mitgehen, aber sie genieren sich anschei­nend eh so, dass selbst am Weltfrauentag überhaupt kein Minister mehr hierherge­kom­men ist.

Wenn man gesehen hat, wie Sie allein schon den Misstrauensantrag gegen Minister Blümel abgeschmettert haben, muss man sagen, ist mittlerweile eh klar, dass Sie absolut alles tun, um in der Regierung zu bleiben. Ich gratuliere Ihnen, sehr geehrte Grüne: Weder der Anstand noch die Frauen in diesem Land würden Sie noch wählen. (Beifall bei der FPÖ.)

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete, Sie müssen nun den Schlusssatz formulieren, denn die Redezeit Ihrer Fraktion ist ausgeschöpft!

Abgeordnete Petra Steger (fortsetzend): Ja, wie wir alle wissen, die Liste der Schä­digung an diesen Frauen ist lang. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich es als absolute Schande empfinde (Abg. Gabriela Schwarz: Eine Schande ist ...!), wenn diese Frauen dann demonstrieren gehen, wenn sie für ihre Rechte einstehen, dass sie von Ihnen dermaßen diffamiert - -

Präsidentin Doris Bures: Den Schlusssatz bitte!

Abgeordnete Petra Steger (fortsetzend): Ich sage nur noch: Schämen Sie sich, ÖVP! (Beifall bei der FPÖ.)

14.51

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Abgeordnete Elisabeth Götze zu Wort. – Bitte.