18.32

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Alltagsheldinnen, Heldinnen in der Krise: Viele Frauen sind in systemrelevanten Berufen, vor allem auch in der Corona­krise, tätig und leisten teilweise Übermenschliches. Sie alle garantieren Sicherheit und Stabilität und sind auch mitverantwortlich dafür, dass unser System weiterhin aufrechter­halten wird und laufen kann.

Erlauben Sie mir einen anderen kurzen Blickpunkt auf die Frauenarbeit: Ich denke dabei nämlich an Frauen, die zum Beispiel im Verwaltungsdienst tätig sind, in den Finanzäm­tern oder auch beim AMS. In der Verwaltung arbeiten über 50 Prozent Frauen. Ich sehe auch die Lehrerin, die alles tut, um nach wie vor einen guten Unterricht im Distance­learning, aber auch in Präsenz und die Betreuung für unsere Jugendlichen aufrechtzuer­halten. In den Volksschulen sind 90 Prozent Frauen tätig und insgesamt sind 71 Prozent des Lehrpersonals weiblich. Ich denke auch an die Pflegerin, an die Ärztin, an die Kran­kenschwester, die täglich Leben retten. Im Gesundheitswesen sind zu 81 Prozent Frau­en tätig.

Die NEOS würden wahrscheinlich hier an dieser Stelle argumentieren – und bitte, ich möchte hier niemandem etwas unterstellen –, dabei handle es sich ja Großteils um Frau­en, die im öffentlichen Dienst tätig sind, und die seien weniger von der hohen Arbeits­losigkeit betroffen. Ja, da gebe ich Ihnen recht, aber Gott sei Dank ist das so, denn das sind natürlich auch Frauen, die vielleicht Kinder haben, alleinerziehend sind, in Telear­beit arbeiten, auch Kinderbetreuung leisten, Hausarbeit machen und in ihren Berufen tätig sind. Studien belegen, dass Frauen stärker mit psychischen Belastungen aufgrund der Pandemie zu kämpfen haben. Ich denke, der Ausbau von kassenfinanzierten Psy­chotherapieplätzen für Frauen sollte weiterhin im Auge behalten werden. Das finde ich gut und richtig. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Weil wir hier natürlich auch von Maßnahmen sprechen, möchte ich schon darauf hin­weisen, dass viele davon bereits von der Bundesregierung, von unserer Bundesministe­rin umgesetzt wurden: angefangen bei der Coronajoboffensive bis hin zum leichteren Zugang zum Unterhaltsvorschuss und Familienhärtefonds. Alleine im September wur­den mit dem Kinderbonus – Sie erinnern sich sicherlich noch: 360 Euro pro Kind –, dem Schulstartgeld und der Familienbeihilfe insgesamt 1,1 Milliarden Euro ausbezahlt. Durch den Anspruch auf Sonderfamilienbeihilfe profitieren ungefähr 80 000 Kinder.

Alle Frauen – trotz ihrer unterschiedlichen, wirklich heldenhaften Taten – haben eine we­sentliche Gemeinsamkeit: Sie arbeiten alle zum Wohle der Gemeinschaft, zum Wohle von uns allen. Liebe Frauen, Sie alle sind für mich Heldinnen. (Beifall bei ÖVP und Grü­nen.)

18.35

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte.