11.40

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Wir werden heute wieder eine Aufstockung des Überbrückungsfonds beschließen. Mir wäre es ein Herzensanliegen, dass es die letzte Aufstockung wäre, denn dann wäre klar, dass es tatsächlich losgehen kann. Ich fürchte nur, wir werden in Zukunft noch das eine oder andere Geld brauchen, denn einfach aufzusperren, so wie sich die FPÖ das vorstellt, geht natürlich nicht, sondern wir brauchen Sicherheitskonzepte, wir brauchen Vorkehrungen, damit wir Schritt für Schritt den Zugang zu Kunst und Kultur wieder ermöglichen, wonach wir uns, glaube ich, fast alle sehnen. Es soll ja auch Menschen geben, die sich nicht dafür interessieren.

Ein Wort zu Kollegin Heinisch-Hosek: Eine Stelle für die Auszahlung, das ist natürlich eine vollkommene Fiktion, weil es derartig unterschiedliche Lebenssituationen von Künstlern und Künstlerinnen gibt, dass das natürlich mit einer Stelle, die haltlos über­fordert wäre, nicht möglich ist. So ist gewährleistet, insbesondere durch den Über­brückungsfonds, durch die SVS, dass alle möglichst schnell etwas bekommen, was in diesem Zusammenhang außerordentlich wichtig ist.

Wir haben die Bandbreite von einzelnen KünstlerInnen bis zu Gruppen, bis zu Vereinen, die über den NPO-Fonds, der übrigens auch hervorragend arbeitet, Anträge stellen können. Die Vielfalt der Kunst bildet sich also auch in der Vielfalt der Maßnahmen ab.

Zum Nachher: Ja, wir planen ohnehin schon seit einem Jahr für nachher, seien es die Verhandlungen zum Kollektivvertrag der Bundesmuseen, aber auch zu Fair Pay, gestern hat es im Österreichischen Filminstitut eine geschlechtergerechte Vergabe der Förde­rungen gegeben. Die SPÖ hätte lange Zeit gehabt, das zu tun, das hat sie alles nicht gemacht Kollektivvertrag nicht, alles nicht; wir machen es jetzt –, 40 Jahre würde ich sagen, aber gut, Kulturpolitik war nie das Interesse der SPÖ (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek); in den Achtzigerjahren, in den Siebzigerjahren, aber dann war es vorbei.

Nein, wir investieren in die Zukunft. Wenn wir ins Volkskundemuseum investieren (Zwi­schenruf des Abg. Matznetter), dann ist das die Zukunft, denn ein Museum der Stadt Wien verfällt das Museum gehört ja der Stadt Wien, nicht dem Bund , aber wir sind es, die sich darum kümmern, dass aus dem was wird, weil dort gemeinsam mit dem Bund etwas Neues (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch), etwas Zukunftsträchtiges entstehen soll.

Sie sagen, na ja, die Praterateliers hätte man eh herrichten müssen: Ich weiß nicht, ob Sie schon jemals dort waren. Dort sind Künstler und Künstlerinnen (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek), die im Winter kaum arbeiten können, weil sie frieren. Auch da hätte es schon lange die Möglichkeit gegeben, das zu machen – nun wird es saniert.

Dann gibt es 15 Millionen Euro für Infrastruktur der kleineren, der freien Gruppen, 15 Millionen Euro für Digitalisierung. Also wenn das nicht in die Zukunft gerichtet ist, dann weiß ich nicht so recht. (Beifall bei Grünen und ÖVP. Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Sollten Sie die Gelegenheit haben, mit Ende Mai nach Italien fahren zu können: In Venedig eröffnet die Architekturbiennale, das ist für mich schon ein erstes Zeichen, bei dem ich mir denke: Super, es beginnt, es wird geöffnet! Also wenn Sie die Möglichkeit haben Österreich ist dort wunderbar vertreten , schauen Sie es sich an, kann ich nur sagen, um mit Karl Farkas zu sprechen.

Im Übrigen bin ich noch immer dafür, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbenannt wird. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.44

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Josef Schellhorn. – Bitte.