13.46

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Der Weltraum ist mittlerweile zu einem großen Business geworden, sowohl im Wirtschafts- als auch im Wissenschaftsbereich. Die USA spielen hier klar die erste Geige, Länder wie China holen auf, Europa ist ein wesentlicher Player, aber auch Österreich trägt tatsächlich dazu bei, unseren Planeten durch Weltraumanwendungen, durch unsere Produkte für Satelliten und Trägerraketen klimafreundlicher, lebenswerter und vor allem sicherer zu machen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich möchte hier vier Bereiche erwähnen.

Erstens haben wir ganz tolle Unternehmen: Das sind größere Unternehmen wie die TTTech, Ruag, aber beispielsweise auch die AT&S, die Leiterplatten für Weltraum­anwendungen herstellt. Wir haben aber auch die typischen österreichischen Hidden Champions, wie eine Peak Technology in Oberösterreich, die dafür sorgen, dass Wertschöpfung generiert wird und Arbeitsplätze geschaffen werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Zweitens gibt es natürlich die Grundlagenforschung: Wir haben es schon gehört – diverse Universitätsinstitute, aber beispielsweise auch das Institut für Weltraum­forschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; Topforscher, exzellente Leute dort –, wir sind da auch wirklich führend.

Drittens, das ist mir wichtig zu erwähnen, weil es viel zu wenige wissen: Wir sind auch bei internationalen Missionen führend. Beispielsweise gab es im Jahr 2018 die inter­nationale Marssimulation im Oman, bei der Österreich die Leitungsfunktion hatte.

Last, but not least, aber wirklich, wirklich wichtig: Wir haben Topleute! Das ist nicht nur Herr Dr. Aschbacher – natürlich ganz wichtig, herzliche Gratulation noch einmal dazu! –, wir haben in diversen Instituten und Unternehmen die Forscher, wir haben die Unter­nehmer und wir haben die Mitarbeiter. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir brauchen uns also wirklich nicht zu verstecken, aber wir können unser Potenzial noch besser nutzen. Dafür, glaube ich, ist die Strategie eine gute Möglichkeit. Ich habe zwei Wünsche an diese Strategie.

Erstens: Wir müssen die Faszination Weltraum dafür nutzen, dass wir den Nachwuchs im Technikbereich wieder stärken. Wir haben einen akuten Fachkräftemangel, und das ist eine Möglichkeit. Ich erinnere an den ersten Mondflug: Damals sind die Absolventen- und vor allem auch die Inskribentenzahlen an den amerikanischen Universitäten im Technikbereich in die Höhe geschnellt. So etwas brauchen wir jetzt wieder! Wir brauchen Studentinnen und Studenten im Mint-Bereich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Zweitens ist es ganz wichtig, dass die klugen Köpfe auch in Österreich bleiben und in Österreich gründen. Mir tut es weh, wenn ich höre, dass Unternehmen im Ausland gegründet werden, aber von Österreichern gegründet werden, beispielsweise Spire Global oder die ISA Technology: beide von Österreichern gegründet, aber leider nicht in Österreich. Wir müssen es schaffen, dass wir wieder vermehrt in Österreich gründen, dass wir hochtechnologische Arbeitsplätze in Österreich schaffen und dass wir die Technologie aus Österreich und nicht nur von Österreichern in die Welt exportieren. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Oberrauner.)

Dafür brauchen wir einen verstärkten Wissenstransfer und die richtige Förderstruktur. Es ist wichtig, dass wir das auch in der nächsten Strategie so verankern.

Ich möchte diese Gelegenheit jetzt aber auch noch dafür nutzen, mich bei allen Unter­nehmen, bei allen Mitarbeitern und bei allen Forschern in diesem Bereich der Welt­raumforschung und der Weltraumanwendung ganz, ganz herzlich für ihre großartige Arbeit zu bedanken und ihnen ganz, ganz herzlich dazu zu gratulieren. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Grünen und NEOS.)

13.50

Präsident Ing. Norbert Hofer: Herr Staatssekretär Dr. Magnus Brunner gelangt zu Wort. – Bitte schön, Herr Staatssekretär.