Parlamentskorrespondenz Nr. 873 vom 30.11.2004

GRÜNER BERICHT ZUR SITUATION DER LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT

Übersicht über agrarpolitische Entwicklungen im Jahr 2003

Wien (PK) - Auf 320 Seiten informiert der Grüne Bericht 2003 auch heuer wieder ausführlich über die wirtschaftliche und soziale Lage der Landwirtschaft sowie über die Situation der ländlichen Regionen. Auch die Entwicklung der europäischen und internationalen Agrarpolitik sowie deren Einfluss auf die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Österreich werden entsprechend analysiert und anhand von zahlreichen Tabellen illustriert. Das umfassende Nachschlagewerk ist im Internet unter www.gruenerbericht.at zu finden.

GESAMTWIRTSCHAFT UND AGRARSEKTOR IN ÖSTERREICH

In Österreich ist die Wirtschaft im Jahr 2003 um 0,7 % gewachsen (2002: 1,4 %). Die wichtigsten Impulse für das Wirtschaftswachstum kamen von den Investitionen. Die Inflationsrate lag bei 1,3 %. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 4,4 % praktisch gleich geblieben (2002: 4,3 %)

Die Einkommen in der Landwirtschaft in Österreich sind im Jahr 2003 je Arbeitskraft real um 4 % zurückgegangen. Der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft zu Herstellungspreisen betrug 6,92 Mrd. €, davon machte die Landwirtschaft 5,68 Mrd. € und die Forstwirtschaft 1,24 Mrd. € aus. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt war mit 1,3 % nahezu unverändert auf dem Niveau der letzten 3 Jahre.

Der agrarische Außenhandel umfasste 2003 in Summe Ausfuhren agrarischer Güter in der Höhe von 4,84 Mrd. € und Einfuhren in der Höhe von 5,38 Mrd. €. Das bedeutet eine Steigerung von 14,4 % bzw. 4,7 % im Vergleich zu 2002 und entspricht einem Anteil von 6,1 % bzw. 6,6 % am Gesamtaußenhandel. Die EU-Staaten sind nach wie vor Österreichs wichtigste Handelspartner, wobei 65,2 % (52,8 Mrd. €) der Importe aus Ländern der EU kamen bzw. 59,8 % (47,2 Mrd. €) der Exporte in Länder der EU gingen.

Im Jahr 2003 konnte im österreichischen Tourismus ein Nächtigungszuwachs von +1,0 % (2002: +1,5 %) erzielt werden. Die Zahl der Nächtigungen auf Bauernhöfen hat in der Kategorie Privat am Bauernhof im Jahr 2003 um 5,5 % abgenommen, jene der angebotenen Betten um 4,6 %.

ÖSTERREICH IM EUROPÄISCHEN BINNENMARKT

Der EU-Haushalt 2004 sieht Ausgaben in der Höhe von 94,6 Mrd. € vor. Die Agrarausgaben davon betragen 44,8 Mrd. € bzw. 47,3 %. Rund 16 % dieser Mittel werden für das Programm der Entwicklung des ländlichen Raumes ausgegeben. Beginnend mit dem Jahr 2004 wurde in der EU eine neue Budgetsystematik eingeführt.

Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik wurde am 26. Juni 2003 in Luxemburg beschlossen. Die wesentlichen Eckpfeiler der Reform waren die Entkoppelung der Beihilfen von der Produktion, wobei den Mitgliedstaaten die Möglichkeit eingeräumt wurde, unter genau festgelegten Bedingungen eine Koppelung der Beihilfen beizubehalten. Weiters wird die neue einzelbetriebliche Zahlung künftig an die Einhaltung von Umwelt-, Lebensmittel-, Sicherheits- und Tierschutznormen gebunden. Für die Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums sind für die Förderperiode von 2000 – 2006 für alle Mitgliedstaaten rund 32,9 Mrd. € veranschlagt. Für Österreich stehen 9,7 % dieses Betrages für die Förderperiode zur Verfügung.

DIE ERWEITERUNG DER EU UND DIE LANDWIRTSCHAFT

Am 1. Mai 2004 wurde die Europäische Union um 10 neue Mitglieder erweitert. Für die Landwirtschaft stellt diese Erweiterung eine große Herausforderung dar. Der Agrarsektor in den neuen EU-Mitgliedsländern ist gekennzeichnet von einer hohen Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben – in Summe gibt es etwa um ein Drittel mehr bäuerliche Betriebe als in den EU-15. Mit 50 Mio. ha bewirtschaften diese Betriebe knapp 40 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) der bisherigen EU-Mitgliedsländer. In den meisten neuen Ländern ist die Landwirtschaft von Kleinstbetrieben geprägt. Gleichzeitig gibt es aber auch eine erhebliche Anzahl von Großbetrieben (durchschnittliche Betriebsgröße 280 ha) die fast 40 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in den neuen Mitgliedsländern bewirtschaften. Während es in Slowenien und Litauen nur wenige dieser Großbetriebe gibt, wird in Tschechien und in der Slowakei fast die gesamt LF von großen agrarischen Einheiten bewirtschaftet. Auch in Estland und Ungarn liegt dieser Anteil weit über 50 %.

Das "Lebensmittelministerium" fördert den Export österreichischer Lebensmittel auf die neuen Märkte. Mit dem Beitritt der 10 neuen Mitgliedsstaaten eröffnet sich ein Markt mit 75 Millionen potentiellen Kunden, mit dem Beitritt Bulgariens und Rumäniens würde sich diese Zahl auf etwa 100 Millionen erhöhen. Das Ressort setzt daher auf verstärktes Marketing österreichischer Qualitätslebensmittel. Eine erfolgreiche Zukunft der österreichischen Landwirtschaft ist zunehmend davon abhängig, wie sich die Produzenten auf den neuen Märkten positionieren.

Daher wurde die „EXPORT 1 – 24" gegründet. Diese gemeinsame Initiative der Landwirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft (BMLFUW, WKÖ und AMA) unterstützt die Unternehmen der ersten und zweiten Verarbeitungsstufe der österreichischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft mit dem Ziel, die Exporte in die EU- Beitrittsländer zu steigern und die Marktpotentiale in der mitteleuropäischen Nachbarschaft auszuschöpfen.

AGRARSTRUKTUR SOWIE VOR- UND NACHGELAGERTE WIRTSCHAFTSBEREICHE

Laut Agrarstrukturerhebung 1999 wurden in Österreich 217.508 Betriebe bewirtschaftet. Trotz des voranschreitenden Strukturwandels ist die Land- und Forstwirtschaft nach wie vor klein strukturiert. Rund 90.000 Betriebe (41 %) bewirtschaften weniger als 10 ha Kulturfläche. Über 85.000 Betriebe (39 %) sind Bergbauernbetriebe.

An der Gesamtfläche Österreichs hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) einen Anteil von rund 41 % der Wald, rund 46 % und sonstige Flächen (Gewässer, Bau-, Verkehrs- und Bahnflächen) rund 13 %. Österreich hat, bezogen auf die Landesfläche, innerhalb der EU mit 70 % den höchsten Anteil an Berggebieten. 52 % der Betriebe und 57 % der LF liegen im Bergebiet. Betrachtet man das gesamte benachteiligte Gebiet (Berggebiet, Sonstige benachteiligte Gebiete, Kleines Gebiet) sind das 70 % der Betriebe und 69 % der LF.

Die LF umfasst rund 3,4 Mio. ha. Davon beträgt der Anteil der Ackerfläche rund 41 %, das Wirtschaftsgrünland 27 %, das extensive Grünland  30 % und die sonstigen Kulturarten (Wein-, Obst- und Hausgärten, Reb-, Baum- und Forstbaumschulen ) 2 %. In Österreich wurden im Jahr 2003 rund 2,05 Mio. Rinder gehalten, davon 800.980 Kühe. Der Schweinebestand betrug 3,24 Mio. Stück. Der Bestand an Schafen und Ziegen machte 328.500 bzw. 54.500 Stück aus.

Durch die vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche (Betriebsmittel, Verarbeitungssektor) ist die Landwirtschaft eng in die intersektorale Arbeitsteilung eingebunden. In diesem Bereich sind rund 280.000 Personen beschäftigt. Zuzüglich der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft umfasst der Agrar- und Ernährungskomplex 462.500 Beschäftigte.

LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

Das österreichische „Nitrat-Aktionsprogramm 2003" ist am 1. Jänner 2004 mit Zustimmung der Europäischen Kommission in Kraft getreten und stellt die österreichische Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie dar. Das bisher geltende Aktionsprogramm musste überarbeitet werden, da einzelne Bestimmungen des bisherigen Programms für die Europäische Kommission nicht weit reichend genug waren. Ziel des Aktionsprogramms ist es, die durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen verursachte oder ausgelöste Gewässerverunreinigung zu verringern und weiterer Verschmutzung dieser Art vorzubeugen.

Die nachwachsenden Rohstoffe und biogenen Energieträger stehen durch die Umweltveränderungen stärker im Blickpunkt der Agrarpolitik. Mit dem Weißbuch der Europäischen Union "Energie für die Zukunft – Erneuerbare Energieträger" ist das Ziel verankert, den Anteil der erneuerbaren Energieträger bis zum Jahr 2010 in den EU-Ländern von 6 % auf 12 % zu verdoppeln. Mit dem Ökostromgesetz und den neuen Einspeistarifen besteht eine gute Basis, um das Ziel von 4 % Strom aus Biomasse, Biogas, Wind, Geothermie und Photovoltaik sowie 9 % Strom aus Kleinwasserkraftwerken bis zum Jahr 2008 zu erreichen.

Der Österreichische Walddialog wurde im April 2003 von Bundesminister Pröll offiziell gestartet. Ziel des Walddialoges ist es, bis Ende 2005 ein umfassendes Waldprogramm zu entwickeln, das konkrete politische Handlungsvorschläge für alle wichtigen Waldthemen enthält und ebenso einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie leistet. Österreich zählt mit 47,2 % Flächenanteil zu den dichtest bewaldeten Ländern Europas, wobei die Waldfläche nun 3,96 Mio. Hektar beträgt, der Holzvorrat hat mit 1,095 Mrd. Vorratsfestmeter erstmals die Milliardengrenze überschritten.

Das Jahr 2003 war durch ausgeprägte Trockenheit mit Ernteausfall und Problemen in der Wasserversorgung charakterisiert. Betroffen waren weite Teile Österreichs, wobei die Trockenperiode im Südosten Österreichs mit einigen Unterbrechungen bereits seit 2000/2001 andauerte. Aber auch Gebiete, die eher selten unter Wassermangel leiden, meldeten extrem niedrige Grundwasserstände. Da die Sicherstellung des Wassers weltweit immer wichtiger wird, hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) das Jahr 2003 zum Internationalen Jahr des Süßwassers erklärt.

AGRARPRODUKTION UND MÄRKTE 2003

Das Jahr 2003 war seit dem Frühjahr durch eine anhaltende Trockenheit und außergewöhnliche Hitze von Juni bis August gekennzeichnet. Große Teile Österreichs verzeichneten ein bedeutendes Niederschlagsdefizit, dessen Wirkung durch die hohen Temperaturen noch verstärkt wurde. So lagen die Niederschlagswerte wesentlich unter dem langjährigen Durchschnitt, was zu erheblichen Ertragsausfällen im Grün- und Ackerland geführt hat.

Die österreichische Getreideerntemenge 2003 ist mit etwa 4,25 Mio. t um ca. 10 % geringer ausgefallen. Der Ölfruchtanbau ist leicht gesunken (rd. 107.650 ha), die Körnerleguminosenfläche leicht gestiegen (rd. 47.329 ha). Die Erdäpfelanbaufläche belief sich auf 21.122 ha, die Zuckerrübenverarbeitung betrug 2,49 Mio. t. Die Gemüseanbaufläche betrug 13.339 ha, es wurden um rd. 51.773 t weniger geerntet als im Vorjahr. Die Obsternte ist um 10 % gestiegen. Mit 2,529.800 hl Weinernte wurde im Jahr 2003 zwar das Vorjahresergebnis um 3 % verfehlt, der Erntedurchschnitt der letzten 10 Jahre jedoch um 7 % überschritten. Der Anteil hochwertiger Weine stieg auf 86 %, womit 2003 von einem regelrechten „Qualitätsjahrgang“ gesprochen werden kann. Die Futtererträge auf dem Grünland wiesen aufgrund der vorherrschenden Trockenheit einen Ertragsrückgang von 25 bis 30 % auf. Der Bio-Anbau erreichte 2003 mit einer Anbaufläche von 326.703 ha einen Zuwachs von gut 10 % gegenüber dem Vorjahr.

Die tierische Veredelungswirtschaft in Österreich ist durch natürliche Produktionsbedingungen und eine bäuerliche Besitzstruktur geprägt. Die Milchanlieferung lag im Kalenderjahr 2003 gering unter der Vorjahreshöhe. Die Rinderschlachtungen gingen um 3 % zurück. Der österreichische Schweinemarkt war durch die internationale Entwicklung geprägt, ausgehend von stark rückläufigen Preisen seit Herbst 2002, setzte sich dieser negative Trend 2003 fort. Die österreichische Geflügelfleischproduktion hat sich im Gegensatz zum allgemeinen Trend verringert. Der Schafbestand stieg in Österreich um ca. 8 %.

Nach den jüngsten Ergebnissen der Österreichischen Waldinventur ist die Nutzungsintensität vor allem im Kleinwald deutlich zurückgegangen. Aufgrund der niedrigen Holzpreise und dem damit verbundenen sinkenden Interesse vieler Waldbesitzer an der Holznutzung wurden zuletzt nur mehr 60 % von den insgesamt jährlich zuwachsenden 31,3 Mio. Vorratsfestmetern Holz genutzt. Informationskampagnen zur Förderung von Forschungs- und Innovationsprojekten sollen in diesem Zusammenhang einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Wertschöpfung im Bereich der Holz- und Forstwirtschaft beitragen.

EINKOMMENSERGEBNISSE VON LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHEN BUCHFÜHRUNGSBETRIEBEN

Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2003 betrugen im Bundesmittel 18.513 € je Betrieb (-4 %) und 13.429 € je nicht entlohnter Arbeitskraft. Die Hauptgründe für den Einkommensrückgang waren wiederum die Einkommenseinbußen bei Schweinen in Folge der weiterhin niedrigen Erzeugerpreise. Auch die niedrigeren Milcheinnahmen trugen zum negativen Ergebnis bei. Der Ertrag machte 65.201 € je Betrieb aus und lag um 2,7 % unter dem Vorjahresniveau. Die öffentlichen Zuwendungen lagen 2003 im Durchschnitt je Betrieb um 0,6 % höher. Der Aufwand ging gegenüber dem Jahr 2002 auf 46.688 € je Betrieb leicht zurück (-2 %).

Nach Betriebsformen mussten vor allem wieder die Veredelungsbetriebe (spezialisierte Betriebe für Schweine und Geflügel) größere Einkommenseinbußen hinnehmen (-16 5), gefolgt von den Betrieben mit 25 bis 50 % Forstanteil (-9 5). Danach folgen die Betriebe mit über 50 % Forstanteil und die Futterbaubetriebe mit rund – 4 %. Eine Ergebnisverbesserung konnten nur die Dauerkulturbetriebe erzielen (+ 15 %). Die Höhe der öffentlichen Gelder je Betrieb betrug im Durchschnitt 14.820 € bzw. 23 % vom Ertrag. Das ÖPUL hat mit 40 % den höchsten Anteil an den öffentlichen Geldern, gefolgt von den GAP-Ausgleichszahlungen (34 %), danach folgt die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete mit einem Anteil von 16 5. Das Erwerbseinkommen erreichte 28.796 € je Unternehmenshaushalt, wobei der Anteil der außerbetrieblichen Einkünfte gegenüber 2002 zugenommen hat und so die Rückgänge bei den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft weitgehend ausgeglichen werden konnten. Das Gesamteinkommen je Unternehmenshaushalt machte 34.815 € aus.

FÖRDERUNGEN FÜR DIE LAND-, FORST- UND WASSERWIRTSCHAFT

Die Förderung des ländlichen Raumes ist ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung, da es eine wirtschaftlich gesunde, leistungsfähige bäuerliche Landwirtschaft in einem funktionsfähigen ländlichen Raum zu erhalten gilt.

Im Jahr 2003 wurden 2.140 Mio. € an EU-, Bundes- und Landesmittel für den Agrarsektor aufgewendet. Der größte Anteil der Finanzierung des Agrarbudgets wird von der EU (1.164 Mio. €) getragen; national werden die Mittel für die meisten Förderungen im Verhältnis 60 : 40  für den Bund (462 Mio. €) und Ländern (514 Mio. €) aufgebracht. Dass die Länder mehr für die Land- und Forstwirtschaft aufwenden als der Bund, liegt daran, dass die Länder eine Reihe von Maßnahmen ausschließlich aus Landesmitteln finanzieren. Das Agrarbudget 2003 ist gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % gestiegen. Insbesondere die Mehrausgaben bei den Ausgleichszahlungen, Strukturmaßnahmen und den Forstförderungen trugen zu diesem Anstieg bei.

Das Agrarbudget 2003 umfasst in etwa drei gleich große Ausgabenblöcke: es sind dies die umweltschonenden Maßnahmen mit einem Anteil von 30 % am Agrarbudget, die Strukturmaßnahmen mit 29 % und die Ausgleichszahlungen und Prämien im Rahmen der ersten Säule der GAP mit 27 %. Bei den umweltschonenden Förderungen ist das ÖPUL mit einem Umfang von 614 Mio. € mit Abstand die wichtigste Maßnahme. Bei den EU-Ausgleichszahlungen sind vor allem die Flächenzahlungen (364 Mio. €) und die Tierprämien (240 Mio. €) von großer Bedeutung. Beim Block der Strukturmaßnahmen ist die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete mit rund 280 Mio. € (bezogen auf die Maßnahme 2003) dem Volumen nach die bedeutendste Förderungsart. An zweiter Stelle folgt die Maßnahme Verkehrserschließung ländlicher Gebiete (71 Mio. €). Danach folgen die Ausgaben für landwirtschaftliche Investitionen, die Zinsenzuschüsse, die im Rahmen der Investitionsförderung gewährt werden und die Ausgaben für die Anpassung und Entwicklung von ländlichen Gebieten.

Unter den „Sonstigen Maßnahmen“ (14 % der gesamten Förderungen) werden Lagerhaltungskosten und Beihilfen (ausschließlich von der EU finanziert), die forstlichen Förderungen, die Mittel für Forschung, Bildung und Beratung, die Ausfuhrerstattungen (Getreide, Zucker, Milch und Fleisch) und eine Reihe von kleineren Förderungsmaßnahmen zusammengefasst. Der Anteil der Förderungen, der 2003 direkt an die Bauern überwiesen wurde, belief sich auf 1.684 Mio. € (EU und Bund 1.399, sowie die Länder 285 Mio. €).

SOZIALE SICHERHEIT IN DER LANDWIRTSCHAFT

Im Jahr 2003 betrug der Versichertenstand in der Pensionsversicherung 182.001, in der Krankenversicherung inklusive Pensionisten 280.391 und in der Unfallversicherung 1,075.283 Personen. 2003 betrug die durchschnittliche Alterspension der Bauern und Bäuerinnen inkl. Ausgleichszulage und Kinderzuschuss 628 € (Frauen 430 € und Männer 864 €). Die Höhe des Ausgleichszulagenrichtsatzes betrug 2003 für Alleinstehende 643,54 € und für Ehepaare 965,53 €. Das fiktive Ausgedinge ist für Einheitswerte über 3.900 € für Alleinstehende und über 5.600 € für Ehepaare mit 27 % für das Jahr 2003 begrenzt. (Schluss)