Parlamentskorrespondenz Nr. 14 vom 14.01.2005

PEHM: ÖSTERREICH MUSS REPUBLIK DER MENSCHEN WERDEN

Schlussworte des Bundesratspräsidenten bei der Auftaktveranstaltung

Wien (PK) - Es sei wichtig darüber nachzudenken, "wie unser Österreich das werden konnte, was es heute ist: Denn, nur wer weiß, woher er kommt, kann die Richtung seines weiteren Weges auch beibehalten", meinte Bundesratspräsident Georg Pehm, der seit 1. Jänner 2005 turnusgemäß dieses Amt inne hat.

Gerade sein Heimatland stehe in besonderer Weise für den Aufstieg der Republik und seiner Bundesländer. Das Burgenland habe sich nämlich vom einstigen "Armenhaus Österreichs", das an einer toten Grenze lag, zu einer selbstbewussten Region mit ausgezeichneten Zukunftschancen im neuen Europa entwickelt. Und gerade die Jüngeren wüssten auch, dass sie vielen Frauen und Männern der Aufbaugeneration zu Dank verpflichtet sind, unterstrich Pehm.

Schon am Ausgangspunkt der Zweiten Republik seien es zunächst Bürgerinnen und Bürger gewesen, die auf unterschiedlichste Weise zur Überwindung der Diktatur und des Krieges beigetragen haben. Vielfach sogar mit ihrem Leben; und darauf baue diese Republik auf. Die politischen Parteien bildeten durch die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung gleichermaßen einen Eckpfeiler wie die Bundesländer, die durch ihre Anerkennung der provisorischen Staatsregierung eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Entstehen der einheitlichen Republik geschaffen haben.

Von den ersten Stunden bis heute verbinde alle Österreicher dieselbe Überzeugung: "Österreich ist eine Demokratie und muss eine Demokratie bleiben. Österreich ist eine föderalistische Republik und muss eine föderalistische Republik bleiben". Aber vielleicht müsse Österreich - noch mehr als bisher - eine "Republik der Menschen" werden, meinte Pehm. "Eine Republik der Menschen, die an der Kassa eines Einkaufszentrums arbeiten oder Autos reparieren, die Kinder erziehen oder Kranke pflegen, die noch die Schulbank drücken oder bereits in Pension sind." Diese Menschen seien es nämlich, die das Fundament der Republik bilden und um deren Leben es in der Politik gehen müsse. Ihre Möglichkeiten, die Republik der Menschen gestalten zu können, müsse gesichert und ausgebaut werden. Und das sei "schließlich der Weg, den wir künftig beibehalten wollen", schloss Pehm.

Der Festakt klang sodann mit der gemeinsam gesungenen Bundeshymne aus. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgten die Mitglieder der Jungen Philharmonie unter der Leitung von Michael Lessky mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Anton von Webern. Das Orchester vereinigt die besten österreichischen Nachwuchsmusiker/innen im Alter von 15 bis 25 Jahren. (Schluss)