Parlamentskorrespondenz Nr. 390 vom 23.05.2007

Sportausschuss: Hoffnungen und Befürchtungen zu Olympia 2014

Aktuelle Aussprache zu Salzburgs Bewerbung um die Winterspiele

Wien (PK) – Die Bewerbung Salzburgs um die Olympischen Winterspiele 2014 standen zunächst im Mittelpunkt der Sitzung des Sportausschusses, der mit einer Aktuellen Stunde zu diesem Thema eröffnet wurde. Zu Beginn der Sitzung präsentierte ein Team des Organisationskomitees mit Franz Klammer in seiner Mitte die Pläne Salzburgs für die Olympischen Spiele 2014. Dazu zeigte das Komitee einen diesbezüglichen Werbefilm. Man berichtete über die bisherigen Aktivitäten, analysierte die derzeitige Situation und stellte Überlegungen hinsichtlich der Perspektiven der Bewerbung an. Die Entscheidung werde am 4. Juli durch die stimmberechtigten Mitglieder des IOC fallen, und seitens des Bewerbungskomitees sei man zuversichtlich, eine reelle Chance auf den Zuschlag zu haben.

Weiters bezogen die Vertreter des Komitees Stellung zu Fragen der Organisation, des Budgets und der geplanten Durchführung der Spiele. Bis Juli würden noch entsprechende Marketingaktivitäten durchgeführt, die Zielgruppe der Ansprechpersonen regelmäßig mit Informationen versorgt. Franz Klammer arbeitete die Vorzüge Salzburgs gegenüber den Mitbewerbern heraus und betonte, dass Salzburg Spiele für die Athleten machen werde, da die Anreise zu den Sportstätten auf ein Minimum reduziert worden sei und das Olympische Dorf eine einzigartige Stimmung verspreche. Die Spiele, so Klammer, sollten die Jugend inspirieren und ihr in der Folge noch besseren Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung bieten.

Staatssekretär Reinhard Lopatka bezog sich auf die Musik des Werbefilms, "Vincera", und meinte, man wolle gewinnen. Es sei ein offenes Rennen, und diese Bewerbung sei sehr gut aufgestellt. Salzburg bringe alles mit, und die Bundesregierung unterstütze diese Bewerbung bei jeder Gelegenheit, das Rennen sei aber offen. Vorteile der österreichischen Bewerbung sehe er insbesondere hinsichtlich der Sicherheitslage sowie im Hinblick auf Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte. Laut einer Studie könne man von einer enormen Wertschöpfung ausgehen, erläuterte Lopatka in weiterer Folge. Er bedankte sich beim Parlament für die Zustimmung zum diesbezüglichen Budget, wodurch auch finanziell alles auf Schiene sei.

Abgeordneter Dieter Brosz (G) sprach die Ereignisse bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin an und ging auf die diesbezüglich möglichen Folgen für die Salzburger Bewerbung ein, befürchtete er doch durch diese Vorkommnisse negative Auswirkungen auf die bevorstehende Vergabe der Spiele. Abgeordneter Wolfgang Zanger (F) wies auf die wirtschaftliche Seite der Bewerbung hin, wobei er auf Direkt- und Langzeiteffekte zu sprechen kam. Konkret wolle Zanger wissen, welche Investitionen nun noch zu tätigen seien. Abgeordneter Peter Westenthaler (B) erkundigte sich nach den Sportstätten selbst und begehrte Informationen hinsichtlich der diesbezüglichen Nachnutzung. Hinsichtlich des Baues von Sportstätten müsse rechtzeitig alles geklärt sein, auch Fragen wie allfällige Rückbauten nach dem Ende der Spiele.

Abgeordneter Peter Haubner (V) zeigte sich zufrieden mit den bisherigen Vorarbeiten, die bewiesen, dass Österreich diese Spiele auch wirklich wolle. Es gebe eine positive Entwicklung, gab sich der Redner überzeugt, der weiters anregte, zur Betreuung der Spiele auch Angehörige des Bundesheeres heranzuziehen. Abgeordneter Johann Maier (S) meinte, es brauche eine entschlossene Haltung in ganz Österreich, denn die Spiele seien nicht nur für Salzburg, sondern für ganz Österreich eine große Chance. Wichtig sei auch eine entsprechende Nachnutzung, und die sei bei Salzburg gegeben.

Gleichzeitig meinte Maier, am Problem Doping könne sich niemand vorbeischwindeln, es brauche in dieser Hinsicht klare Worte aus Österreich, der ÖSV müsse entsprechende Konsequenzen ziehen. Abgeordnete Herta Mikesch (V) meinte auch in ihrer Funktion als Vertreterin des ÖSV, im letzten Jahr habe es 367 Dopingkontrollen gegeben und diese seien alle negativ gewesen. Der ÖSV sei einer der wenigen Dachverbände, der selber Geld in die Hand nimmt. Solange Sportler nicht verurteilt seien, gelte für sie die Unschuldvermutung und so lange werde sich der ÖSV von ihnen nicht trennnen.

Seitens des Organisationskomitees wurden die Vor- und Nachteile der einzelnen Bewerber beleuchtet, wobei nochmals unterstrichen wurde, dass Salzburg reale Chancen auf einen Zuschlag habe. Zudem äußerten sich die Vertreter zu den ökonomischen Aspekten der Bewerbung und gingen auch auf die geplanten Nachnutzungen ein. Insbesondere wiesen sie auch darauf hin, dass für Jugendliche preiswerte Tickets geplant sind. Lopatka ergänzte zu den Sporthallen, dass es vor allem ein Manko bei den Eishallen und im Eissport gebe. Als Wintersportland müsse man dafür Mittel bereitstellen, sagte er.

Auf eine Kritik von Abgeordnetem Herbert Kickl (F) am Vertrag reagierte man seitens des Organisationskomitees mit dem Hinweis, dass man einen großen Teil der Fernsehrechte und Anteile von Sponsorenverträge bekommen würde. Auch die Fernsehproduktionskosten würden überwiesen und man werde das recht haben, mit der Marke "Olympia" aufzutreten. Dennoch gab man zu, dass es sich um einen harten vertrag handle. (Schluss Olympia/Forts. Sporttauschuss)