Parlamentskorrespondenz Nr. 374 vom 25.04.2008

Vorlagen: Gleichbehandlung

BZÖ: Männerdiskriminierung beim Verkauf von Fußballtickets

Die Abgeordneten Ursula Haubner und Josef Bucher (beide BZÖ) orten eine Verletzung der EU-Richtlinie 2004/113/EG, die "die Schaffung eines Rahmens für die Bekämpfung geschlechterspezifischer Diskriminierung beim Zugang und der Versorgung von Gütern und Dienstleistungen zur Umsetzung des Grundsatzes der Gleichheit von Männern und Frauen in den Mitgliedstaaten" bezweckt (633/A[E]). So habe der ÖFB beim Fußball-Ländermatch Österreich gegen Deutschland am 06.02.2008 vergünstigte Tickets für Frauen angeboten. Bei besagtem Match waren "Männertickets" (für alle Männer über 19 Jahren) bei gleichem Sitzplatz um 67 % bis 87 % teurer, als jene Tickets, die an Frauen  verkauft  wurden. Die BZÖ-Abgeordneten hinterfragen nun kritisch, ob geschlechterspezifische Ticketpreise als Chancengleichheit verstanden werden sollen.

Im Sinne der Gleichstellung habe die verantwortliche Bundesministerin auch das Thema Männerdiskriminierung zu behandeln, was im Zuge der übergewichtigen Behandlung der Frauenförderungsthematik nicht in Vergessenheit geraten dürfe. Eine derartige Ungerechtigkeit sei, beruhend auf der erwähnten EU-Richtlinie, europarechtswidrig und im Hinblick auf die bevorstehende EM peinlich für Österreich. Ziel sollte eine Gleichstellungspolitik sein, welche Frauendiskriminierung nicht durch Diskriminierung der Männer kompensiert, unterstreichen die BZÖ-Mandatare. (Schluss)