Parlamentskorrespondenz Nr. 498 vom 28.05.2008

Demokratiepreis 2008 an Europaschule und muslimische Initiative

Preis der Lupac-Stiftung wird heuer zum 3. Mal vergeben

Wien (PK) – Der Demokratiepreis 2008 der Margaretha Lupac-Stiftung geht heuer an die Ganztagsvolksschule Europaschule im 20. Wiener Bezirk und an die Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen. Gemäß Ausschreibung werden mit dem Preis, dessen diesjährige Preisträger von einer Jury aus 70 Bewerbungen ausgewählt wurden, Personen und Einrichtungen ausgezeichnet, die sich im Rahmen ihres Lebenswerkes bzw. in ihrer täglichen Arbeit für Demokratie und Geschlechterdemokratie bzw. Minderheitenrechte engagieren oder sich für den Dialog in der politischen Auseinandersetzung, in der Kunst und in gesellschaftlichen Fragen als Ausdruck der Toleranz und der Integration einsetzen. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wird alle zwei Jahre – abwechselnd mit dem Wissenschaftspreis – ausgeschrieben. Er wird heuer bereits zum dritten Mal vergeben; der Termin der Preisübergabe steht noch nicht fest.

Bei der Volksschule Europaschule handelt es sich um eine außergewöhnlich gut strukturierte Schule mit 16 Klassen (sieben auf Grundstufe I und neun auf Grundstufe II), wobei nicht nur soziales Lernen thematisiert wird, sondern auch interreligiöser Dialog gepflegt und der für das Migrationsthema zentrale Bereich des zweisprachigen Unterrichts umgesetzt wird. Projekte, wie die Einrichtung eines Schulrates, soziales Lernen und Friedenserziehung, Kulturcafe und Sprachkurse für Mütter mit Migrationshintergrund sind darauf gerichtet, in besonderer Weise demokratisches Bewusstsein zu fördern. Durch Partnerschulen in Bratislava, Istanbul und Paris werden diese lokalen, nachhaltigen Projekte noch vertieft.

"Nicht über Muslime reden, sondern mit ihnen", ist Ziel der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen, die seit bald zehn Jahren besteht. Die Identität als Muslim/in mit dem Bewusstsein der Zugehörigkeit zu Österreich zu verbinden, ist ein wichtiges Anliegen der Initiative. Besonders hervorzuheben sind die Vernetzung innerhalb der Zivilgesellschaft, frauenspezifische Projekte, Projekte unter dem Motto Integration durch Partizipation sowie das Interesse, sich am politischen und öffentlichen Leben zu beteiligen. (Schluss)