Parlamentskorrespondenz Nr. 967 vom 11.11.2009

Stourzh und Sickinger sind Träger des Lupac-Wissenschaftspreises 2009

Preisübergabe am 18. Jänner 2010 im Parlament

Wien (PK) - Em. Univ.-Prof.Dr.DDr.h.c. Gerald Stourzh und MMag.DDr. Hubert Sickinger sind die Träger des Wissenschaftspreises 2009 der Margaretha Lupac-Stiftung. Gefragt waren und ausgezeichnet werden heuer Arbeiten zum Thema "Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven der parlamentarischen Demokratie in Österreich". Die Preisträger wurden von einer Jury unter dem Vorsitz von Univ.Prof. Dr. Manfried Welan gekürt. Die Preise werden am 18. Jänner 2010 im Rahmen eines Festakts im Parlament übergeben.

In der Person von Gerald Stourzh wird ein renommierter Historiker für sein Lebenswerk mit dem Wissenschaftspreis 2009 ausgezeichnet. Neben seiner langjährigen Lehrtätigkeit beschäftigt sich Stourzh seit über 50 Jahren mit den Themen Demokratie, Diktatur, Menschen- und Bürgerrechte sowie Verfassung. Sein besonderes Verdienst besteht darin, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und die Achtung der Menschen- und Bürgerrechte als historische Errungenschaften begreiflich zu machen. Zahlreiche Publikationen, wie jene über den Staatsvertrag oder über Benjamin Franklin, gelten noch heute als Standardwerke. Stourzh, 1929 geboren, war nach seinem Studium der Geschichte und Publizistik in Wien bis 1958 an der University of Chicago, zuletzt als Assistant Professor, tätig. Anschließend leitete er bis 1962 als Generalsekretär die Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik. 1962 legte er die Diplomatenprüfung ab und habilitierte sich im Fach für allgemeine Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien. Zunächst war Stourzh ordentlicher Professor an der Freien Universität Berlin, ab 1969 an der Universität Wien. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er im Jahr 2004 den Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften.

Als Nachwuchsforscher wird Hubert Sickinger der Wissenschaftspreis 2009 zuerkannt. Sickinger ist vor allem bekannt für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Parteienfinanzierung. Zuletzt ist im Juli dieses Jahres sein Buch "Politikfinanzierung in Österreich" erschienen, das sich mit den gegenwärtigen Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie und ihren Entwicklungsperspektiven im Zusammenhang mit der Politikfinanzierung befasst. Weniger bekannt sind seine Forschungen zur Bezirkspolitik in Wien. Hubert Sickinger, geboren 1965 in Braunau am Inn, studierte Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften in Innsbruck. Er ist seit 1992 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Konfliktforschung und seit 2001 als Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft an der Universität Wien tätig. Er ist Mitglied in der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft und Mitglied des HerausgeberInnenkollegiums der Österreichischen Zeitschrift für Politikwissenschaft.

Der Wissenschaftspreis der Lupac-Stiftung ist mit 15.000 € dotiert. Der Preis kann auf bis zu drei PreisträgerInnen aufgeteilt werden. Der Wissenschaftspreis wird alle zwei Jahre vergeben, abwechselnd mit dem Demokratiepreis. Der Demokratiepreis der Lupac-Stiftung für das Jahr 2010 wird in Kürze ausgeschrieben. (Schluss)