Parlamentskorrespondenz Nr. 14 vom 19.01.2010

Fitness und Fairness durch Umsetzung des EU-Weißbuchs Sport

Bericht des Sportressorts liegt dem Parlament vor

Wien (PK) - Ein Bericht (III-103 d.B.) von Bundesminister Norbert Darabos betreffend die Umsetzung des Weißbuchs "Sport" der Europäischen Union kommt zu dem Schluss, dass sich Österreich im internationalen Vergleich sehr intensiv mit den Zielvorgaben des Papiers beschäftigt und in einigen Teilbereichen, etwa der Verbesserung der öffentlichen Gesundheit durch körperliche Aktivität sowie beim Kampf gegen Doping, mittlerweile eine europäische Vorreiterrolle einnimmt.

Das Weißbuch versteht sich allgemein als Orientierung für die sportbezogenen Maßnahmen der Europäischen Union in den kommenden Jahren und beschäftigt sich eingehend mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rolle des Sports. Die Verfasser unterstreichen dabei die Bedeutung des auf ehrenamtlichen Strukturen basierenden Sports für Gesundheit, Erziehung, soziale Eingliederung und Kultur in der europäischen Gesellschaft, geben gleichzeitig aber zu bedenken, dass der Sportsektor von wirtschaftlichen Zwängen, Ausbeutung Minderjähriger, Doping, Rassismus, Gewalt, Korruption und Geldwäsche bedroht sei. Das Weißbuch reagiert auf diesen Grundsachverhalt mit einer breiten Palette von Vorschlägen, die von der Gesundheitsförderung und der Ausweitung des Sports in der Bildung über Anti-Doping-Maßnahmen bis hin zum Kampf gegen Zuschauergewalt und Rassismus reichen.

Österreich hat die Umsetzung einer Reihe von Zielsetzungen des Weißbuchs auch auf nationaler Ebene bereits in Angriff genommen, heißt es im Bericht, wobei vor allem auf die Einrichtung von interministeriellen Arbeitsgruppen in den Bereichen Anti-Doping, Sport und Jugend und duale Ausbildung von Sportlerinnen und Sportlern, aber auch auf die Kampagne "TEAM ROT-WEISS-ROT" hingewiesen wird. Beim Thema Gesundheitsförderung durch Bewegung erinnert der Bericht an die Initiative "Fit für Österreich" und die gesetzliche Verankerung der Förderung von bundesweiten Bewegungsprogrammen im Bundes-Sportförderungsgesetz von 2006, das erstmals eine Zweckwidmung für entsprechende Aktivitäten vorsieht und wichtige finanzielle Ressourcen sichert.

Was den Kampf gegen Doping betrifft spricht der Bericht angesichts des seit 1.1.2010 geltenden Anti-Doping-Gesetzes von einem bahnbrechenden Schritt. Mit der Verankerung des Sportbetrugs im Strafgesetzbuch und einer Vielzahl von zusätzlichen Verschärfungen, beispielsweise dem lebenslänglichen Ausschluss gesperrter Sportler und Betreuer von der Bundessportförderung wegen Dopingvergehen und der Rückzahlung von Förderungsgeldern ab dem Zeitpunkt des Dopingvergehens verfüge Österreich nunmehr über eine der umfangreichsten Anti-Doping-Regelungen Europas, heißt es.

Umgesetzt wurden auch Zielsetzungen des Weißbuchs in Richtung Integration durch Sport, so etwa durch Maßnahmen wie die Initiative "Fair Play", die, wie der Bericht anmerkt, im Bereich Antirassismus und Migration in den letzten Jahren mit Unterstützung des Bundes erfolgreiche Arbeit leisten konnte.

Besonders hervorgehoben wird im Bericht schließlich auch das 2009 auf Initiative von Sportminister Darabos etablierte "TEAM ROT-WEISS-ROT", das sich ebenfalls am Weißbuch orientiert und in der Öffentlichkeit als Plattform für die Bewusstseinsbildung zu den positiven Aspekten des Spitzensports fungiert. Die in dem Team zusammengefassten 200 besten Sportlerinnen und Sportler des Landes bezeichnet der Bericht als öffentlichkeits- und medienwirksame Transporteure für wesentliche soziale und sportspezifische Anliegen des Sports in Österreich, wobei u.a. auf die kontinuierliche Aufarbeitung von aktuellen Themen wie Kampf gegen Dopingmittel und Medikamentenmissbrauch hingewiesen wird. (Schluss)