Parlamentskorrespondenz Nr. 532 vom 25.06.2010

Immissionsbelastung in der Luft generell rückläufig

Wien (PK) - Von einem Rückgang der Belastung durch SO2, Kohlenstoffmonoxid, Feinstaub und NO2 in Österreich spricht der Bericht des Umweltministeriums gemäß § 23 Immissionsschutzgesetz-Luft für die Zeitspanne von 2006 bis 2008 (III-159 d.B.).

Demnach traten Überschreitungen der SO2-Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit sehr selten und nur im Bereich einzelner Industriebetriebe bzw. grenznah im Osten auf, die Grenzwerte zum Schutz des Ökosystems und der Vegetation wurden nicht überschritten. Die österreichische Emissionsinventur weist einen Rückgang der SO2-Belastungen um 70 % für den Zeitraum von 1990 bis 2008 auf. Der Bericht führt dies auf den Einbau von Entschwefelungsanlagen bei Kraftwerken und in der Industrie, Beschränkungen des Schwefelgehaltes von verschiedenen Brenn- und Kraftstoffen und die verstärkte Nutzung von schwefelarmen Energieträgern zurück, rechnet aber für die Zukunft nur noch mit geringen Rückgängen der Emissionen.

Bei Kohlenstoffmonoxid sind zuletzt Grenzwertüberschreitungen in den 1990er-Jahren an einem industrienahen Standort aufgetreten, seither wird der Grenzwert überall eingehalten, wobei die Belastung an fast allen Messstellen einen abnehmenden Trend aufweist. So sind nach den Angaben des Berichts die diesbezüglichen Emissionen seit 1990 auf weniger als die Hälfte gesunken, in den kommenden Jahren ist überdies mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.

Bei NO2 traten im Berichtszeitraum Überschreitungen der Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit vorwiegend in Großstädten und im Nahbereich stark befahrener Straßen auf. An rund 15 % der Messstellen wurde demnach der Grenzwert für den Jahresmittelwert plus Toleranzmarge überschritten. Während die Immissionsbelastung bis 2000 an städtischen verkehrsnahen Standorten abgenommen hat, ist sie nach 2000 wieder angestiegen. Der Bericht führt diesen Anstieg auf einen zunehmenden Anteil von NO2 an den NOx-Emissionen des Straßenverkehrs zurück. Allgemein erwartet der Bericht aber für die Zukunft einen Rückgang der NOx-Emissionen, der aber vor allem davon abhängen wird, ob die neuen EURO-Emissionsgrenzwertstufen bei Diesel-Kfz auch im Realbetrieb entsprechende Wirkung zeigen. Sinkende NOx-Emissionen werden wegen des steigenden Anteils von NO2 im Kfz-Abgas nicht notwendigerweise zu einem Sinken der NO2-Emissionen führen, gibt der Bericht zu bedenken.  

Keine Überschreitungen wurden bei den Grenzwerten für Benzol und Blei registriert, die gemessenen Konzentrationen nehmen tendenziell ab. Bei den Grenzwerten für Staubniederschlag und für Blei bzw. Cadmium im Staubniederschlag kam es hingegen im Nahbereich einiger industrieller Emittenten. Die österreichischen Gesamtemissionen von Blei und Cadmium sind allerdings seit 1990 um mehr als 90 % gesunken. (Schluss)