Parlamentskorrespondenz Nr. 299 vom 28.03.2011

Zeichnung und Fotografie II: Zeitgenössische Kunst im Parlament

Prammer eröffnet zweite von Stella Rollig kuratierte Ausstellung

Wien (PK) – Moderne Kunst gehört seit Jahren zum fixen Bestandteil des Parlaments. In den Ausschusslokalen des Hohen Hauses und anderen Räumlichkeiten werden in regelmäßigen Abständen und mit wechselnden Aspekten Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler gezeigt. Heute Abend eröffnete Nationalratspräsidentin Barbara Prammer die zweite von Lentos-Direktorin Stella Rollig gestaltete Schau.

Unter dem Titel "Zeichnung und Fotografie II" setzt die Kunstkuratorin des Parlaments ihren im vergangenen Jahr gewählten Schwerpunkt fort und stellt Positionen von insgesamt sieben KünstlerInnen vor: Maria Hahnenkamp, Otto Zitko, Sevda Chkoutova, Sissa Micheli, Dietmar Brehm, Martin Osterider und Uli Aigner. Ihnen allen ist gemein, dass sie in Österreich geboren sind oder heute in Österreich leben und mit ihrer Arbeit das aktuelle Kunstgeschehen mitprägen.

Für Rollig war es, wie sie bei der Vernissage betonte, "lustvoll", die KünstlerInnen auszuwählen. Schließlich sei es etwas ganz anderes, Kunst in Arbeitsräumen zu präsentieren, als eine Ausstellung in einem Museum zu gestalten, skizzierte sie. Aus diesem Grund habe sie sich auch gemeinsam mit ihrem Vorgänger, Gerald Matt, entschieden, keine Themenausstellungen im Parlament zu machen, sondern mit der Zeichnung und der Fotografie zwei Medien in den Vordergrund zu rücken, die im Kunstbetrieb in der Regel eine weniger große Rolle spielten. Für die nunmehrige Schau habe sie Werke gewählt, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen, sagte Rollig, würden die Abgeordneten doch oft Stunden in den Ausschusslokalen verbringen.

Nationalratspräsidentin Prammer wies darauf hin, dass bereits ihr Amtsvorgänger Andreas Khol moderne Kunst in kuratierter Form in das Parlament gebracht habe, und qualifizierte das Hohe Haus aus verschiedenen Gründen als einen "hervorragenden Ort", um Kunst zu präsentieren. Sie wolle mit den gezeigten Werken nicht zuletzt die Abgeordneten und andere Personen, die sich regelmäßig in den Ausschusslokalen aufhalten, auf eher ungewöhnlichem Weg mit Kunst konfrontieren und Neugierde wecken. Kunst sei ein gutes Mittel der Kritik, des Aufrüttelns, des Stellungbeziehens, meinte sie. Die Auswahl verschiedener KuratorInnen soll Prammer zufolge unterschiedliche Blickwinkel und Schwerpunkte gewährleisten, "das gelingt sehr gut".

Im Anschluss an die Eröffnung hatten die zahlreichen Gäste bei einem Rundgang durch das Parlament Gelegenheit, im Beisein der KünstlerInnen einen Blick auf die sehr unterschiedlichen Werke zu werfen. Alle gezeigten Fotografien und Zeichnungen werden dem Parlament als Leihgaben zur Verfügung gestellt.

Wer Interesse an einem Besuch der Ausstellung hat: Auf Anfrage und nach Voranmeldung werden kostenlose Gruppenführungen (mindestens fünf Personen) angeboten. Genauere Informationen dazu gibt es ab morgen auf der Website des Parlaments (www.parlament.gv.at ) im Menüpunkt Gebäude und Führungen. Dort sind auch ausgewählte Arbeiten zu sehen. (Schluss)

HINWEIS: Fotos von der Vernissage finden Sie – etwas zeitverzögert – auf der Website des Parlaments (www.parlament.gv.at ) im Fotoalbum .