Parlamentskorrespondenz Nr. 125 vom 28.02.2012

Wir gratulieren

Runde Geburtstage im März

Wien (PK) – Im März feiern folgende (ehemalige) MandatarInnen runde Geburtstage:

der ehemalige Abgeordnete Josef BUCHNER (G) – 70. Geburtstag am 2. März,

der ehemalige Abgeordnete Heinz GÄRTNER (S) – 90. Geburtstag am 2. März,

die ehemalige Abgeordnete Edeltraud LENTSCH (V) – 65. Geburtstag am 9. März,

die ehemalige Abgeordnete Freda MEISSNER-BLAU (G) – 85. Geburtstag am 11. März,

die ehemalige Abgeordnete Heidrun WALTHER (S) – 60. Geburtstag am 13. März,

die ehemalige Abgeordnete und Bundesrätin Brunhilde FUCHS (S) – 65. Geburtstag am 17. März,

die Bundesrätin Elisabeth GRIMLING (S) – 60. Geburtstag am 17. März,

der ehemalige Abgeordnete Josef BLASISKER (F) – 60. Geburtstag am 19. März,

der ehemalige Abgeordnete DI Hans Georg FUCHS (V) – 80. Geburtstag am 21. März,

der ehemalige Abgeordnete Ernst FINK (V) – 70. Geburtstag am 23. März,

der ehemalige Bundesrat Ferdinand GSTÖTTNER (S) – 70. Geburtstag am 24. März,

die ehemalige Bundesrätin Gertrude PERL (S) – 75. Geburtstag am 26. März,

der ehemalige Bundesrat Günther PRUTSCH (S) – 60. Geburtstag am 30. März.

Freda Meissner-Blau 85

Freda Meissner wurde am 11. März 1927 in Dresden geboren. Nach der Matura 1945 studierte sie einige Semester Medizin, Soziologie und später Psychologie, ehe sie 1961 freie Mitarbeiterin bei der UNESCO wurde. Ein Jahr später trat sie in die Dienste des Instituts für Höhere Studien, ehe sie 1968 für fünf Jahre nach Paris wechselte, wo sie für verschiedene Einrichtungen, u.a. für Nobel-Bozel, die UNESCO und das Institut für die Wissenschaft vom Menschen tätig war. 1973 kehrte die mit dem sozialistischen Politiker und seinerzeitigen AZ-Chefredakteur Paul Blau verheiratete Meissner nach Wien zurück und wurde Vertragsbedienstete des Wiener Magistrats. Dort war sie für die Wiener Internationale Gartenschau "WIG 74" verantwortlich. 1975 schließlich avancierte sie zur Bildungsreferentin der ÖMV, wo sie 1980 in den Ruhestand ging, um sich fortan vor allem publizistisch zu betätigen.

Die Krise um den geplanten Kraftwerksbau in Hainburg entzweite Meissner-Blau mit ihrer Partei, vor allem ihr an Kraftausdrücken nicht armer Disput mit dem damaligen NÖ-Landesrat Ernst Brezovsky sorgte österreichweit für Schlagzeilen. Meissner-Blau machte zu Weihnachten 1984 die Aubesetzung mit und gründete mit anderen oppositionellen SP-Mitgliedern wie Günther Nenning ein eigenes Anti-Hainburg-Komitee, mit dem sie schnell ihren Bekanntheitsgrad zu steigern vermochte.

Im April 1986 trat Meissner-Blau bei den Bundespräsidentschaftswahlen an und erhielt 5,4 Prozent der Stimmen, was die entstehende Grünbewegung dazu ermunterte, auch bei den Nationalratswahlen im darauffolgenden November anzutreten. Die Grünen "Liste Freda Meissner-Blau" erhielten 4,8 Prozent der Stimmen und zogen mit acht Mandaten in den Nationalrat ein. Meissner-Blau avancierte zur Klubobfrau, und die Grünen sorgten von Anfang an für ein wenig andere Politik als bislang üblich. Schon bei der konstituierenden Sitzung hielten sie die BeamtInnen auf Trab, als sie sich, formell noch nicht angelobt, schon zu einer Geschäftsordnungsdebatte zu Wort meldeten.

Während Meissner-Blaus Amtszeit als Klubchefin kam es auch zur ersten Filibusterrede eines G-Mandatars, des ehemaligen Staatsanwaltes Walter Geyer, der aber ebenso wie Meissner-Blau selbst im Herbst 1988 überraschend aus dem Nationalrat ausschied. (Schluss)