Parlamentskorrespondenz Nr. 811 vom 22.10.2012

Vorlage: Justiz

Grüne fordern Sichtbarmachen von Leiharbeit im Jahresabschluss

Wien (PK) – Abgeordnete Birgit Schatz (G) ortet Fehlentwicklungen bei der Leiharbeit. Der Boom der Leiharbeit, die ursprünglich zum Abfedern von Auftragsspitzen gedacht war, sei zunehmend Resultat eines zweckentfremdeten, missbräuchlichen Einsatzes, kritisiert sie. Derzeit könnten die Kosten von LeiharbeiterInnen in der Bilanz als "Materialaufwand" verbucht werden, wodurch Unternehmen die Möglichkeit haben, Personalkosten unsichtbar zu machen. Diese Praxis sei besonders in Aktiengesellschaften verbreitet, wo der Druck der Aktionäre auf Reduktion der Personalkosten sehr groß ist, gibt Schatz zu bedenken. Leiharbeit werde dadurch für immer mehr Beschäftigte zur dauerhaften Realität, kritisiert die Grün-Mandatarin. Gute Jobs würden durch schlechte ersetzt, um nach außen den Schein niedriger Personalkosten zu wahren, eine Form prekärer Beschäftigung werde dadurch in vielen Unternehmen zur Dauereinrichtung, warnt Schatz. In einem Entschließungsantrag (2094/A(E)) fordert sie gesetzliche Schritte, um Unternehmen zu verpflichten, Kosten für LeiharbeiterInnen im Jahresabschluss erkennbar auszuweisen und über Ausmaß, Grund und Dauer der Beschäftigung von LeiharbeiterInnen Bericht zu legen. (Schluss)