Parlamentskorrespondenz Nr. 477 vom 04.06.2013

Mit mehr Innovation zum wirtschaftlichen Erfolg

Österreichischer Forschungs- und Technologiebericht 2013

Die gesamten F&E-Ausgaben werden in Österreich 2013 um 2,9 % steigen und einen Rekordwert von voraussichtlich € 8,96 Mrd. erreichen. Die Forschungsquote werde damit voraussichtlich 2,81 % betragen. Das ergibt sich aus dem Forschungs- und Technologiebericht 2013, der die aus Bundesmitteln geförderte Forschung, Technologie und Innovation in Österreich darstellt (III-420 d.B.). Er wurde im Auftrag des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung (BMWF), der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und des Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) erarbeitet.

Österreich liege im internationalen Vergleich deutlich über dem EU-Durchschnitt von 2,03 % und weist innerhalb der EU-27 die fünfthöchste Forschungsquote auf, hält der Bericht weiter fest. Darin spiegle sich das verstärkte Engagement des Bundes der vergangenen Jahre wider, der seine Forschungsinvestitionen während der Wirtschaftskrise antizyklisch erhöht und 2012 seine F&E-Investitionen gegenüber 2011 um 14,2 % angehoben hat. Der gesamte öffentliche Sektor wird rund 41 % der F&E-Ausgaben finanzieren.

2013 werden auch die Investitionen in Forschung und Entwicklung von Seiten der Unternehmen wieder leicht ansteigen und etwa € 3,93 Mrd. betragen. Mit der Auslandsfinanzierung von  € 1,3 Mrd., die zum überwiegenden Teil von ausländischen Unternehmen an österreichische Tochterfirmen fließt, wird ein Anteil von ca. 59 % an der gesamten F&E-Finanzierung erreicht.

Zu den Umsetzungsschritten der Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) der Bundesregierung, um bis 2020 zu einem der innovativsten Länder der EU zu zählen, gehören der Hochschulplan, die Implementierung einer kapazitätsorientierten, auf Studierende bezogenen Universitätsfinanzierung, die Abstimmung bei der Profil- und Schwerpunktsetzung im Bereich F&E, die Erstellung eines Forschungsinfrastrukturplans sowie die Restrukturierung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Der Bericht behandelt auch die Rolle der Industrie im Innovationssystem. Österreich gehöre im internationalen Vergleich zur Gruppe jener Länder mit den höchsten Industrieanteilen an der Wertschöpfung und sei bei Schlüsseltechnologien gut positioniert. Dies gelte insbesondere auch für das rasch wachsende Segment der Umweltindustrie, heißt es im Bericht, der auch das Innovationsverhalten der österreichischen Unternehmen, einschließlich der KMU, positiv bewertet.

Globalschätzung der F&E-Ausgaben für 2013

Gemäß der aktuellen Globalschätzung der Statistik Austria vom April 2013 werden die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich im Jahr 2013 voraussichtlich 8,96 Mrd. € betragen. Gegenüber dem Jahr 2012 bedeutet dies eine Zunahme von nominell 255 Mio. € bzw. 2,9 %. Durch das für 2013 zu erwartende nominelle Wachstum des BIP von 3 % auf 319,15 Mrd. € entspricht dies einer Forschungsquote (Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) von 2,81 %. Für 2012 wurde die Forschungsquote auf ebenfalls 2,81 % (von 2,80 % in der Globalschätzung 2012) revidiert, 2011 betrug sie aufgrund des stärkeren Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts 2,72 %. Seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise konnten die F&E-Ausgaben gesteigert und die Forschungsquote auf konstanter Höhe gehalten werden.

Mit einem Plus von 3 % verzeichnen im Jahr 2013 die Unternehmen die höchste Wachstumsrate in der Finanzierung der österreichischen Forschung und Entwicklung. Mit 3,93 Mrd. € tragen sie knapp 44 % bei. Zwar sind die Wachstumsraten der Forschungsfinanzierung des Unternehmenssektors geringer als in den Jahren vor der Finanz- und Wirtschaftskrise, die Stagnation in den unmittelbaren Krisenjahren 2009 und 2010 gilt jedoch als überwunden.

Der Bund finanziert mit 3,09 Mrd. € im Jahr 2013 ca. 34 % der gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich. In absoluten Zahlen bedeutet dies gegenüber 2012 einen Anstieg von etwa 83 Mio. € bzw. 2,8 %. Dieser Anstieg ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Bund (nicht zuletzt durch die Erhöhung der Forschungsprämie von 8 % auf 10 %) im Jahr 2012 eine Zunahme seiner F&E-Finanzierung von 14,2 % bzw. plus 374 Mio. € in absoluten Zahlen verzeichnete. Insgesamt hat der öffentliche Sektor (wobei der Bund hier den überwältigenden Anteil trägt) seine F&E-Finanzierung seit der Krise stark ausgeweitet. Die F&E-Finanzierung des öffentlichen Sektors wird im Jahr 2013 nominell um ca. 36 % höher sein als noch im Rezessionsjahr 2009.

Der Finanzierungssektor Ausland (hauptsächlich ausländische Unternehmen, die F&E ihrer österreichischen Tochterunternehmen mitfinanzieren sowie zu einem kleineren Teil auch Rückflüsse aus den EU-Forschungsrahmenprogrammen) trägt mit 1,36 Mrd. € ca. 15 % zur Finanzierung der österreichischen Forschung und Entwicklung bei. Insgesamt übertrifft Österreich im Jahr 2011 (dem letzten Jahr, für das internationale Vergleichszahlen verfügbar sind) deutlich den EU-Durchschnitt von 2,03 %, wenn auch die Forschungsquoten von Finnland, Schweden und Dänemark über 3 % liegen. Nach Deutschland, das mit 2,84 % knapp vor Österreich liegt, weist Österreich somit die fünfthöchste Quote innerhalb der EU-27 auf.

Die Umsetzung der FTI-Strategie der Österreichischen Bundesregierung

Die im März 2011 verabschiedete FTI-Strategie der Bundesregierung konzentriert sich in einem breiten, systemischen Ansatz zur Unterstützung und Strukturierung des Innovationsystems nicht nur auf Wissenschafts- und Technologieförderung, sondern erfolgt auch in Abstimmung mit anderen Politikfeldern wie Bildung und Wettbewerbspolitik  und mit dem Steuer- und Finanzierungssystem. Zur Konkretisierung und Koordination der Umsetzung der Strategie auf hoher Verwaltungsebene wurde unter Vorsitz des Bundeskanzleramtes mit den relevanten Bundesministerien die Task Force FTI eingerichtet. In den Austausch dieses Gremiums ist auch der Rat für Forschung und Technologieentwicklung einbezogen. Unter dem Dach der FTI-Strategie werden alle FTI-relevanten Programme und Initiativen zusammengeführt. Es sind neun Arbeitsgruppen in spezifischen wichtigen Bereichen eingerichtet.

Österreichs Position im Innovation Union Scoreboard

Der Innovation Union Scoreboard (IUS) stellt eine jährliche Bewertung der Innovationsperformance der EU-Staaten dar. Österreich nimmt im aktuellen Innovation Union Scoreboard den 9. Rang ein und bleibt damit fest in der ersten Hälfte der Gruppe der "Innovation Followers" verankert (gemeinsam mit den Niederlanden, Luxemburg, Belgien, Großbritannien und Irland auf den Plätzen 5 bis 10). Diese Gruppenzugehörigkeit ist seit einigen Jahren recht stabil.

Schon frühere Ausgaben des IUS haben festgestellt, dass die Stärken Österreichs bei den wissenschaftlichen Publikationen, den F&E-Ausgaben der Unternehmen sowie den Indikatoren zum geistigen Eigentum liegen. Gewisse Schwächen seien weiterhin in der tertiären Ausbildung, in der Risikokapitalausstattung, bei den Lizenz- und Patenteinnahmen sowie den wissensintensiven Dienstleistungsexporten gegeben.

Globalisierung und Internationalisierung von F&E

Die weltweiten F&E-Ausgaben sind in den Jahren 2002 bis 2009 um mehr als die Hälfte gestiegen, 2009 betrugen die globalen F&E-Ausgaben mehr als 1,2 Billionen US $ (zu Kaufkraftparitäten) gegenüber knapp 800 Mrd. US $ im Jahr 2002. Besonders die asiatischen Volkswirtschaften, insbesondere China, konnten in den letzten Jahren deutlich ihre Anteile an den globalen F&E-Ausgaben erhöhen, die entsprechenden Anteile der USA, Japans und der EU-27 gingen zurück. Vor diesem Hintergrund ist es bemerkenswert, dass es Österreich als einem der wenigen EU-Länder gelang, seinen Anteil an den weltweiten F&E-Ausgaben stabil zu halten. Dank des starken Wachstums seiner F&E-Ausgaben erhöhte sich der Anteil Österreichs an der gesamten F&E der EU-27 sowie der OECD-Staaten deutlich, und zwar auf 3 % gemessen an den EU-27 und 0,75 % gemessen an den OECD-Staaten.

Der Anstieg der weltweiten F&E-Ausgaben war begleitet von einer Internationalisierung der F&E-Aktivitäten, getrieben vor allem durch die großen multinationalen Unternehmen. Die Bedeutung dieser ausländischen F&E-Investitionen ist vor allem in kleineren und mittleren EU-Staaten sehr hoch. In Österreich tragen Unternehmen, die im ausländischen Besitz sind, bereits rund ein Drittel zu den gesamten F&E-Ausgaben bei und sind somit maßgebliche Triebkraft des starken Anstiegs der F&E-Ausgaben im Zeitraum von 2002 bis 2009. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei das Nachbarland Deutschland ein, der Anteil deutscher Unternehmen an allen ausländischen F&E-Investitionen in Österreich beträgt mehr als 50 %.

Hochschulplan als Governance-Instrument für den Hochschulraum

Die im Jahr 2011 eingeleitete Entwicklung des Hochschulplans zielt darauf ab, durch abgestimmte Kooperation, Profilbildung und Bündelung von Ressourcen die höchste Qualität von Lehre und Forschung sicherzustellen. Zunehmende Ausdifferenzierung der Akteure, die Internationalisierung der Forschung, veränderte Finanzierungssysteme, Initiativen und Politiken auf europäischer Ebene und ambitionierte forschungspolitische Ziele fordern eine Abstimmung von Hochschulpartnern und Politik.

Der Hochschulplan soll als sich entwickelndes Planungsinstrument unter Einbeziehung wichtiger Akteure im Hochschulbereich die Koordination im Bereich der Profilbildung, Lehre und Forschung unterstützen. Als prioritäres Ziel der nationalen Hochschulpolitik benennt der Bericht die Einführung der Studienplatzfinanzierung und deren Vollausbau bis zum Jahr 2021. Die im Frühjahr 2012 konstituierte Hochschulkonferenz als koordinierendes, beratendes Gremium des Hochschulplans erarbeitet Stellungnahmen zu wichtigen wissenschaftspolitischen Themen, priorisiert Problembereiche und bringt Empfehlungen und Lösungsvorschläge in den Hochschulplan ein.

Seitens des Bundes stellen der Hochschulplan, aber auch die FTI-Strategie den strategischen Rahmen zur Steuerung der Universitäten dar. Die wichtigsten Ziele im Bereich Forschung, auf welche die Universitäten mitunter auch im Rahmen ihrer Leistungsvereinbarung Bezug nehmen, sind dabei die Fortführung der Schwerpunkt- und Profilbildung, die Intensivierung der Kooperationen, der Ausbau der Internationalisierung, der strategische Ausbau der Forschungsinfrastruktur, sowie die weitere (quantitative und qualitative) Entwicklung der Drittmitteleinwerbung.

Universitätsfinanzierung wird neu gestaltet

Mit 2013 bis 2015 gehen die Universitäten eine neue dreijährige Leistungsvereinbarungsperiode ein. Das bisherige formelgebundene Budget wird außerdem durch das neue Instrument der Hochschulraum-Strukturmittel abgelöst. Die Leistungsvereinbarungen sind das zentrale Instrument für die Finanzierung und Steuerung der österreichischen öffentlichen Universitäten, mit denen Globalbudgets über eine Periode von drei Jahren allokiert werden.

Von Seiten der Universitäten werden die in den Leistungsvereinbarungen angestrebten Ziele und Maßnahmen durch die Erstellung von Entwicklungsplänen begleitet. Im Rahmen einer Novelle des Universitätsgesetz wurde im Sommer 2012 das Instrument der Hochschulraum- Strukturmittel eingeführt. Damit wurde die leistungsorientierte Finanzierung in Form des Formelbudgets durch einen neuen Allokationsmechanismus abgelöst und der zur Finanzierung der Universitäten zur Verfügung stehende Gesamtbetrag um die Hochschulraum-Strukturmittel ergänzt. Ziel der neuen Regelung ist es, die bisherige indikatorenbezogene Finanzierung durch ein formelgebundenes Budget abzulösen, das mit wenigen Indikatoren nachvollziehbar berechnet wird. Der den Universitäten zur Verfügung stehende Gesamtbetrag setzt sich daher für die LV-Periode 2013 bis 2015 aus einem Teilbetrag für die Grundbudgets und einem Teilbetrag für die Hochschulraum-Strukturmittel zusammen. Neben dem Grundbudget, das weiterhin auf Basis von Leistungsvereinbarungen definiert wird, werden für die LV-Periode 2013 und 2015 Hochschulraum-Strukturmittel in der Höhe von 450 Mio. € verteilt.

Neupositionierung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften besteht aus einer Gelehrtengesellschaft, einer Forschungsträgereinrichtung sowie einer Nachwuchsförder- und Serviceeinrichtung. Seit 2000 ist insbesondere die Forschungsträgerorganisation mit wissenschaftlich höchst erfolgreichne Forschungsinstituten, die in Gebieten wie der Molekularbiologie, Biomedizin, Physik, angewandten Mathematik, Weltraumforschung, Materialwissenschaften sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften tätig sind, stark gewachsen. Der Ausbau des wissenschaftlich sehr erfolgreichen ÖAW-Forschungsträgers habe es notwendig gemacht, die Managementstrukturen der ÖAW zu modernisieren und anzupassen, stellt der Bericht fest. Im Jahr 2011 traten eine neue Satzung und Geschäftsordnung zur Implementierung moderner und transparenter Strukturen auf der Managementebene in Kraft. Erstmals in der Geschichte der ÖAW wurde eine Leistungsvereinbarung für die Periode 2012 bis 2014 abgeschlossen.

Die Rolle der Industrie im österreichischen Innovationssystem

Angestoßen durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise, die zu einer Renaissance der Industriepolitik geführt habe, verfolgen zahlreiche Länder, aber auch die Europäische Kommission, aktuell eine Strategie der Reindustrialisierung, stellt der Bericht fest. Die Industrie durchlaufe einen technologischen Paradigmenwandel, die "Dritte industrielle Revolution". Es bilden sich Konvergenzen verschiedener Technologien wie Materialtechnologien, Internet, 3D-Printing wie auch der Technologien für erneuerbare Energien heraus.

Österreich gehört im internationalen Vergleich zur Gruppe der Länder mit den höchsten Industrieanteilen gemessen an der gesamten Wertschöpfung, wobei seit etwa 15 Jahren eine Stabilisierung des Industrieanteils stattgefunden hat. Die Beschäftigung in der Industrie ist hingegen sowohl nach der absoluten Zahl als auch nach dem Anteil an der Gesamtbeschäftigung fallend.

Der technologische Wandel innerhalb der Industrie führt zu einer starken Zunahme von Industrien im mittleren Technologiesegment. Geringer ist der Anteil des Hochtechnologiesegments, doch ist die mitteltechnologische Industrie in Österreich relativ F&E-intensiv. Die österreichische Industrie erlebe seit 1990 einen äußerst erfolgreichen Prozess der Internationalisierung als Ausdruck ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit, so das Resümee.

Der Großteil der F&E- und Innovationsaktivitäten Österreichs wird von Industrieunternehmen, oft in enger Kooperation mit Dienstleistungsunternehmen, durchgeführt. Innovation Leaders verfügen über durchwegs höhere Industrieanteile als die Innovation Followers, Moderate Innovators und Modest Innovators.

Österreichs gute Position bei Schlüsseltechnologien

Österreich ist sowohl hinsichtlich seiner F&E- als auch seiner Produktionskapazitäten bei Schlüsseltechnologien, wie sie die EU definiert, gut positioniert. In den vergangenen zehn Jahren haben die österreichischen Industrieunternehmen ihre Patentaktivitäten im Bereich industrieller Schlüsseltechnologien deutlich ausgeweitet. womit Österreich an Gewicht innerhalb der weltweiten Produktion neuen technologischen Wissens in besonders wichtigen Technologiefeldern gewonnen hat. Damit ging auch eine kräftige Ausweitung der Exporte von schlüsseltechnologiebasierten Produkten Österreichs einher.

Ebenso erfreulich sei die gute Performance der österreichischen Industrie im besonders rasch wachsenden Segment der Umweltindustrie, stellt der Bericht fest. Eine empirische Analyse der Internationalisierung der österreichischen Umweltindustrie zeige eine positive Dynamik und zunehmende Wettbewerbsfähigkeit. Hohe Wachstumserwartungen für Umweltschutzgüter auf den Weltmärkten lassen eine Expansion ökologisch nachhaltiger industrieller Aktivitäten erwarten.

Innovation als treibende Kraft für dauerhaften Unternehmenserfolg

Der Erfolg der österreichische Industrie beruhten wesentlich auf motivierten, leistungsbereiten und kompetenten UnternehmerInnen sowie qualifizierten Fachkräften und vorteilhaften Rahmenbedingungen (Sozialpartnerschaft, europäische Integration), heißt es im Forschungs- und Technologiebericht. Ostöffnung und europäischer Binnenmarkt hätten durch ihren Wettbewerbsdruck zu einer Dynamisierung der heimischen Industrieunternehmen beigetragen. In Zukunft bedürfe es aber einer weiteren Verbesserung des Humankapitals, wobei Schulen und Lehrlingsausbildung, aber auch der Ausbildung von NaturwissenschaftlerInnen und IngenieurInnen an Universitäten und Fachhochschulen entscheidende Bedeutung zukomme.

Industriepolitik sei in Österreich im Wesentlichen Innovationspolitik. Die Umsetzung von Innovationen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen sichere Unternehmenserfolg und somit wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung. Laut empirischen Analysen der Europäischen Innovationserhebung (CIS) nimmt Österreich bei Innovationen im europäischen Vergleich eine gute bis sehr gute Position ein, auch in Hinblick auf die Performance des österreichischen KMU-Sektors. Der Anteil innovierender Unternehmen liege in Österreich deutlich über dem Schnitt der EU-27, bei hoher Innovatorenquote in allen Branchen.

Eine Analyse des Zusammenhangs von F&E-Intensität und Beschäftigungsentwicklung zeigt ein deutlich höheres Beschäftigungswachstum F&E-intensiver Unternehmen. Österreich ist durch ein modernes Innovationssystem geprägt. Dabei sind Österreichs Unternehmen gut mit ihren Zulieferern und KundInnen, aber auch mit den Hochschulen in Innovationsnetzwerken verbunden.

Die österreichische Wirtschaftspolitik habe bereits seit langem den hohen Stellenwert von unternehmerischen Innovationen erkannt und fördere das unternehmerische Innovationsverhalten durch ein Fördersystem mit großer Reichweite, folgert der Bericht. Der Anteil der Unternehmen, die innovationsspezifische Förderungen erhalten, zählt zu den höchsten innerhalb der EU, was wesentlich dazu beiträgt, dass die Unterschiede zwischen KMU und Großunternehmen im Innovationsverhalten in Österreich geringer sind als in anderen europäischen Industrieländern.

Als Beilagen zum Forschungs- und Technologiebericht runden Berichte der einschlägigen Förderagenturen FWF, FFG, AWS, der CDG sowie von PROVISO zu EU-Förderungen das Bild über die aktuellen Entwicklungen von Forschung, Technologie und Innovation in Österreich 2013 ab. (Schluss) sox