Parlamentskorrespondenz Nr. 574 vom 19.06.2013

Neue Herausforderungen für die Tourismusbranche

Tourismusausschuss: Betrieben soll nach Hochwasserkatastrophe speziell geholfen werden

Wien (PK) – Tourismusbetriebe, die von den jüngsten Naturkatastrophen betroffen oder sogar gefährdet sind, sollen spezielle Unterstützung erhalten. Das sieht ein Entschließungsantrag aller sechs Parlamentsparteien vor, der im heutigen Tourismusausschuss einstimmig angenommen wurde. Bundesminister Reinhold Mitterlehner betonte in diesem Zusammenhang, in Abstimmung mit den anderen involvierten Förderstellen werde unter anderem eine zinsfreie Finanzierung mit ERP-Krediten zur Verfügung gestellt.

Ebenfalls einstimmig passierte ein Allparteienantrag den Ausschuss, wonach ein Gesamtkonzept für den Tourismus im ländlichen Raum erstellt werden soll.

Am Beginn der Tagesordnung standen aber eine Aktuelle Aussprache sowie der Tourismusbericht 2012 am Programm. Dabei konnten die Ausschussmitglieder mit der Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung Michaela Reitterer und dem Vorsitzenden der vida Bundesfachgruppe Tourismus Rudolf Komaromy über aktuelle Probleme der Tourismusbetriebe und ihrer Angestellten diskutieren. Reitterer wies auf die steuerlichen Belastungen der Betriebe und die schwierige Investitionslage hin. Beide Experten widmeten sich darüber hinaus den Problemen der Beschäftigten und griffen dabei insbesondere die Frage der Lehrlinge heraus, wobei sie betonten, trotz unterschiedlicher Vorstellungen intensive Gespräche zu führen, um die Lehrberufe in der Hotellerie attraktiver zu gestalten.

Bundesminister Reinhold Mitterlehner konnte eine außerordentlich positive Bilanz der Tourismusbranche aus dem Vorjahr ziehen, räumte aber ein, dass nach einer gut abgelaufenen Wintersaison 2012/13 der Sommertourismus aufgrund der schlechten Wetterlage und der Hochwasserkatastrophe sehr langsam angelaufen sei. Aus diesem Grund werde nicht nur den betroffenen Betrieben in den Katastrophengebieten rasch geholfen, man werde auch gezielte Werbemaßnahmen in den kommenden Wochen starten.

Die Herausforderungen in Bezug auf die elektronischen Buchungsmöglichkeiten waren ebenfalls zentrales Thema der Diskussion, zumal sich die Notwendigkeit ergibt, eine eigene österreichische Buchungsplattform zu entwickeln. Universitätsprofessor Hannes Werthner präsentierte dazu eine Studie über mögliche Optionen und hielt fest, dass es sich hier weniger um eine technische, sondern vielmehr um eine tourismuspolitische und strategische Frage handelt.

ÖHT: Betrieben nicht permanent in die Kasse greifen

In ihrer Präsentation machte Präsidentin Michaela Reitterer die Abgeordneten darauf aufmerksam, dass die Erfolge des Tourismus kaum bei den Betrieben landeten und zeichnete nicht allzu rosige Aussichten für das Jahr 2013, da laut Umfragen heuer nur 6% der Hoteliers Neuinvestitionen tätigen wollen. Das sei für eine Volkswirtschaft bedenklich, sagte sie und kritisierte in diesem Zusammenhang nicht nur die angedachte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Regienächtigungen, sondern auch Vorschläge zur Substanzbesteuerung. Die Eigenkapitalausstattung der Betriebe sei schlecht, eine höhere Mehrwertsteuer könne man keinesfalls auf die Gäste überwälzen, führte sie aus. Zudem würde eine zusätzliche Steuer auf Betriebsvermögen zu einer existenzgefährdenden Steuerbelastung führen, da die österreichische Hotellerie meist privat geführt wird. Sie warnte davor, den Betrieben permanent in die Kasse zu greifen, denn das senke auch die Investitionsbereitschaft.   

Lehre in Tourismusbranche attraktiver gestalten

Reitterer zeigte sich überzeugt davon, dass auch das Image der Branche geändert werden müsse. Einen wichtigen Ansatzpunkt sah sie dabei in der Lehrausbildung, wobei sie eine modulare Lehre mit Ausbildungsschwerpunkten vorschlug. Vor allem hielt sie es für notwendig, einen eigenen Lehrberuf für RezeptionistInnen zu schaffen.

Dem widersprach Rudolf Komaromy von der Gewerkschaft heftig, da er meinte, die Lehre zum Hotel- und Gastgewerbeassistenten biete eine breite Ausbildung, und dabei sollte auch ein Hauptteil der Arbeit von RezeptionistInnen sowie dem Einkauf gelten. Außerdem müsse man genau überlegen, wie ein solches Berufsbild ausschauen soll. Komaromy trat auch für eine Ausdehnung der Berufsschulzeit in seiner Branche sowie für die Aufnahme einer zweiten Fremdsprache in den Lehrplan ein. Kritisch beleuchtete er weiters die Tatsache, dass sehr viele nur tageweise Beschäftigte in dem Bereich tätig sind und die Hotellerie für die ArbeitnehmerInnen lediglich eine "Durchgangsbranche" darstelle. Es sei schwierig, qualifizierte Personen in der Branche zu halten, die Fluktuation sei groß, fügte er hinzu. Man habe sowohl eine hohe Arbeitslosigkeit wegen der Saisonarbeit, als auch eine hohe Beschäftigungsquote zu verzeichnen.

Trotz der Meinungsverschiedenheiten mit Präsidentin Reitterer, sicherten beide zu, die Gespräche fortführen zu wollen und alles zu unternehmen, damit sich wieder mehr junge Menschen für die Hotellerie interessieren sind und dort auch bleiben.   

Österreichische Buchungsplattform geplant

Einem ganz anderen Thema widmete sich dann Professor Hannes Werthner von der technischen Universität Wien, der das Projekt zu einer österreichischen Buchungsplattform vorstellte. Bereits im Vorfeld hatte Michaela Reitterer eingeräumt, dass sich die österreichische Hotellerie in die Hände internationaler Buchungsplattformen gelegt habe und man nun von diesen abhängig sei. Deshalb gebe es Bestrebungen, eine innerstaatliche Plattform zu schaffen. Als wesentlich erachtete es Werthner, dass man auf der Destinationsebene stärker kooperiert, und zwar über die unterschiedlichsten Anbieter hinweg. Die Zusammenarbeit müsse auch mit anderen, nicht-touristischen Bereichen einer Destination erfolgen.

Bei seinem Projekt habe man im Auge gehabt, Interessierten eine Suche nach bestimmten Motiven und Reisetypen zu ermöglichen und weniger eine auf Preisen und Key-Words basierte Suche anzubieten. Internationalen Buchungsplattformen könne man nur dann ausweichen, indem man ein Destinationsbündel anbietet, erläuterte Werthner, im Vordergrund sollte dabei das Bedürfnis der Suchenden nach Urlaubserlebnissen und weniger nach einem bestimmten Hotelzimmer stehen. Eine solche Plattform sollte nach Meinung des Experten privatwirtschaftlich geführt werden.

Werthner unterstrich eindringlich die Bedeutung des elektronischen Vertriebs im Bereich des Tourismus und plädierte dafür, dass sich Österreich durch ein E-touristisches Know-how positioniert. Eine derartige Entwicklung sei nie abgeschlossen, sondern stelle eine ständige Herausforderung dar, sagte er, es müsse daher eine permanente Innovationskultur etabliert werden. Als unerlässlich hält er die Zusammenarbeit von Forschung, Förderungseinrichtungen und touristischen Organisationen.

An der Diskussion beteiligten sich die Abgeordneten Johann Hell (S), Erwin Preiner (S), Franz Hörl (V), Johann Rädler (V), Heinz-Peter Hackl (F), Maximilian Linder (F), Gabriela Moser (G), Ernest Windholz (B) und Stefan Markowitz (T).

Tourismus wesentliche Stütze der österreichischen Konjunktur

Dass die Tourismusbetriebe mit ihrem vielfältigen Angebot eine wesentliche Stütze der österreichischen Wirtschaft darstellen, beweist einmal mehr der Tourismusbericht für das Jahr 2012, den Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte und der schließlich einstimmig zur Kenntnis genommen wurde.

Trotz dieser guten Entwicklung sah der Minister noch ein Potential nach oben, schränkte aber gleichzeitig ein, dass der positive Trend im Jahr 2013 nicht nahtlos fortgesetzt werden konnte. Nach einer guten Wintersaison habe das schlechte Wetter und die Hochwasserkatastrophe den Sommertourismus nur langsam anlaufen lassen.  

Im Vorjahr konnte trotz schwächelnder Wirtschaft wieder ein Rekordergebnis erzielt werden. Die rund 28.000 heimischen Hoteliers und GastronomInnen mit ihren Beschäftigten beherbergten und verköstigten mehr als 36 Millionen Gäste, das waren um 4,4% mehr als 2011, und erzielten mit 131 Millionen Übernachtungen einen neuen Spitzenwert. 191.606 unselbstständig Beschäftigte waren im Jahresdurchschnitt 2012 in der Tourismusbranche tätig, um 3,8% mehr als 2011. Ihr Anteil an der inländischen Wertschöpfung machte 7,4% aus.

Vor allem boomte der Städtetourismus weiter, der auch von der wachsenden Neigung der Gäste profitierte, kürzer, aber häufiger Urlaub zu machen. Die Touristen reisten vermehrt auch in der Nebensaison an und rechtfertigten die zuletzt starken Investitionen in die Qualität der Betriebe sowie in Kultur-, Wander- und Gesundheitsangebote. Als erfolgreich erwies sich auch die Internationalisierungsoffensive der Österreich Werbung und der Marketingorganisationen der Bundesländer – die Zahl der Gäste aus Mittel- und Osteuropa nahm stark zu, aus Asien kamen erstmals mehr als eine Million BesucherInnen nach Österreich.

Österreich hielt 2012 seinen Marktanteil am internationalen Tourismus. Saisonal entwickelten sich die Nächtigungen in der Sommersaison 2012 mit einem Plus von 2,6% weniger günstig als die Wintersaison 2011/2012 (+3,6%). Die starke Wintersportorientierung nimmt seit 1995 zwar tendenziell ab, international gilt Österreich aber immer noch in hohem Maße als ein Wintersportland.  

Was die Beschäftigten betrifft, so arbeiten vor allem viele Frauen und junge Menschen im Tourismus. Im Jahresdurchschnitt waren 2012 191.606 unselbstständig Beschäftigte in der Tourismusbranche tätig, um 3,8% mehr als 2011. Die Arbeitslosenquote lag 2012 im Tourismus mit 15,2% weit über der Gesamtquote von 7%. Knapp ein Drittel der Arbeitslosen hatten aber eine Einstellzusage für eine Arbeitsaufnahme.

In der Diskussion nahm der Wirtschaftsminister zu zahlreichen Fragen der Abgeordneten Stellung. So informierte er etwa Abgeordnete Gabriela Moser (G), dass die Ungleichbehandlung zwischen Produktions- und Dienstleistungsbetrieben bei der Energieabgabenrückvergütung vom Verfassungsgericht als verfassungskonform angesehen wird. Es gebe daher keinerlei Bestrebungen seines Ressorts, diese Konstellation zu ändern, stellte er fest.

Zur Unterstützung des Radtourismus liefen eine Reihe von Kooperationen mit den ÖBB. So seien Rail-Jet-Garnituren gekauft und umgebaut worden, sodass man seit dem Frühjahr 2013 darin auch Fahrräder unterbringen könne. Ferner würden entsprechende Schulungen des Bahnpersonals durchgeführt und auch die Integration der ÖBB in das Gästecard-System initiiert. Die Kapazitäten für den Fahrradtourismus konnten somit um 18% erhöht werden, erläuterte der Minister.

Auf die Kritik Mosers hinsichtlich der Kürzung der Fördermittel für Alpinvereine reagierte Mitterlehner mit dem Hinweis, dass im Zuge der Budgetkonsolidierung in allen Bereichen Einsparungen vorgenommen werden mussten. Man habe sich aber mit Übergangsregelungen bemüht, den Vereinen entgegenzukommen und für Sonderprojekte insgesamt 300.000 € zusätzlich als Ausgleich zur Verfügung gestellt. Außerdem sei in den letzten Jahren enorm viel in die Infrastruktur investiert worden, betonte Mitterlehner.

Man setze auch vielfach Initiativen zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage, aber auch um dem tendenziellen Rückgang des Wintertourismus zu begegnen, bemerkte er gegenüber den Abgeordneten Johann Hell (S) und Stefan Markowitz (T). In Reaktion auf die Wortmeldung des Abgeordneten Ernest Windholz (B) bemerkte der Minister, Investitionen seien stimmungsabhängig. Sein Ressort befasse sich aber intensiv mit diesem Thema und das bedeute Kleinarbeit.

Abgeordneter Gabriel Obernosterer (V) sah sich veranlasst, prinzipiell festzustellen, dass die Beschäftigten in der Tourismusbranche generell nicht weniger verdienen als in anderen Bereichen. Das Problem stelle sich nur deshalb, weil man immer das Jahresgehalt heranziehe, im Tourismus eine geregelt Arbeitszeit wie in der Industrie aber nicht möglich sei. Kleinere Betriebe seien mit den gleichen Auflagen konfrontiert wie größere, hätten aber nicht die entsprechende Auslastung. Selbst in der Tourismusbranche tätig, glaubte Obernosterer nicht, dass die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen dort schlechter ist, dennoch sei man gefordert, um weitere Verbesserungen zu erzielen. Was das in der vorherigen Diskussion angesprochene Investitionsklima betrifft, so machte Obernosterer darauf aufmerksam, dass im Vorjahr viele Investitionen vorweggenommen worden seien.

Hilfe für den Tourismus nach dem Hochwasser



Einstimmig wurde sodann eine von den Abgeordneten Gerhard Huber (B), Hubert Kuzdas (S), Franz Hörl (V), Roman Haider (F), Gabriela Moser (G), Stefan Markowitz (T) und Gabriel Obernosterer (V) eingebrachte Entschließung angenommen, in der Wirtschaftsminister Mitterlehner und alle zuständigen Bundes- Landes- und Gemeindestellen zur Hilfe und zur Unterstützung von beeinträchtigten oder gefährdeten Tourismusbetrieben aufgefordert werden. Im Juni sei ein Nächtigungsminus von 20% zu befürchten, argumentieren sie und weisen darauf hin, dass die Auswirkungen der jüngsten Naturkatastrophen und Elementarereignisse - Hochwasser, Murenabgänge und Hangrutschungen – viele kleine und mittlere Betriebe im Tourismus besonders getroffen haben.

Seitens der Abgeordneten Ernest Windholz (B) und Roman Haider (F) wurde darauf hingewiesen, dass die Tourismusbetriebe andere Bedürfnisse haben und daher für diese nach den Naturkatastrophen gezielte Maßnahmen notwendig seien. Abgeordneter Franz Hörl (V) konnte berichten, dass nach dem Hangsturz auf die Felbertauernstraße seit Montag eine Ersatzstraße zur Verfügung steht und zollte dafür insbesondere auch dem unbürokratischen Vorgehen der grünen Landesrätin in Tirol Anerkennung. Er ersuchte auch den Wirtschaftsminister, dass die Österreich Werbung die Osttirol Werbung in dieser schwierigen Phase für die Region unterstützt.

Bundesminister Mitterlehner konnte den Abgeordneten berichten, dass sein Ressort bereits ein Hilfskonzept erarbeitet hat, das besonders auf die speziellen Bedürfnisse der Tourismusbetriebe ausgerichtet ist. So werde für die Beseitigung von Schäden im Katastrophengebiet eine zinsfreie Finanzierung mit ERP-Krediten in der Höhe von 10.000 € bis maximal 7.500.000 € zur Verfügung gestellt. Die Laufzeit betrage sechs Jahre, davon drei Jahre tilgungsfrei mit einem Zinssatz von 0%. Die ERP-Kreditanträge müssen bis spätestens 31. Dezember 2013 bei der ÖHT (Österreichische Hotel- und Tourismusbank) einlangen, die Ausnützung des ERP-Kredits müsse bis 30. Juni 2014 erfolgen. Für Investitionen, die im Zuge der Schadensbeseitigung getätigt werden, aber darüber hinaus gehen, gelten die Förderbedingungen der einschlägigen Richtlinien, betonte Mitterlehner. Sollte es zu Liquiditätsengpässen kommen, die eine ordentliche Bedienung bestehender ERP- und TOP-Tourismuskredite unmöglich macht, kann die ÖHT mit Stundungen und Tilgungsaussetzungen behilflich sein.

Ein Tourismuskonzept für den ländlichen Raum

Ebenfalls einstimmig passierte den Ausschuss ein Sechs-Parteien-Entschließungsantrag , in dem die Abgeordneten Hubert Kuzdas (S), Gabriel Obernosterer (V), Roman Haider (F), Gabriela Moser (G), Gerhard Huber (B), Stefan Markowitz (T) und Franz Hörl (V) verlangen, dem Thema Tourismus im ländlichen Raum besonderen Stellenwert einzuräumen. Vor allem sollen in benachteiligten ländlichen Regionen zukunftsfähige Kooperationen von Landwirtschafts- und Tourismusbetrieben berücksichtigt und Förderungsmöglichkeiten geprüft werden.

Anträge der Grünen vertagt

Am Ende des Ausschusses standen drei Anträge der Grünen zur Debatte, die jedoch jeweils mit den Stimmen der beiden Koalitionsparteien vertagt wurden.

Zunächst fordert Abgeordnete Gabriela Moser (G) in einem Entschließungsantrag eine Erhöhung der Mittel für die Österreich Werbung um 10 Mio. € jährlich, wobei auch eine entsprechende Wertsicherung gewährleistet werden soll. Abgeordneter Gabriel Obernosterer (V) begründete die Vertagung mit dem Hinweis, dass eine Erhöhung im Zuge der Budgetkonsolidierung nicht möglich sei, der Minister aber immer wieder bewiesen habe, Mittel aufzustocken, wenn es erforderlich ist.  

Ein weiterer Entschließungsantrag der Abgeordneten Gabriela Moser (G) nimmt auf die Empfehlungen des 9. Umweltkontrollberichts Bezug und verlangt deren Umsetzung. Darin enthalten sind unter anderem die Weiterentwicklung und Evaluierung der Kriterien für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus, die Bindung von Tourismusförderungen an Nachhaltigkeitskriterien, umweltfreundliche Mobilitätsformen und Rahmenkonzepte für die Zukunft von Wintersportregionen unter dem Szenario des Klimawandels und sozio-ökonomischer Veränderungen. Abgeordneter Johann Rädler (V) wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bereits der neue Umweltkontrollbericht vorliegt.

Zum Thema Beschäftigungsbedingungen im Tourismus hat Abgeordnete Birgit Schatz (G) einen Entschließungsantrag unter dem Titel "Fluchtbranche Tourismus" vorgelegt. Demnach sollen die Gründe wissenschaftlich erhoben werden, warum Beschäftigte die Branche verlassen und AbsolventInnen von Tourismusfach(hoch)schulen erst gar nicht in die Branche einsteigen.

Man habe größtes Interesse, die MitarbeiterInnen in der Branche zu halten, schließlich seien sie das höchste Gut der Betriebe, unterstrich Abgeordneter Gabriel Obernosterer (V). Eine weitere Studie hielt er aber nicht für erforderlich, da zahlreiche andere vorlägen, die von den Sozialpartnern erstellt wurden. Die Gründe für die hohe Fluktuation liegen nach Meinung Obernosterers nicht nur in den Arbeitsbedingungen, sondern haben vielfältige, oft familiäre Ursachen. (Schluss Tourismusausschuss) jan