Parlamentskorrespondenz Nr. 844 vom 29.09.2014

Vorlagen: Unterricht

NEOS-Vorschläge zur Kompetenzsicherung bei ElementarpädagogInnen, PflichtschülerInnen, LehrerInnen und SchuldirektorInnen

Wien (PK) - Vom Kindergarten bis zur Schuldirektion rufen die NEOS nach neuen Denkmustern im österreichischen Bildungswesen. Es gehe um Gewährleistung der benötigten Kompetenzen, bei ElementarpädagogInnen genauso wie bei SchulleiterInnen, so der Sukkus ihrer Entschließungsanträge.

Elementarpädagogik auf Universitätsniveau

Nicht zufrieden ist Abgeordnete Beate Meinl-Reisinger mit den derzeitigen Angeboten in Österreichs Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIP): Das System sei veraltet und nur ein Drittel der BAKIP-AbsolventInnen arbeite später tatsächlich im elementaren Bildungsbereich. Deswegen ist nach Ansicht der NEOS-Familiensprecherin eine qualitative Aufwertung dieser pädagogischen Ausbildung notwendig. Konkret fordert sie von der Bildungsministerin, die BAKIP zu Berufsbildenden Höheren Schulen für Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsberufe umzugestalten, einen verpflichtenden Bachelor-Abschluss an BAKIP-Kollegs für angehende KindergärtnerInnen vorzusehen, und weitere Lehrstühle für Elementarpädagogik an Universitäten und Fachhochschulen einzurichten, wobei auch ein Masterabschluss ermöglicht werden sollte (631/A(E)).

Pflichtschulabschluss mit "Mittlerer Reife"

Um zu belegen, dass SchülerInnen nach Abschluss der Pflichtschule über eine gute Ausgangsbasis für ihren weiteren Lebensweg verfügen, sei an den Schulen eine Prüfung der Mittleren Reife einzuführen, findet Klubobmann Matthias Stolz (663/A(E)). Wie derartige Testungen im Detail ausgestaltet sind, möchte er im Sinne der Schulautonomie den Schulen selbst überlassen. Seitens des Bundes sollte es nur einen einheitlichen Qualitätsrahmen der Mittleren Reife für PflichtschulabsolventInnen geben, mit Kernkompetenzen wie sinnerfassendes Lesen, Grundrechnungsarten, soziale Kompetenzen und Berufsorientierung. Die Mittlere Reife wäre nach Vorstellung des Bildungssprechers Voraussetzung für eine Lehre bzw. den Übertritt in die Sekundarstufe II.

Fortbildungsoffensive für Lehrkräfte

Die Lehrerfortbildung in Österreich sei unzureichend, schließt Matthias Strolz aus Erhebungen des Rechnungshofs und der OECD. Das liege kaum am fehlenden Willen der LehrerInnen, eher am Mangel passender Fort- und Weiterbildungsangebote, meint er und rät, neben den Pädagogischen Hochschulen auch Universitäten und private Anbieter für die Fortbildung des Lehrpersonals zu erlauben (659/A(E)). Die jeweilige Schulleitung sollte dabei im Rahmen der Personalentwicklung den spezifischen Fortbildungsbedarf im Lehrkörper ermitteln. Überdies gelte es, verstärkt die unterrichtsfreie Zeit für Fortbildungsmaßnahmen zu nutzen, so der Antragsteller weiter.

Paradigmenwechsel bei Ausbildung und Auswahl von SchulleiterInnen

Direktor oder Direktorin einer Schule wird nur, wer eine hochwertige SchulleiterInnenausbildung absolviert hat und in einem objektiven Auswahlverfahren als am besten geeignet für die Leitung eines autonom gestaltenden Schulstandorts ermittelt wurde. Dieses Idealbild der NEOS zur Bestellung von SchulleiterInnen präsentiert Matthias Strolz der Bildungsministerin in einem weiteren Entschließungsantrag (662/A(E)). Hindernisse bei der Umsetzung seines Vorschlags sieht der Bildungssprecher allerdings in den politisch bestimmten Kollegien der Landesschulräte, von denen die Direktorenposten besetzt werden, sowie in der geringen Dotierung der SchulleiterInnenausbildung im Budget des Bildungsministeriums. (Schluss) rei


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