Parlamentskorrespondenz Nr. 870 vom 07.10.2014

150 Jugendliche diskutierten mit Doris Bures über Politik

Nationalratspräsidentin will mit Lehrlingsmodulen in der Demokratiewerkstatt und einem Lehrlingsparlament Angebot erweitern

Wien (PK) - Wo normalerweise die 183 Abgeordneten des Nationalrats sitzen, diskutieren und über Gesetze abstimmen, nahmen am Dienstag 150 Jugendliche Platz, um mit Nationalratspräsidentin Doris Bures über Fragen der Demokratie und Politik zu diskutieren.

Es waren VertreterInnen der Gewerkschaftsjugend – Lehrlinge und junge Fachkräfte – die sich auf Einladung von Doris Bures im Nationalrats-Sitzungssaal versammelten und die Präsidentin mit allerlei Fragen aus einer breiten Themenpalette konfrontierten: "Was sind eigentliche die Aufgaben einer Nationalratspräsidentin? Wie voll ist ihr Terminkalender? Wie geht es mit dem Bundesheer weiter?  Und wie ist es um die österreichische Neutralität bestellt?" - das waren einige der Fragen, die die Präsidentin zu beantworten hatte.

In ihrer Begrüßung unterstrich Bures: "Die Demokratie braucht Menschen wie Sie, die sich für etwas engagieren, die etwas verändern und gestalten wollen und Menschen, die bereit sind, für Ihre Überzeugungen in einem Wettstreit unterschiedlicher Ideen zu kämpfen." Es sei wichtig, dass junge Menschen frühzeitig verstehen, wie Demokratie, wie politische Abläufe und wie unsere Gesellschaft funktioniert. "Politik und Staat sollen keine abstrakten Konstrukte sein, die nur wenige Menschen verstehen", so Bures.

Parlament für Lehrlinge öffnen

Die Nationalratspräsidentin hat bereits angekündigt, im Parlament eigene Bildungsangebote für Lehrlinge schaffen zu wollen: "Das Parlament wurde mit der Einrichtung der Demokratiewerkstatt oder des zwei Mal jährlich tagenden Jugendparlaments für junge Menschen weit geöffnet. Die bisherigen Angebote konzentrieren sich jedoch stark auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler – mir ist es ein Anliegen, das Hohe Haus auch die Lehrlinge dieses Landes zu öffnen", so Bures.

In der Demokratiewerkstatt soll es künftig daher ein spezielles Modul für Lehrlinge geben und das Jugendparlament soll um ein eigenes "Lehrlingsparlament" erweitert werden. "Denn wir müssen alle Jugendliche  – unabhängig von ihrem Ausbildungsweg – stärker als bisher für Politik begeistern. Alle sollen mitdiskutieren und den Wert von Demokratie begreifen. Je mehr die Menschen über demokratische Prozesse wissen, desto höher ist auch die Beteiligung an Wahlen was für eine starke und lebendige Demokratie sehr wichtig ist", so die Nationalratspräsidentin. (Schluss) red

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