Parlamentskorrespondenz Nr. 1138 vom 26.11.2014

Vorlagen: Konsumentenschutz

Verbesserung der Kommunikation über lebensmittel- und verbrauchsgüterbedingte Risiken

Wien (PK) - Ein Kommunikationsproblem in Bezug auf lebensmittel- und verbrauchsgüterbedingte Risiken orten die die Abgeordneten Angela Lueger (S) und Angela Fichtinger (V), die diesbezüglich einen Entschließungsantrag eingebracht haben (805/A(E)). Sie weisen u.a. darauf hin, dass d ie Risikowahrnehmung zwischen ExpertInnen und KonsumentInnen sehr stark divergiere. Während nämlich aus Sicht der WissenschaftlerInnen die größten Gefahren mit folgenden fünf Bereichen verbunden sind - pathogene Mikroorganismen, Fehlernährung, Mykotoxine, Allergene, toxische Elemente -, sei die subjektive Verbraucherwahrnehmung völlig anders. Die KonsumentInnen fühlen sich nämlich vor allem durch  GVO, Pestizide, Radioaktivität, Zusatzstoffe sowie Rückstände von Arzneimitteln und Hormonen bedroht.

Gleichzeitig sei der Nutzen vieler Produkte hinsichtlich der Steigerung der Lebensqualität und –erwartung nicht (mehr) im Bewusstsein verankert, geben die Antragstellerinnen zu bedenken. So sind etwa moderne Verpackungen ein wirksamer Schutz gegen die von den Experten angeführten pathogenen Mikroorganismen und Mykotoxine; moderne Hygieneprodukte halten tatsächlich eher gesund, als dass sie gesundheitliche Probleme verursachen. Ein weiterer Faktor, der zunehmende Verunsicherung mit sich bringe, sei der rasante technologische Fortschritt in der Lebensmittelherstellung und –verarbeitung. Diese technischen Neuerungen sind entweder Ergebnis von Innovation oder sie werden durch gesellschaftliche, ökologische (z.B. Klimawandel), ökonomische (z.B. Globalisierung) Veränderungen induziert oder erzwungen. Diese Trends müssen daher vorausschauend in der künftigen Politik und auch in der Risikokommunikation berücksichtigt werden, betonten die Abgeordneten. Im konkreten treten die beiden Antragstellerinnen mit der Forderung an die Gesundheitsministerin heran, die Information vor allem von Kindern und Jugendlichen hinsichtlich industriell produzierter Lebensmittel zu verbessern und Maßnahmen zu setzten, um den Konsum von Obst und Gemüse zu steigern. Weiters sollte die direkte Kommunikation zwischen verschiedenen Gesellschaftsgruppen gefördert und mehr Aufklärungsarbeit in Bezug die Divergenz der Risikowahrnehmung betrieben werden. Außerdem sollte eine Studie hinsichtlich relevanter Auswirkungen neuer Techniken und Entwicklungen im Bereich der Lebensmittelherstellung, -verarbeitung und -versorgung und zwar in Bezug auf Ernährung und Kaufverhalten in Auftrag gegeben werden. (Schluss) sue