Parlamentskorrespondenz Nr. 426 vom 28.04.2015

Neu im Landwirtschaftsausschuss

Von Wildschäden, Glyphosat und Uhudler

Wien (PK) – Die Grünen machen im Lichte der neuesten Erkenntnisse der WHO Druck für ein Verbot von Glyphosat in Pflanzenschutzmitteln und plädieren in einer weiteren Initiative für den dauerhaften Erhalt des Uhudlers im Südburgenland. Die Freiheitlichen schlagen Alarm wegen der zunehmenden Schäden durch Wildverbiss in Österreichs Wäldern und verlangen einen jährlich im Internet abrufbaren Wildschadensbericht.

Grüne fordern Verbot des Pestizids Glyphosat

Nachdem die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft hat, sehen die Grünen politischen Handlungsbedarf. Agrarsprecher Wolfgang Pirklhuber fordert in einem Entschließungsantrag (1060/A(E)) eine Neubewertung des Einsatzes von glyphosathältigen Pflanzenschutzmitteln in der österreichischen Landwirtschaft auf Basis der neuen Erkenntnisse und drängt überdies unter Hinweis auf das Vorsorgeprinzip auf ein Verbot glyphosathältiger Pestizide in Österreich. Darüber hinaus sollte sich Landwirtschaftsminister Rupprechter auch auf EU-Ebene für ein derartiges Verbot einsetzen.   

FPÖ für jährliche Vorlage eines Wildschadensberichts

FPÖ-Abgeordneter Harald Jannach macht auf die dramatischen Auswirkungen von Verbiss- und Schälschäden aufmerksam und spricht von einer zunehmend besorgniserregenden Entwicklung in Österreichs Wäldern durch Wildschäden. Der auf der Homepage des Landwirtschaftsministeriums abrufbare Wildschadensbericht stamme aus dem Jahr 2010 und sei nicht mehr aktuell, beklagt er und fordert in einer Initiative (1095/A(E)) eine jährliche Ausarbeitung und Veröffentlichung des Wildschadensberichts.

Grüne machen sich für Uhudler stark

Der dauerhafte Erhalt des Uhudlers im Südburgenland liegt den Grünen am Herzen. Christiane Brunner bewirbt diese Weinsorte als Naturprodukt, das äußerst resistent gegen die Reblaus und Pilzkrankheiten ist und deshalb keines chemischen Pflanzenschutzes bedarf. Darüber hinaus habe sich der Uhudler mittlerweile zu einem identitätsstiftenden Produkt für das Südburgenland entwickelt. Zahlreiche Betriebe haben über den Uhudler Gäste in die Region gebracht bzw. vermarkten die Region über diese Produkt, ein Verbot des derzeit nur bis 2030 legalisierten Uhudlers wäre deshalb ein schwerer Schlag für das Südburgenland. Die burgenländische Abgeordnete appelliert nun in einem Entschließungsantrag (1112/A(E)) an Landwirtschaftsminister Rupprechter, sowohl auf EU-Ebene als auch national in Abstimmung mit dem Land Burgenland alle Möglichkeiten zu prüfen, um den Uhudler im Südburgenland dauerhaft abzusichern und weitere Rebflächen über das Jahr 2030 hinaus zuzulassen. (Schluss) hof