Parlamentskorrespondenz Nr. 585 vom 02.06.2015

Leichter Anstieg bei den Unfällen im Schienenverkehr

Verkehrsminister Stöger legt Bericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes für 2013 vor

Wien (PK) – Verkehrssicherheitsarbeit sei ethisch geboten und auch volkswirtschaftlich erfolgreich, schickt Verkehrsminister Alois Stöger im Vorwort des Sicherheitsberichts 2013 der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) (III-176 d.B.) voraus. Ziel der Sicherheitsuntersuchungen sei es deshalb, aus Fehlern zu lernen, Wiederholungen zu vermeiden und dadurch die Verkehrssicherheit zu verbessern. Das nunmehr dem Verkehrsausschuss vorliegende Papier bietet in einem breit aufgefächerten statistischen Teil detailliertes Datenmaterial über die Unfälle in den Bereichen Schiene, Schifffahrt, Seilbahnen und Zivilluftfahrt. So waren etwa im Schienenverkehr 30 Todesopfer zu beklagen, die insgesamt 1.060 gemeldeten Unfälle entsprechen einem leichten Anstieg gegenüber 2012 (siehe III-193 d.B.).

Die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB), die als Organisationseinheit in der Bundesanstalt für Verkehr eingerichtet ist, umfasst die Sektoren Schiene, Schifffahrt, Seilbahnen und Zivilluftfahrt. Ihre zentrale Aufgabe liegt in der Untersuchung von Unfällen und Störungen, in der Feststellung der möglichen Ursachen, aber auch in der Ausarbeitung von Sicherheitsempfehlungen. Die Untersuchung durch die SUB dient allerdings nicht zur Klärung von Schuld- und Haftungsfragen.

18 tödliche Unfälle auf Schienenkreuzungen

Was nun den Bereich Schiene betrifft, spricht der Bericht von 1.060 Unfällen (2012: 1.002), wobei Zugskollision (300 Fälle) als häufigste Unfallursache ausgewiesen wird. 157 Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen – davon 86 auf Kreuzungen ohne technische Sicherung - zeigen darüber hinaus ein nach wie vor beträchtliches Gefährdungspotenzial in diesem Bereich auf. An Brände bei Anlagen der Infrastruktur wurden 143 (2012: 133) sowie Entgleisungen im Verschub 106 (2012: 142) und nahmen damit in der nach Unfallart gereihte Statistik die vorderen Rängen ein. Insgesamt wurden bei Schienenunfällen 30 Personen getötet (2012: 37), 18 davon bei Unfällen auf Schienenkreuzungen (2012: 15) und zwei bei Zugskollisionen. Ein tödlicher Unfall ereignete sich jeweils 2012 und 2013 in der Wiener U-Bahn. Der Bericht gibt auch Auskunft über die Selbstmorde auf Schienen. Demnach kamen 2013 insgesamt 107 Personen, acht davon in der U-Bahn, auf diese Weise ums Leben. 2012 waren es 89 Personen, davon acht in der U-Bahn.

Im Bereich der Schifffahrt wurden der 2013 SUB 42 Unfälle und eine getötete Person gemeldet, 2012 hatte es 31 Unfälle mit nur 7 Leichtverletzten gegeben. Bei 13 Unfällen waren Passagierschiffe involviert. Als häufigste Unfallursache gibt der Bericht Fahrfehler (23 Fälle) an. Bei den Seilbahnen wiederum kam es 2013 zu neun Unfällen (2012: 15), eine Person wurde dabei schwer verletzt (2012 gb es keinen tödlichen Unfall). 42 Unfälle betrafen schließlich 2013 die Zivilluftfahrt. Da die Erfassung von Unfällen der Zivilluftfahrt in der europäischen Datenbank ECCAIRS generell neu strukturiert wird, seien hier noch keine detaillierten statistischen Auswertungen möglich, gibt der Bericht zu bedenken. (Schluss) hof