Parlamentskorrespondenz Nr. 1447 vom 17.12.2015

Bundesrat: BIFIE soll Schulqualität sichern helfen

Heinisch Hosek sieht wissenschaftliche Arbeit des Bildungsforschungsinstituts als wichtig für Schulentwicklung

Wien (PK) - Hohe Erwartungen hat der Bundesrat an das Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE), das als Forschungseinrichtung aufgewertet werden soll. Gemäß Nationalratsbeschluss, dem die LändervertreterInnen heute mehrheitlich zustimmten, wird das BIFIE in zentralen Punkten neu organisiert: Die Doppelspitze des Instituts wird abgeschafft, die Abwicklung der Zentralmatura wandert zurück in das Bildungsministerium und der Standort Wien, der für die Reifeprüfung bislang verantwortlich zeichnet, wird aufgelöst. Die Zweigstellen in Klagenfurt und Graz bleiben bestehen, bis der Aufsichtsrats einen gegenteiligen Beschluss fasst. Im Gegenzug soll sich das BIFIE vermehrt auf angewandte Bildungsforschung sowie auf diverse Testverfahren an Schulen konzentrieren.

Die Kernaufgaben des Bildungsforschungsinstituts würden mit der Novelle neu definiert, folgerte Bundesrätin Ana Blatnik (S/K), was einerseits mehr Transparenz in den Abläufen schaffe, andererseits aber auch mehr Verantwortung für die BIFIE-Leitung mit sich bringe, nämlich den Fokus auf die wissenschaftliche Arbeit zu richten. Bildungsforschung bedeute Unabhängigkeit, Neuausrichtung und laufende Veränderung, zog Josef Saller (V/S) nach. Der ÖVP-Mandatar leitete daraus den Anspruch an das Bildungsforschungsinstitut ab, unbeeinflusst Innovationen in den Bildungs- und Erziehungswissenschaften anzustrengen.

Für Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek ist die Neuorientierung des Bildungsforschungsinstituts nach intensiver Prüfung der Aufgaben und Strukturen des BIFIE notwendig geworden, um die wissenschaftliche Qualität der Bildungsforschung zu gewährleisten. Das Wissen der MitarbeiterInnen vom stillzulegenden Wiener BIFIE werde freilich in ihrem Ressort erhalten, versicherte die Ministerin dem Grünen Bundesrat David Stögmüller (G/O), der appelliert hatte, Einsparungen im Bereich der Infrastruktur dürften nicht mit einem Know-how-Verlust einhergehen. Die gesetzlich vorgesehen Übergangsfrist von einem Jahr bis zur vollständigen Umsetzung des BIFIE neu ist laut Heinisch-Hosek schon deswegen nötig, weil die Ausschreibung der neuen Direktorin oder des neuen Direktors, die oder der ab 1. Jänner 2017 die Institutsleitung übernimmt, international erfolge - was Stögmüller wiederum als Entpolitisierung in der Bildungslandschaft begrüßte.

Wirklich kritisch äußerte sich in der Debatte einzig Monika Mühlwerth (F/W) zur Änderung des BIFIE-Gesetzes, wiewohl sie die Reduktion der Leitung auf einen Direktorsposten und die Überführung der Zentralmatura in das Ministerium guthieß. Konkret vermisst die Freiheitliche Bundesrätin bei der heimischen Bildungsforschung einen Mehrwert für das Schulsystem, da immer noch große Kompetenzmängel bei vielen SchülerInnen herrschten. Zur Behebung dieses Umstands setzt sie auf Qualitätssteigerung bei allen Schulpartnern. (Fortsetzung Bundesrat) rei


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