Parlamentskorrespondenz Nr. 4 vom 11.01.2016

Österreichs Landwirtschaft setzt auf AMA-Gütesiegel

AMA-Tätigkeitsbericht 2014 unterstreicht zentrale Rolle der Qualitätsprogramme

Wien (PK) -  Die Förderung des Absatzes von qualitativ hochwertigen heimischen Lebensmitteln bleibt auch weiterhin eines der vorrangigen Ziele der österreichischen Landwirtschaftspolitik. Deutlich macht dies auch der aktuelle Bericht über die Aktivitäten der AMA-Marketing GesmbH (III-225 d.B.), der vor allem den AMA-Gütesiegeln eine zentrale Rolle in den Bereichen Qualitätssicherung, Information und Marktbearbeitung zumisst. Die Gütesiegel-Strategie habe wesentlich dazu beigetragen, dass der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich und die KonsumentInnen verstärkt auf Qualitätsprodukte setzen, heißt es in dem Papier, das der Landwirtschaftsausschuss bereits in seiner nächsten Sitzung am 13. Jänner 2016 behandeln wird.

Im Jahr 2014 betreute die AMA-Marketing fünf verschiedene Qualitätssicherungsmaßnahmen und drei Herkunfts- und Registrierungssysteme, die durch 24 Richtlinien geregelt werden: AMA-Gütesiegel, AMA-Biosiegel, AMA-Handwerksiegel, AMA-Gastrosiegel, AMA-Futtermittelrichtlinie sowie die Kennzeichnungs- und Registrierungssysteme "bos", "sus" und "ovum". Rund 43.000 landwirtschaftliche Produzenten, etwa 1.900 Be- und Verarbeitungsbetriebe und Handelsunternehmen sowie rund 1.300 Restaurants nehmen derzeit an den diesbezüglichen Programmen teil. Zur Überwachung der Anforderungen  in den diversen Richtlinien fanden 2014 mehr als 16.000 Vor-Ort-Kontrollen und ca. 3.500 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt.

AMA-Gütesiegel-Programm mit Schwerpunkt Milch

Breiten Raum widmet der Bericht dem AMA-Gütesiegel, das zur Kennzeichnung qualitativ hochwertiger Lebensmittel dient. Alle wertbestimmenden landwirtschaftlichen Rohstoffe stammen dabei zu 100 % aus Österreich, auch die Be- und Verarbeitung erfolgt im Land, heißt es dazu. Milch, Eier, Fleisch, Obst und Gemüse mit dem rot-weiß-rotem Gütesiegel sind daher vollständig österreichische Erzeugnisse. So darf Fleisch etwa nur dann das AMA-Gütesiegel tragen, wenn die Tiere in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt werden, unterstreicht der Bericht mit Nachdruck. 2014 lag der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegel-Programms Milch. Zur Förderung der Qualitätssicherung darf künftig das Gütesiegel nur für Milchprodukte aus landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden, die an der Richtlinie "Haltung von Kühen" teilnehmen. Im Berichtszeitraum waren das insgesamt 32.000 Milchviehbetriebe. Das Thema Milch stand überdies auch im Mittelpunkt eines Unterausschusses des Landwirtschaftsausschusses, in dem die Abgeordneten vor allem nach einem Ausweg aus der nach dem Wegfall der Milchquoten nun angespannten Marktsituation suchten.

35-40% Marktanteil bei Frischfleisch mit AMA-Gütesiegel

Was den Fleischbereich betrifft, ist dem Bericht zu entnehmen, dass 2014 rund 120.000 Rinder, über 1,7 Mio. Schweine und rund 20.000 Kälber nach den Gütesiegel-Richtlinien gehalten und geschlachtet wurden. Damit liegt der Marktanteil an AMA-Gütesiegel-Frischfleisch im österreichischen Lebensmittelhandel bei etwa 35 bis 40%. Beim Geflügelfleisch wiederum nahmen 2014 im Bereich Hendlmast 329 Betriebe und bei der Putenmast 63 Betriebe teil. Die AMA-Gütesiegel-Richtlinie "Legehennenhaltung" schließlich stützte sich auf die Mitarbeit von 703 landwirtschaftlichen Betrieben.

AMA erhielt rund 18 Mio. € aus Marketingbeiträgen

Finanziert werden die Tätigkeiten der AMA-Marketing überwiegend durch die von den landwirtschaftlichen Betrieben entrichteten Beiträge. In seinem statistischen Teil beziffert der Bericht die Einnahmen der AMA-Marketing mit rund 23,2 Mio. €, davon entfallen fast 18 Mio. € auf die Marketingbeiträge, 2,6 Mio. € sind Mittel der Europäischen Union, 2,7 Mio. € bezieht die AMA aus Lizenzgebühren, Kontrollkosten, Kostenersätzen oder etwa Konventionalstrafen. 23% aller Aufwendungen der AMA-Marketing für bezogene Leistungen flossen in Marketingmaßnahmen im Printbereich, 11% wurden für Werbeveranstaltungen ausgegeben, 9% für TV-Spots und 7% für Plakatwerbung. Der Personalaufwand für die insgesamt 63 Angestellten der AMA betrug im Jahr 2014 4,3 Mio. €. (Schluss) hof