Parlamentskorrespondenz Nr. 284 vom 21.03.2016

Neu im Gleichbehandlungsausschuss

Neuer Anlauf: FPÖ will Binnen-I abschaffen und "Töchter" aus Bundeshymne streichen

Wien (PK) – Die FPÖ macht einen neuen Anlauf, wenn es um das Binnen-I und die gendergerechte Fassung der Bundeshymne geht. In einem Entschließungsantrag (1587/A(E)) fordert Frauen- und Gleichbehandlungssprecherin Carmen Schimanek (F) von der Regierung, das Binnen-I im Verwaltungsbereich des Bundes abzuschaffen sowie aus allen Bundesgesetzen und Bundesverfassungsgesetzen zu streichen. Geschlechtergerechte Schreibweisen haben aus Sicht der FPÖ auch in Schulbüchern nichts zu suchen, ihre Verwendung oder Nicht-Verwendung an Universitäten oder Fachhochschulen sollte bei der Leistungsbeurteilung von Studierenden zudem nicht berücksichtigt werden.

Zu den FPÖ-Forderungen unter dem Titel "Stopp dem "Genderwahn"!" zählt auch das erneute Bestreben, die vor rund vier Jahren abgeänderte österreichische Bundeshymne, in der seitdem neben den "großen Söhnen" auch die "großen Töchter" Österreichs bzw. "Jubelchöre" anstatt von "Brüderchören" besungen werden, in ihrer gemäß den Freiheitlichen "ursprünglichen Form" wiederherzustellen. Die gelebte Praxis des Gender Mainstreaming würde Auswüchse annehmen, die in der Bevölkerung auf breiten Widerstand stoßen und den Interessen der Frauen nicht nützen, argumentiert Schimanek. Etwa mit Verweis auf den offenen Brief zum Thema "Sprachliche Gleichbehandlung" vom Juli 2014, in dem sich u.a. namhafte UniversitätsprofessorInnen, JournalistInnen und SchauspielerInnen für eine "Rückkehr der sprachlichen Normalität" ausgesprochen haben.

Der letzte parlamentarische Versuch der Freiheitlichen, das Binnen-I und die gendergerechte Neufassung der Bundeshymne abzuschaffen, war 2014. (Schluss) keg