Parlamentskorrespondenz Nr. 960 vom 19.09.2016

Wildschäden: Rupprechter setzt auf Forst-Jagd-Dialog

Landwirtschaftsministerium legt Wildschadensbericht 2015 vor

Wien (PK) – Nach den besorgniserregenden Berichten der vergangenen Jahre über das Ausmaß von Wildschäden in Österreichs Wäldern setzt das Landwirtschaftsministerium nun auf Bemühungen, im Dialog zwischen Forst und Jagd zu einer Milderung des Problems beizutragen. Wie Ressortleiter Andrä Rupprechter im aktuellen Wildschadensbericht (301 d.B.) betont, steht dabei vor allem die Umsetzung der Mariazeller Erklärung im Vordergrund, bei der sich beide Seiten auf die bundesweite Herstellung ausgeglichener wald- und wildökologischer Verhältnisse verständigt haben.

Ab 2018 wird Waldinventur "permanent"

Ausgangspunkt sind nach wie vor die Ergebnisse der Waldinventur 2007-2009 und des Wildeinflussmonitorings 2010-2012, denen zufolge in fast zwei Drittel der Bezirke Österreichs mehr als die Hälfte der Waldflächen starken Wildeinfluss aufweisen. In fast einem Viertel der Bezirke wurden sogar über 75% der Flächen mit starkem Wildeinfluss festgestellt. Dramatisch ist die Situation nach den Worten des Berichts vor allem deshalb, da sich bei anhaltenden Wildschäden der Verjüngungszeitraum des Waldes erheblich verlängern wird und zudem mit einem Ausfall von Mischbaumarten zu rechnen ist. Als besonders problematisch sieht das Ministerium dabei den Verlust von stabilisierenden Baumarten sowie Verjüngungsdefizite im Schutzwald. Die nunmehr eingelangten Verbalberichte der Länder lassen erkennen, dass die Situation weiterhin angespannt bleibt, wenngleich bei den Schälschäden mit einer leichten Verbesserung gerechnet wird.

Der Bericht kündigt auch eine Umstellung bei der Waldinventur an. Während bisher drei Jahre dauernde Erhebungsperioden mit einem Zeitraum ohne Erhebung abwechselten, werden ab 2016 nun permanent Erhebungen durchgeführt. Ab 2018 wird es dadurch möglich sein, jährlich Ergebnisse der Waldinventur zu veröffentlichen. (Schluss) hof