Parlamentskorrespondenz Nr. 1313 vom 25.11.2016

Neu im Unterrichtsausschuss

Grüne pochen auf Chancenindex, NEOS für schulautonome Integration, mehr Schulneugründungen und Digitalisierungsinitiative

Wien (PK) – Chancengleichheit im Bildungssystem ist sowohl Grünen als auch NEOS ein Anliegen. Eine faire Finanzierung einzelner Schulen wollen die Grünen mit einem Index bewerkstelligen, der soziale Herausforderungen berücksichtigt. Die NEOS fordern, speziell im Integrationsbereich die Mittelvergabe standortspezifisch zu gestalten, außerdem treten sie für Erleichterungen bei Schulgründungen ein und urgieren mehr Elan bei der bildungspolitischen Digitalisierungsoffensive.

Nachteile mittels Chancenindex ausgleichen

Grünen-Bildungssprecher Harald Walser fordert für eine gerechte Mittelverteilung im Schulwesen einen Chancenindex, der den familiären Hintergrund der SchülerInnen berücksichtigt (1903/A(E)). Da in Österreich schulischer Erfolg stark von Elternhaus abhänge, müsse man Schulen mit größeren sozialen Herausforderungen mehr Mittel zur Förderung der Kinder zukommen lassen. Zur praktischen Ausgestaltung des Index empfiehlt Walser das Modell, das die Arbeiterkammer vorschlägt.

Integrationsmittel am Standortkonzept orientieren

Für erfolgreiche Integrationsarbeit an Schulen braucht es nach Meinung der NEOS an die Bedürfnisse der Schulen angepasste Maßnahmen. Dementsprechend sollte der jeweilige Standort gemeinsam mit Schulgemeinschaftsausschuss, Schulerhalter und Gemeinde einen Projektplan mit adäquaten Maßnahmen erstellen, für die eine eigene Anreizfinanzierung beantragt werden kann, skizziert Bildungssprecher Matthias Strolz sein Konzept (1915/A(E)). Evaluation der Integrationsmaßnahmen und das Qualitätsmanagement würden dem Bildungsministerium obliegen, auf einer Internetplattform wären Erfahrungen über erfolgreiche Projekte auszutauschen.

Rahmenbedingungen für Schulgründungen verbessern

Als Verfechter von Neugründungen tritt NEOS-Klubobmann Strolz auch im Bildungsbereich auf. So will er die Gründung neuer Schulen in rechtlicher, organisatorischer und finanzieller Hinsicht vereinfacht und gefördert wissen, um Raum für neue pädagogische Zugänge zu schaffen. Konkrete Forderungen dabei sind ein One-Stop-Shop für alle notwendigen Behördengänge, ein bundesweites Schulbaurecht, schnellere Zuerkennung von Öffentlichkeitsrecht bzw. Genehmigung des Schulstatus, mehr Freiheit bei der Lehrkräfteauswahl und finanzielle Gleichstellung öffentlicher, konfessioneller und freier Schulen mit Öffentlichkeitsrecht (1913/A(E)).

Digitale Kompetenzen im Bildungswesen vorantreiben

Computerkompetenzen müssten im Bildungsbereich einen höheren Stellenwert erhalten, geht es nach den NEOS. Von der Bildungsministerin erwarten sie daher, den Erwerb digitaler Kompetenzen voranzutreiben (1914/A(E)). Neben der technischen Infrastruktur wird auch eine entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte verlangt, sowie die Verankerung von digitaler Bildung in sämtlichen Schultypen bzw. Lehrplänen sowie in der Erwachsenenbildung. (Schluss) rei


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