Parlamentskorrespondenz Nr. 665 vom 07.06.2017

Dritter NR-Präsident Norbert Hofer: Freiheit bedeutet, Verantwortung wahrzunehmen

Freiheitliche fordern den freien Hochschulzugang in Österreich

Wien (PK) – Zu Reflexionen über aktuelle Fragen der Hochschul- und Wissenschaftspolitik aus Freiheitlicher Sicht lud gestern Abend der Dritte Präsident des Nationalrats, Norbert Hofer, gemeinsam mit dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) ins Abgeordnetensprechzimmer des Parlaments. Anknüpfungspunkt für die Veranstaltung war das 65-jährige Bestehen der Hochschulorganisation der Freiheitlichen.

Die Entwicklung der Freiheitlichen Hochschulpolitik seit der Gründung des RFS im Jahr 1952 ist für den Dritten Nationalratspräsidenten durch die beständige Herausforderung geprägt, für die Freiheit der Meinungen einzutreten, auch wenn das bedeute, sich gegen den aktuellen Mainstream zu stellen. Freiheit heiße in diesem Zusammenhang auch, Verantwortung wahrzunehmen und bereit zu sein, eigene Positionen zu hinterfragen, sagte Hofer. Im heutigen Klima an den Hochschulen könne das jedoch nicht immer als selbstverständlich vorausgesetzt werden, meinte er.

Karlsböck: Freier Hochschulzugang und Studienplatzfinanzierung

Die Freiheit der österreichischen Hochschulen stellte der Wissenschaftssprecher der FPÖ im Nationalrat, Abgeordneter Andreas Karlsböck, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Die Universitäten müssten weiter am Konzept der forschungsgeleiteten Lehre ausgerichtet sein, betonte er. Um ihre Finanzierung zu sichern, setzt Karlsböck unter anderem auf ein Modell der Studienplatzfinanzierung. Er fordert auch die Ausweitung der Leistungsvereinbarungs-Perioden auf fünf Jahre und beharrt auf der Forderung von Ausgleichszahlungen für Studierende aus EU-Ländern sowie auf dem freien, kostenlosen Hochschulzugang. Die Matura müsse als Zugangsvoraussetzung ausreichen, jedoch dementsprechend eine Aufwertung erfahren, erklärte der Freiheitliche Wissenschaftssprecher.

Der RFS, der seit seiner Entstehung ganz wesentlich von den Burschenschaften getragen werde, habe in der Spannung von Freiheit und Gleichheit an den Universitäten stets den Standpunkt der Freiheit vertreten, hielt der emeritierte Universitätsprofessor Werner Kuich in seiner Rede fest. Kuich sieht die aktuellen Auseinandersetzungen, die das geistige und politische Klima in Europa und weltweit bestimmen, als Anzeichen für die Krise einer universalistischen Ideologie. Der derzeit dominierende Universalismus der Eliten setze auf die Auflösung historisch gewachsener Identitäten und Wertesysteme. Als Gegensatz dazu verschaffe sich im Diskurs jedoch zunehmend ein Partikularismus Gehör, der auf traditionell gewachsene Werte setze, hob Kuich hervor. Als Beispiele dieser Entwicklung nannte er unter anderem den Wahlerfolg von Donald Trump und die Entscheidung Großbritanniens für den Brexit. Abschließend ergriff Felix Mayrbäurl, derzeitiger Bundesobmann des RFS, das Wort. (Schluss) sox

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/aktuelles/mediathek/fotos.


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