Parlamentskorrespondenz Nr. 454 vom 24.04.2018

Neu im Unterrichtsausschuss

360°-Feedback, Ganztagsschulen, Digitalisierung, Integrationsstiftung

Wien (PK) – In einem gemeinsamen Entschließungsantrag fordern die BildungssprecherInnen aller Fraktionen, Lehrerfeedback durch SchülerInnen im Rahmen des Bildungscontrollings einzuführen. Die SPÖ drängt überdies auf einen schnelleren Ausbau ganztätiger Schulformen und auf mehr Mittel für die Digitalisierung an Schulen. Für Innovationsimpulse bei der Integration verlangen die NEOS, dass eine sogenannte Integrationsstiftung eingerichtet wird.

Qualitätsmanagement an Schulen

Zur Hebung der Bildungsqualität an Schulen sprechen sich alle Fraktionen für die Einführung eines anonymisierten 360°-Feedbacksystems aus. Wie schon von den NEOS in einem früheren Antrag skizziert (siehe Parlamentskorrespondenz Nr. 214), sollen dabei die LehrerInnen durch Feedback seitens der SchülerInnen über ihre Unterrichtsgestaltung reflektieren. Bildungsminister Heinz Faßmann ersuchen nun die BildungssprecherInnen Rudolf Taschner (ÖVP), Sonja Hammerschmid (SPÖ), Wendelin Mölzer (FPÖ), Matthias Strolz (NEOS) und Stephanie Cox (PILZ), anhand nationaler und internationaler Beispiele zu prüfen, wie ein derartiges Feedbacksystem im österreichischen Schulsystem implementiert werden kann (209/A(E)). Nach Vorberatung mit den Schulpartnern wäre dann diese Form des Qualitätsmanagements an allen Schulen einzuführen.

Ganztägige Schulen qualitätsvoll ausbauen

Im Sinne einer qualitätsvollen schulischen Betreuung fordert Sonja Hammerschmid (SPÖ) Minister Faßmann auf, am von der Vorgängerregierung vorgesehenen Zeitrahmen für den Ganztagsschulausbau festzuhalten beziehungsweise ihn mit entsprechenden Begleitmaßnahmen zu forcieren (191/A(E)). Der Anteil von Schülerinnen und Schülern in ganztägigen Schulformen sollte sich demnach bis 2025 von derzeit 20% auf 40% erhöhen. Nicht nur würden SchülerInnen in ihrer Entwicklung dadurch chancengleich unterstützt, auch die Eltern profitierten dank der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, argumentiert Hammerschmid.

Digitale Qualifikationen fördern

Die Digitalisierungsstrategie "Schule 4.0" führt die ehemalige Bildungsministerin Hammerschmid als weiteres von ihr angestoßenes Projekt an, das ohne Verzögerung umgesetzt und ausreichend finanziert werden müsse (192/A(E)). Konkret geht es dabei um die Vermittlung von digitalen Kompetenzen, angefangen bei Grundtechniken des Programmierens bis hin zur Medienbildung, um digitale Inhalte richtig einordnen zu können. Teil der Digitalisierungsstrategie für die gesamte Schullaufbahn sind zudem die digitale Aus- und Weiterbildung der PädagogInnen und die Bereitstellung der notwendigen IT-Infrastruktur an Schulen sowie digitaler Lernmaterialien. In der Erwachsenenbildung sei das Thema ebenfalls verstärkt aufzugreifen, so Hammerschmid.

Qualität der Integration heben

Für eine Integrationsstiftung nach dem Vorbild der Innovationsstiftung für Bildung macht sich NEOS-Klubobmann Matthias Strolz stark (201/A(E)). Ziel dieser 2019 einzurichtenden Stiftung wäre die Unterstützung von innovativen Integrationsinitiativen und -projekten, die dort gebündelt und gefördert würden. Über Förderschwerpunkte und die Mittelverteilung sollte Strolz zufolge ein von Bildungs- und Außenministerium nominierter Stiftungsrat entscheiden. Einzubinden wäre auch ein wissenschaftlicher Beirat. die NEOS versprechen sich von ihrem Vorstoß neue Impulse zur Umsetzung und Vernetzung von Pionier- und Modellprojekten der schulischen Integration. (Schluss) rei


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