Parlamentskorrespondenz Nr. 605 vom 29.05.2018

Neu im Unterrichtsausschuss

Schülerparlament, Sprachkompetenznachweis, Wertevermittlung

Wien (PK) – Das Schülerparlament soll gesetzlich verankert werden, schlagen ÖVP, FPÖ und NEOS mit einer Änderung des Schülervertretungsgesetzes vor. Die Regierungsfraktionen wollen darüber hinaus für Lehrkräfte an Privatschulen den Nachweis ihrer Deutschkompetenz erleichtern. Von den NEOS kommt der Aufruf, "Ethik und Religion" als eigenes Unterrichtsfach zur Wertevermittlung einzuführen.

Schülerparlament als Institution

SchülerInnen mehr Möglichkeit zur Partizipation im Schulleben zu geben, dieses Ziel verfolgen Nico Marchetti (ÖVP), Wendelin Mölzer (FPÖ) und Douglas Hoyos-Trauttmannsdorff (NEOS). Konkret regen sie an, das schon seit Jahren bestehende Schülerparlament zu institutionalisieren, indem es im Schülervertretungsgesetz aufscheint (261/A). Zusammengesetzt aus allen SchülervertreterInnen der Landes- und der Zentrallehranstaltenschülervertretung würde diese Vollversammlung insgesamt 160 Mitglieder umfassen und von der Bundesschülervertretung organisiert werden.

Tagen soll das Schülerparlament einmal pro Jahr, um Anträge der TeilnehmerInnen zu diskutieren und darüber abzustimmen. Adressaten dieser Forderungen wären zwar zunächst die Schülervertretungen selbst, mit den Schulbehörden könnten die SchülervertreterInnen Anliegen des Schülerparlaments jedoch in eigenen Sitzungen beraten.

Sprachnachweis für PrivatschullehrerInnen 

Mit der Bildungsreform 2017 wurde im Sinne eines qualitätsvollen Unterrichts die erforderliche Sprachkompetenz für LehrerInnen an Privatschulen auf C1-Niveau festgelegt. Ein entsprechender Sprachnachweis ist vorgeschrieben. Nunmehr regen die Bildungssprecher Rudolf Taschner (ÖVP) und Wendelin Mölzer (FPÖ) in einem Initiativantrag (260/A) an, dass künftig Reifeprüfungszeugnisse oder Studienabschlüsse mit der Unterrichtssprache Deutsch als gleichwertige mit einem C1-Zertifikat – wie es Sprachinstitute ausstellen – gelten. Von der Nachweispflicht ausnehmen will man Lehrkräfte, die als Native Speaker an Internationalen Schulen unterrichten.

Wertevermittlung als Pflichtfach

NEOS-Bildungssprecher Matthias Strolz fordert von Bildungsminister Heinz Faßmann, an allen Schultypen "Ethik und Religion" als Pflichtfach einzuführen (232/A(E)). Ab der ersten Schulstufe sollten Kinder und Jugendliche so im Rahmen des staatlichen Bildungsauftrags die Werte einer pluralistischen, offenen und demokratischen Gesellschaft vermittelt bekommen. Gleichzeitig solle mit dem Fach das Wissen über Religionen erweitert werden. Von den dafür ausgewählten LehrerInnen erwartet Strolz politische und weltanschaulich-religiöse Unabhängigkeit (Schluss) rei


Themen