Parlamentskorrespondenz Nr. 920 vom 29.08.2018

NR-Präsident Sobotka: Mit Erich Lessing hat uns ein bedeutender Künstler und Zeitzeuge für immer verlassen

Lessing fotografierte Zeitgeschichte

Wien (PK) – "Nicht ohne Grund spricht man bei Erich Lessing von einem Jahrhundertfotografen. Er hinterlässt eine tiefe künstlerische und menschliche Lücke", würdigte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka Erich Lessing, der im Alter von 95 Jahren verstorben ist. "Mein tiefes Mitgefühl gilt der Familie, vor allem seiner Tochter Hannah Lessing, die seit zwei Jahrzehnten mit großem Engagement den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus leitet".

Mit Lessing habe man aber auch einen wichtigen Zeitzeugen verloren, der mit seiner scharfen Beobachtungsgabe und der entsprechenden Sensibilität für Politik und Geschichte auch das nötige Feingefühl dafür aufbrachte, historische Ereignisse fotografisch so festzuhalten, dass sie einen tiefen Eindruck vom Geschehen in den Augen der BetrachterInnen hinterlassen. Bei seinen Bildern handle es sich um "fotografierte Zeitgeschichte", sagte Sobotka. Ein besonderes Zeugnis dafür stelle die Aufnahme seines berühmtesten Bildes dar, das Leopold Figl und die Alliierten bei der Unterzeichnung des Staatsvertrags auf dem Balkon des Belvedere zeigt. Er habe damit das Bild vom Staatsvertrag geschaffen, das sich in den Köpfen und Herzen der Menschen festgesetzt hat. (Schluss) jan


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