Parlamentskorrespondenz Nr. 1068 vom 09.10.2018

Me-too-Bewegung als wichtige Sensibilisierung

Profil-Interview mit Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka: Abschätzige Behandlung von Frauen hat in Österreich keinen Platz

Wien (PK) – Die "Me-too-Debatte" in den Fokus zu rücken, war und ist nach Ansicht von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka "ohne Zweifel wichtig". Das sagte er in einem profil-Interview, das gestern erschienen ist. Die Me-too-Debatte setzte vor einem Jahr ein. Aus einer Reihe von Twitter-Meldungen wurde eine weltweite Bewegung, vor allem in sozialen Medien. Dadurch ist es laut Sobotka zu einer Sensibilisierung in der Bevölkerung gekommen, und das sei gut so, "weil wir solchen Dingen mit einer gesamtgesellschaftlichen Haltung entgegentreten müssen", erklärte der Nationalratspräsident.

Was Politiker betrifft, legt Sobotka strenge Maßstäbe an, vor allem im Hinblick auf ihre Glaubwürdigkeit. Sie müssten "konsequent Haltung zeigen", betonte der Nationalratspräsident. Einen Zusammenhang zwischen Politikern bestimmter Fraktionen und Verstößen gegen das Herabwürdigungs- oder Belästigungsverbot sieht Sobotka nicht. Auch über Alters-, Berufs- und Geschlechtergrenzen hinweg müsse man einen respektvollen Umgang einfordern. "Frauen abschätzig zu begegnen und sie als Objekte zu betrachten, ist eine Denke, die in einem modernen Österreich nichts verloren hat", unterstrich der Nationalratspräsident. (Schluss) red


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