Parlamentskorrespondenz Nr. 1054 vom 08.11.2019

Statistikrat fordert bessere finanzielle Ausstattung der Statistik Austria

Budgetlücke könnte ab 2020 Umfang und Qualität des Angebots gefährden

Wien (PK) – Der Statistik Austria drohen finanzielle Nöte. Die Umsetzung des Arbeitsprogramms sei durch die angespannte wirtschaftliche Lage ernsthaft gefährdet, warnt der Statistikrat in seinem Tätigkeitsbericht 2018, den die Regierung vor kurzem dem Nationalrat gemeinsam mit dem Bericht 2017 vorgelegt hat (III-61 d.B.). Insbesondere ab 2020 könnten Abstriche bei der angebotenen Produktpalette drohen. Der Statistikrat appelliert in diesem Sinn an die zuständigen Ressorts, die Statistik Austria mit den erforderlichen Mitteln auszustatten, damit diese die notwendigen Statistiken zur Verfügung stellen, den erreichten Qualitätsstandard halten bzw. verbessern und den europäischen Verpflichtungen nachkommen könne.

Prinzipiell stellt der Statistikrat der Statistik Austria wieder ein gutes Zeugnis aus. Die Bundesanstalt habe nach allen ihm vorliegenden Informationen sowohl den Grundsätzen der Objektivität und Unparteilichkeit bei der Erstellung der Statistiken als auch weiteren gesetzlichen Vorgaben wie dem Datenschutz Rechnung getragen, wird im Bericht betont. Zudem sei die Leitung der Bundesanstalt bemüht, die Aktualität der Statistiken zu verbessern und gleichzeitig die "Respondenten" durch eine verstärkte Heranziehung von Verwaltungs- und Registerdaten zu entlasten. Als wichtiges Instrument der Qualitätskontrolle sieht der Statistikrat die regelmäßigen Feedback-Gespräche, bei der einzelne statistische Standardprodukte – zuletzt etwa der Verbraucherpreisindex, die Kulturstatistik und das Strom- und Gastagebuch – mit Expertinnen und Experten diskutiert werden.

Zu den besonderen aktuellen Herausforderungen gehört dem Statistikrat zufolge die Implementierung von EU-Vorgaben, etwa was die Verordnung über Europäische Statistiken betrifft. Zudem sind ihm auch eine Ausrichtung der Online-Datenbank STATcube nach den Bedürfnissen der NutzerInnen, die verstärkte Integration statistischer Einzelprodukte in ein Gesamtsystem bzw. übergreifende Teilsysteme sowie eine klare Trennung zwischen der Bereitstellung statistischer Daten und inhaltlicher Bewertung – etwa beim Produkt "Wie geht's Österreich" – ein Anliegen. Wobei die zunehmende Wahrnehmung von Analysetätigkeiten durch die Statistik Austria grundsätzlich begrüßt wird. Empfohlen wird vom Rat auch ein weiterer Ausbau der fachübergreifenden Kommunikation innerhalb der Statistik Austria. (Schluss) gs