Parlamentskorrespondenz Nr. 99 vom 31.01.2020

Parlamentsmagazin Hohes Haus feiert 40. Geburtstag

Sobotka: Parlamentsmagazin ist ein wichtiger Eckpfeiler, um sich eine qualifizierte Meinung über politische Sachverhalte bilden zu können

Wien (PK) - Am 26. Jänner 1980 erstmals on-air gegangen, gehört das Parlamentsmagazin "Hohes Haus" heute zu den am längsten ausgestrahlten Informationssendungen des ORF und bringt im Schnitt rund 120.000 Zuseherinnen und Zusehern das politische Geschehen aus dem Herz der heimischen Demokratie näher. "Ein modernes, demokratisches Staatswesen wäre ohne funktionierende Medien nicht denkbar. Das Parlamentsmagazin Hohes Haus trägt seit 40 Jahren wesentlich dazu bei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ein objektives und seriöses Bild über die parlamentarische Arbeit machen können. Dafür möchte ich mich als Präsident des Nationalrats aufrichtig bedanken", gratulierte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei der Jubiläumsveranstaltung in der Hofburg in seiner Eröffnung. "Denn gerade in Zeiten einer modernen Informationsgesellschaft wird es immer schwieriger, zwischen wesentlich und unwesentlich bzw. zwischen wahr und unwahr zu unterscheiden", sagte der Nationalratspräsident. 

Sobotka: Medien sind für eine Demokratie ein wesentlicher Partner

Sobotka bedankte sich bei allen Protagonisten der Sendung – MitarbeiterInnen, Abgeordnete, TechnikerInnen usw. – für ihren Einsatz und ihr Engagement. "Es ist eine wichtige Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, den parlamentarischen Prozess für die Menschen zu übersetzen. Medien sind für eine Demokratie ein wesentlicher Partner, der hinter die Kulissen blickt, Einblicke gewährt und auch manchmal den Finger in die Wunde legt. Die Sendung bringt den Parlamentarismus und das demokratische System den BürgerInnen näher."

Wrabetz: Respektvolle Nähe und zugleich kritische Distanz – das zeichnet unsere Parlamentsberichterstattung aus

Am 9. Februar blickt das Magazin mit einer Jubiläumssendung auf seine lange und bewegte Geschichte zurück und kann zugleich auf eine beeindruckende Bilanz verweisen - 38.000 Minuten Sendezeit, 1.267 Sendungen und 5.068 Beiträge. "Das Zusammenspiel zwischen Parlamentarismus und öffentlich-rechtlichem Rundfunk ist wichtig für eine starke Demokratie. Respektvolle Nähe und zugleich kritische Distanz – das zeichnet unsere Parlamentsberichterstattung aus. Dass die BürgerInnen am Parlamentsgeschehen teilhaben können, ist dadurch möglich. Der Parlamentarismus wird von unseren RedakteurInnen journalistisch betrachtet und erklärt, natürlich immer vom Willen getragen, möglichst viel Verständnis für die Abläufe zu entwickeln. Das Hohe Haus ist ein wichtiges Element unserer Berichterstattung", so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Mit Live-Übertragungen aus dem Nationalrat und aus dem Bundesrat sowie mit der Hintergrundberichterstattung der Sendung "Hohes Haus" würde es dem ORF gelingen, den heimischen Parlamentarismus nicht nur umfassend, facettenreich und ausgewogen aufzubereiten, sondern ihn auch spannend zu vermitteln.

Die ersten Berichte direkt aus dem Parlament gab es ab dem 21. Mai 1969 und bis 1995 nur 14-täglich am Samstag. Seit 1981 zeigt der ORF die erste Übertragung "Live aus dem Parlament". Alleine in den vergangenen drei Jahren kamen 1.016 Sendestunden live aus dem Parlament. Bei der Jubiläumsveranstaltung wurde daher nicht nur zurückgeblickt, sondern auch eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Thema Parlamentarismus und Medien vorgenommen. In einem ExpertInnengespräch diskutierten Kommunikationswissenschaftlerin Petra Herczeg und Politikberater Thomas Hofer mit Moderatorin Rebekka Salzer über die Medien als vierte Gewalt in Demokratien. Bereiche wie die Finanzierbarkeit von Journalismus, Bewusstseinsentwicklung für die Medien, Presseförderung, Soziale Netzwerke und die Rolle der JournalistInnen wurden ebenso thematisiert wie auch die Rolle der Qualitätsmedien vs. Soziale Medien.  Am Sonntag, dem 9. Februar 2020, wird in der 1.267. Sendung um 12 Uhr im ORF 2 Rückschau auf 40 Jahre ORF-Parlamentsmagazin gehalten. (Schluss) mar

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.