Parlamentskorrespondenz Nr. 108 vom 04.02.2020

Ozonbelastung in Österreich nimmt weiter ab

Nachhaltigkeitsministerium legt Ozonbericht 2015-2017 vor

Wien (PK) – Die Reduktion der Emissionen an Ozon-Vorläufersubstanzen hat in Österreich zu einer fallenden Tendenz bei den Schwellenwert- und Zielwertüberschreitungen von bodennahem Ozon geführt. Wie aus dem aktuellen Ozonbericht 2015-2017 (III-87 d.B.) hervorgeht, hat sich der bereits seit 25 Jahren registrierte Rückgang der Ozonbelastung auch in den letzten drei Jahren fortgesetzt. Überschreitungen der Grenzwerte wurden zwar auch im Zeitraum von 2015 bis 2017 festgestellt, im langjährigen Vergleich ist ihre Zahl  aber deutlich zurückgegangen. 

Rückgang bei Überschreitung sämtlicher Zielwerte, Informations- und Alarmschwellen

Konkret zeigen bei den Überschreitungen des Zielwerts zum Schutz der menschlichen Gesundheit alle neun Ozon-Überwachungsgebiete in Österreich in den letzten 25 Jahren einen abnehmenden Trend. Im Zeitraum 2015-2017 traten Überschreitungen des Zielwerts in allen Ozon-Überwachungsgebieten auf. Der Bericht geht aber davon aus, dass nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung – im niedrigen einstelligen Prozentbereich – von der Zielwertüberschreitung betroffen ist. Ein höherer Wert wurde allerdings in Wien, Niederösterreich und im nördlichen Burgenland verzeichnet, während in inneralpinen Tälern und an verkehrsnahen Messstellen keine Zielwertüberschreitungen beobachtet werden konnten.

Auch bei den Überschreitungen des Zielwerts zum Schutz der Vegetation zeigen alle Ozon-Überwachungsgebiete einen Rückgang. Der Zielwert wurde zuletzt an 40% der Messstellen überschritten, wobei besonders hohe Belastungen im Hoch- und Mittelgebirge auftraten. Überschreitungen der Informationsschwelle wiederum wurden mehrfach registriert – 2015 an 19, 2016 an 3 und 2017 an 11 Tagen. Am stärksten betroffen war dabei Nordostösterreich. Die Alarmschwelle hingegen wurde 2016 und 2017 nicht überschritten, 2015 aber traten an einem Tag im Umland von Wien Überschreitungen für jeweils eine Stunde auf. Doch auch bezüglich der Alarmschwelle ist im langfristigen Vergleich die Zahl der Überschreitungen deutlich zurückgegangen.

Maßnahmen zur Reduktion der Vorläufersubstanzen zeigen Wirkung

Die bisher durchgeführten Maßnahmen zur Reduktion der Ozon-Vorläufersubstanzen haben zu einem deutlichen Rückgang der durch den Menschen verursachten Emissionen in Österreich geführt, resümiert der Bericht. Die anthropogenen Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen betrugen 2017 rund 119.000 Tonnen, was einen Rückgang um 63% gegenüber 1990 bedeutet. Bei den Stickstoffoxiden lagen die Emissionen bei 131.000 Tonnen und damit um 36% unter dem Wert von 1990.

Emissionsrückgang in allen Sektoren

Der Emissionsrückgang hat sich in allen Sektoren manifestiert. Um ein Drittel und mehr sind die Emissionen bei der öffentlichen Strom- und Wärmeversorgung, bei der Lösungsmittelverwendung und bei den Kleinverbrauchern gesunken. Stark zurückgegangen sind auch die Verkehrsemissionen, dies trotz hoher Stickstoffoxid-Emissionen von Diesel-PKW. (Schluss) hof