Parlamentskorrespondenz Nr. 430 vom 06.05.2020

Neue Servicestellen für mehr Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Bericht über den Nationalen Qualifikationsrahmen 2019 liegt vor

Wien (PK) – Mit dem Gesetz zum Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) aus dem Jahr 2016 soll das österreichische Bildungssystem auf europäischer Ebene besser dargestellt und vergleichbar gemacht werden. Mit Hilfe eines Bildungsrasters sollen nicht nur formale Bildungsabschlüsse sondern auch nicht-formale Qualifikationen aus dem Aus- und Weiterbildungsbereich aus der Erwachsenenbildung und der außerschulische Kinder- und Jugendarbeit die Mobilität sowie lebenslanges Lernen unterstützen, wie aus dem Nationalrat vorliegenden Bericht über den Nationalen Qualifikationsrahmen 2019 hervorgeht (III-128.d.B.).

Die Nationale Koordinierungsstelle für den Qualifikationsrahmen (NKS) ist für die zentrale Verwaltung und Information zum NQR weisungsfrei innerhalb des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) eingerichtet und legt im Auftrag des Bildungsministeriums dem Nationalrat regelmäßig einen Arbeitsbericht vor. Das NKS prüft eingereichte Qualifikationsansuchen und ordnet sie einem von acht NQR-Qualifikationsniveaus zu. Die Vernetzung auf europäischer Ebene gehört genauso wie die Führung eines Online-Registers (www.qualifikationsregister.at) sowie Informations- und Koordinationstätigkeiten zu den Aufgaben.

Sechs neue NQR-Servicestellen

Als eine wesentliche Neuerung wurden im Mai 2019 vom Bildungsministerium sechs Servicestellen für den NQR ernannt. Die Servicestellen fungieren als Bindeglied zwischen NQR-Gremien und Qualifikationsanbietern. Sie sollen insbesondere Zuordnungen aus dem nicht-formalen Bereich fördern. Sie beraten und unterstützen Institutionen aus dem Fort- und Weiterbildungsbereich bei der NQR-Einreichung, so der Bericht. Der Kriterienkatalog für die Ernennung forderte von den bewerbenden Organisationen systemische Perspektiven, Fachkundigkeit, ausreichende Kapazitäten und ein Qualitätssicherungs- und Strategiekonzept. Die ernannten Servicestellen sind AQ-Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria), aufZAQ (Zertifizierte AusbildungsQualität für Kinder- und Jugendarbeit), die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, ibw (Österreichisches Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) und oibf (Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung und Quality Austria).

Neue Zuordnungen zum Nationalen Qualifikationsrahmen

Im Jahr 2019 wurden zwei neue Zuordnungen in den NQR genehmigt: Die E2a Grundausbildung für den Exekutivdienst in der Verwendungsgruppe E2a im Justizressort mit dem Justizministerium als Qualifikationsanbieter. Eine Qualifikation des Verteidigungsministeriums "StabsunteroffizierIn" wurde ebenfalls genehmigt. Beide Zuordnungen erfolgten im Qualifikationsniveau V. Damit wurden bisher insgesamt elf Ausbildungen eingeordnet. Die Zuordnungen erfolgen mit Unterstützung eines 7-köpfigen sachverständigen Beirats. Eine NQR-Steuerungsgruppe, bestehend aus 32 Mitgliedern, wirkt im Bereich der Zuordnungen als Kontrollgruppe. Weiters berät sie sämtliche Behörden, die für die gesetzliche Reglementierung von Bildungs- und Ausbildungsanschlüssen zuständig sind.

Vernetzung auf europäischer Ebene

Die Trägerorganisation der NKS, der OeAD, ist in Österreich für das Erasmus+ Programm verantwortlich. Außerdem sind dort weitere europäische Kontaktstellen aus dem Bildungsbereich angesiedelt, woraus sich auch für die NKS Synergien und Kooperationen auf europäischer Ebene ergeben, heißt es im Bericht. Dabei wird insbesondere auf den stetigen Informationsaustausch zwischen dem NQR-Register und dem europäischen LOQ-Portal (Learning Opportunity and Qualification in Europe) zur Vergleichbarkeit der Abschlüsse auf europäischer Ebene aufmerksam gemacht. Weiters ist die NKS in der EQF Advisory Group, dem zentralen Gremium der Qualifikationsrahmen auf europäischer Ebene, involviert. (Schluss) gun