Parlamentskorrespondenz Nr. 706 vom 29.06.2020

NR-Präsident Sobotka bekundet seine Trauer über das Ableben von Gideon Eckhaus

Altösterreicher war maßgeblich an Restitutionsverhandlungen mit der österreichischen Regierung beteiligt

Wien (PK) – Tiefe Betroffenheit und Trauer über das Ableben von Gideon Eckhaus bekundet Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. "Ich erinnere mich noch gut an meine Begegnungen mit ihm in Tel Aviv im Café der Altösterreicher, die wie er vor den Nazis fliehen konnten. Wenn er gesprochen hat, wurde es ruhig um ihn herum. Seinen Angehörigen möchte ich meine tief empfundene Anteilnahme in dieser schweren Stunde aussprechen", sagt der Nationalratspräsident.

Gideon Eckhaus wurde am 3. Juli 1923 als Sohn des Kaufmanns Karl Eckhaus und dessen Frau Sabine in Wien geboren. 1935 schloss er sich dem zionistischen Jugendverband an. 1938 konnte er nach Palästina fliehen. Sein Vater wurde in Auschwitz ermordet. Seine Mutter war bereits 1934 verstorben, sein Bruder überlebte in den USA.

Eckhaus engagierte sich in verschiedenen Verbänden für die Gründung des Staates Israel und arbeitete später an der Integration jugendlicher Einwanderer. Seit 1994 war Eckhaus maßgeblich an den Restitutionsverhandlungen mit der österreichischen Regierung beteiligt. Er war Vorsitzender der Israelisch-Österreichischen Gesellschaft Tel Aviv sowie Vorsitzender der Vereinigung der aus Österreich stammenden Juden in Israel und erhielt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. (Schluss) red