Parlamentskorrespondenz Nr. 830 vom 23.07.2020

Bundes-Energieeffizienzgesetz: Erreichen des Zielwerts von 1.050 PJ im Jahr 2020 weiterhin unwahrscheinlich

Bericht für das Jahr 2019 über Entwicklung bei Energieverbrauch und Energieeffizienz

Wien (PK) – Laut Bericht an den Nationalrat über die aktuellen Entwicklungen bei Energieverbrauch und Energieeffizienz für das Jahr 2019 ist ein Erreichen des Zielwerts von 1.050 PJ im Jahr 2020 weiterhin unwahrscheinlich (III-154 d.B.). Zuletzt lag der Endenergieverbrauch in Österreich laut Energiebilanz der Statistik Austria für das Jahr 2017 bei 1.141 PJ und für das Jahr 2018 bei 1.126 PJ. Die Entwicklung des Endenergieverbrauchs sei unter anderem von Wirtschaftswachstum, Bevölkerungswachstum, Verbesserungen der Energieeffizienz sowie von Witterungsverhältnissen abhängig, so der Bericht.

Kumulatives Energieeffizienzziel auf Kurs

Was das kumulative Energieeffizienzziel in der Höhe von 310 PJ im Zeitraum von 2015 bis 2020 betrifft, geht der Bericht hingegen davon aus, dass dieser Wert erreicht werden wird. Für die Jahre 2014 bis 2018 ergingen insgesamt 37.864 aktive Energieeffizienzmaßnahmen-Meldungen an die Monitoringstelle Energieeffizienz. Die mit diesen Maßnahmen verbundenen Energieeinsparungen lagen kumuliert bei 253,7 PJ, die zum Einsparungsziel von 310 PJ beitragen.

Großteil der jährlichen Einsparungen aus Energiesteuern

Der Großteil der jährlichen Einsparungen in der Höhe von 83,9 PJ stammte dabei aus der Kategorie Energiesteuern, gefolgt von "Heizsysteme und Warmwasser". Haushaltsmaßnahmen nahmen mit jährlichen Einsparungen von 28,9 PJ einen Anteil von 34,4% an den Gesamteinsparungen ein. In einkommensschwachen Haushalten wurden Maßnahmen mit jährlichen Einsparungen von 0,66 PJ gesetzt, was einem Anteil von 0,8% der gesamten Einsparungen entspricht.

Bund und Bundesländer haben für die Jahre 2014 bis 2017 Energieeffizienzmaßnahmen mit einem jährlichen Einsparvolumen von 24.768,9 TJ mit einem Betrag von rund 10,48 Mrd. € gefördert.

Energieaudits für Unternehmen

Insgesamt wurden für 1.633 große Unternehmen Energieaudits durchgeführt – mit Stand 30. Oktober 2019. Die Audits waren 2015 erstmalig zu melden und sind alle vier Jahre zu erneuern, daher sei eine größere Vorlage an Energieauditmeldungen Ende 2019 zu erwarten. In 61% aller gemeldeten Energieaudits wird dem Bericht zufolge ein Energieeinsparpotenzial in Unternehmen zwischen 1% und 10% ausgewiesen. Der Bereich Transport weist verhältnismäßig hohe durchschnittliche Einsparpotentiale zwischen 5% und 20% auf. In Energieaudits mit Einsparpotenzialen von mehr als 20% treten laut Bericht Gebäudemaßnahmen in den Vordergrund. (Schluss) mbu


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