Parlamentskorrespondenz Nr. 54 vom 21.01.2021

Qualitätssicherung und Gütesiegel bleiben zentrale Aufgaben der AMA-Marketing

Deutschland und Italien bleiben laut Tätigkeitsbricht 2019 wichtigste Exportmärkte

Wien (PK) – Dem Nationalrat liegt der Tätigkeitsbericht (III-210 d.B.) der AMA-Marketing für das Jahr 2019 vor. In diesem wird festgehalten, dass die Förderung des Absatzes von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Erschließung und Pflege von Märkten für diese Produkte im In- und Ausland, die Verbesserung des Vertriebs und der Qualität sowie die Vermittlung von relevanten Informationen für VerbraucherInnen weiterhin zu den Hauptzielen der AMA-Marketing gehören.

Im Berichtsjahr 2019 wurden insgesamt rund 18,7 Mio. € an Agrarmarketingbeiträgen eingenommen, was Mindereinnahmen von rund 600.000 € gegenüber 2018 bedeutet. Der Bereich Milch war dabei mit rund 9,2 Mio. € der größte Beitragsgeber, der Bereich Fleisch brachte rund 5,6 Mio. € ein. Die Zuschüsse der Europäischen Kommission für Kofinanzierungen beliefen sich auf etwa 1,9 Mio €.

Der Bio-Anteil stieg in den meisten Produktgruppen. Ein Anstieg gegenüber 2018 ist etwa bei Milch von 16,53% auf 17,86% oder bei Gemüse von 10,5% auf 11,87% festzustellen. Bei Rindern gab es einen Rückgang von 22% auf 17,45%, bei Kartoffeln von 16,7% auf 15,38%.

Deutschland und Italien bleiben wichtigste Exportmärkte

Deutschland blieb auch 2019 mit Agrarexporten im Wert von 4,4 Mrd. €, also mehr als einem Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Exporte, der mit Abstand wichtigste Abnehmer Österreichs. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen Italien (1,2 Mrd. €), Ungarn (458 Mio. €) und die Niederlande (367 Mio. €). Laut dem Tätigkeitsbericht werden Drittländer außerhalb des EU-Binnenmarktes aber immer bedeutender. 2019 machten diese mit 27% schon mehr als ein Viertel aller Agrarexporte aus. Die wichtigsten Umsatzbringer bleiben weiterhin Milch und Milchprodukte sowie Fleischzubereitungen, wie Wurst, Schinken oder Speck.

Qualitätssicherung und Gütesiegel im Zentrum der AMA-Marketing

Die zentrale Rolle für die praktische Umsetzung der Aufgaben der AMA-Marketing kommt der Qualitätssicherung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Form von Richtlinienentwicklung und Produktzertifizierung zu. Hierbei waren durch das AMA-Gütesiegelprogramm 2019 rund 42.000 landwirtschaftliche Betriebe sowie 2.650 Be- und Verarbeitungsbetriebe eingebunden. Zur Überwachung fanden im Berichtszeitraum zirka 20.000 Vor-Ort-Kontrollen und ca. 4.500 Produktanalysen bei Lebensmitteln statt.

2019 wurde das AMA-Gütesiegelprogramm im Bereich Milch und Milchprodukte weiterentwickelt. Wesentliche Neuerungen waren die Aufnahme eines neuen freiwilligen Moduls für "Alm-Milch" und die Erweiterung der Richtlinie "Haltung von Kühen". Ziele sind die langfristige Sicherung und Steigerung der Milch- und Fleischqualität, des Tierwohls, der Tiergesundheit sowie der Nachhaltigkeit in der Milchproduktion. Außerdem kam es 2019 zur Einführung eines neuen AMA-Gütesiegels für Blumen und Zierpflanzen, das als wichtige Orientierung in Hinblick auf eine nachvollziehbare Herkunft dienen soll. In den Bereichen Geflügelfleisch, Eier sowie Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel wurden zudem neue Anforderungen für die AMA-Gütesiegel-Richtlinien für LizenznehmerInnen beschlossen.

Neuaufstellung des "Netzwerk Kulinarik"

Im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums wurde 2019 das Netzwerk Kulinarik neu aufgestellt. Es soll heimische Lebensmittel stärker in der Kulinarik verankern, regionale kulinarische Initiativen unterstützen und sie in eine gemeinsame Richtung weiterentwickeln. Das Ziel bestehe darin, Österreich als die Kulinarik-Destination Europas zu positionieren und die Zusammenarbeit der Betriebe entlang der Wertschöpfungskette zu unterstützen, ist dem Bericht zu entnehmen. Mit den strategischen Aufgaben der Vernetzungsstelle wurde die AMA-Marketing betraut. Die Auftragsfinanzierung erfolgt aus Mitteln der ländlichen Entwicklung. Um die Kulinarik-Strategie umzusetzen, sollen bis zum Jahr 2022 Maßnahmen in 14 Arbeitspaketen umgesetzt werden. (Schluss) med