Parlamentskorrespondenz Nr. 105 vom 02.02.2021

Neu im Budgetausschuss

Finanzschulden und Währungstauschverträge 2020

Wien (PK) – Der Finanzminister beziffert die Finanzschulden des Bundes 2020 mit 238 Mrd. € (Stand 31.12.2020, 53/BA). Im Vergleich zum Ende 2019 entspricht dies einem Anstieg um 29,2 Mrd. €.

Finanzierungen 2020: 63,09 Mrd. €

2020 wurden Finanzierungen für den Bund in Höhe von 57,82 Mrd. € getätigt. Davon entfielen 37,05 Mrd. € auf Anleihen, 18,91 Mrd. € auf Bundesschatzscheine und 1,86 Mrd. € auf Darlehen, heißt es in dem Bericht des Finanzministeriums an den Budgetausschuss. Durch Wertpapiertransaktionen am Sekundärmarkt fanden 2020 Netto-Käufe von Bundesanleihen in Höhe von -1,02 Mrd. € statt. Zusätzlich tätigte der Bund im Finanzjahr 2020 Kreditoperationen über 5,27 Mrd. € für Länder und Rechtsträger des Bundes. Der größte Teil davon entfiel auf die ÖBB-Infrastruktur (1,9 Mrd. €) sowie die Länder Wien (1,74 Mrd. €) und Steiermark (0,49 Mrd. €). In Summe wurden 2020 Finanzierungen (ohne Wertpapiertransaktionen am Sekundärmarkt) in Höhe von 63,09 Mrd. € durchgeführt. Das bedeutet eine Verdoppelung (+31,6 Mrd. €) gegenüber dem Vorjahr (31,50 Mrd. €). Als Grund für diese Erhöhung nennt das Finanzministerium die zusätzlichen Finanzierungen für diverse COVID-19 Hilfspakete.

Österreichs Bonität werde von den führenden Ratingagenturen sehr hoch bewertet. Neben einem AAA/Stable Rating von DBRS wird Österreich von den restlichen Agenturen in die zweitbeste von 22 Ratingkategorien (AA+ bzw. Aa1) eingestuft, informiert der Finanzminister.

Das Zinsumfeld war 2020 von einem Rückgang der Kapitalmarktzinsen geprägt. Die Renditen für 10-jährige österreichische Bundesanleihen lagen zwischen 0,04% p.a. (2.1.2020) und -0,42% p.a. (31.12.2020) und pendelten sich im Jahresverlauf zwischen -0,48% p.a. und +0,29% p.a. ein. Die Finanzierungen wurden 2020 mit einer durchschnittlichen Rendite von -0,32% p.a. bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 10,17 Jahren getätigt. Das Finanzministerium betont dazu, dass die durchschnittliche Begebungsrendite zum zweiten Mal in der Geschichte der Republik negativ und die Finanzschulden des Bundes noch nie so niedrig verzinst waren. Im Detail sank der effektive Zinsaufwand 2020 von 4,41 auf 4,00 Mrd. €. Die Effektivverzinsung sank ebenfalls weiter und lag am 31.12.2020 erstmals knapp unter 1,5% p.a.. (Schluss) gla

HINWEIS: Der Budgetdienst des Parlaments bietet ökonomische Analysen zur Budgetpolitik und zu Vorlagen des Bundesministeriums für Finanzen. Alle aktuellen Daten zum Budgetvollzug (Monatsberichte) finden Sie auf der Website des Finanzministeriums.