Parlamentskorrespondenz Nr. 663 vom 02.06.2021

Neu im Unterrichtsausschuss

SPÖ und NEOS fordern Gewaltprävention und geschlechtersensible Bildung an Schulen

Wien (PK) – Die SPÖ tritt für Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen und Kindergärten ein. Die NEOS wollen mit geschlechtersensibler Bildung Gewalt vorbeugen und Lern- und Lehrmaterialien mit Blick auf Geschlechterstereotype evaluieren lassen.

SPÖ für Gewaltpräventionspaket in Bildungseinrichtungen

Für die SPÖ nehmen Schulen eine Schlüsselrolle beim Thema Gewaltschutz ein. Denn um gegen Frauenhass vorzugehen, brauche es eine Änderung der Wertehaltungen, die sich meist bereits im Kindesalter entwickeln. Kinder sollen deshalb so früh wie möglich lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, so die AntragstellerInnen. Sie wollen den Bildungsminister daher mit einem Entschließungsantrag (1630/A(E)) auffordern, ein umfangreiches Paket für Gewaltprävention für Kindergärten und alle Schulstufen vorzulegen. Workshops und Projekte zur Gewaltprävention mit externen Organisationen sollen in allen Bildungseinrichtungen fix implementiert und ausreichend finanziert werden. Außerdem brauche es einen flächendeckenden und verpflichtenden Ethikunterricht für alle SchülerInnen, wobei Gewaltprävention als Schwerpunkt im Lehrplan verankert werden soll. Auch einen Ausbau der Maßnahmen gegen Mobbing und Gewalt an Schulen fordert die SPÖ.

NEOS fordern geschlechtersensible Bildung zur Vorbeugung von Gewalt an Frauen…

Auch die NEOS wollen in Sachen Gewaltschutz in der Schule ansetzen. Sie sehen Gewalt gegen Frauen als gesamtgesellschaftliches Problem, hinter dem häufig eine allgemeine Abwertung von Frauen und tief verwurzelte patriarchale Rollenbilder liegen. Um diese Ursachen zu bekämpfen, müsse man beim Bewusstsein der BürgerInnen ansetzen – vor allem im Bildungsbereich. Das Unterrichtsprinzip "Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung" biete den entsprechenden Rahmen dafür. Mit ihrem Entschließungsantrag (1612/A(E)) wollen die NEOS den Bildungsminister auffordern, im Rahmen dieses Unterrichtsprinzips zusätzlich konkrete handlungsanleitende Grundsätze für geschlechtersensible Erziehung, Bildung und Ausbildung in Kindergärten und Schulen zu implementieren. Entsprechende Sensibilisierungsmaßnahmen in Schulen und Kindergärten sollen verstärkt auf den Weg gebracht werden.

… und geschlechtersensible Evaluierung von Lern- und Lehrmaterialien

In einem weiteren Entschließungsantrag (1603/A(E)) machen die NEOS darauf aufmerksam, dass in Lehrmaterialien wie Schulbüchern noch immer traditionelle Rollenbilder von Frauen und Männern in Lehrmaterialien übermittelt werden. Dadurch werde von SchulbuchautorInnen eine Chance vergeben, einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung zu setzen. Der Bundesminister soll daher aufgefordert werden, eine Evaluation der Schulbücher, Lehr- und Lernmaterialien in Kindergärten und Schulen hinsichtlich stereotyper Geschlechterrollen durchzuführen. Gemeinsam mit ExpertInnen und Schulbuchverlagen sollen Kriterien für geschlechtersensible Darstellungen weiterentwickelt und umgesetzt werden. (Schluss) kar