Parlamentskorrespondenz Nr. 987 vom 14.09.2021

Wildschadensbericht 2020: Verringerung von Waldschäden aufgrund des Klimawandels weiterhin dringlich

Neue bundesweite Ergebnisse werden 2022 erwartet

Wien (PK) – Im Wildschadensbericht für das Jahr 2020 (III-412 d.B.) verweist Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger darauf, dass seit dem Vorjahresbericht noch keine neuen und relevanten bundesweiten Ergebnisse vorliegen würden. Die für 2022 angekündigten Ergebnisse der beiden Monitoringsysteme Österreichische Waldinventur und Wildeinflussmonitoring sollen zeigen, ob sich die zuletzt berichteten Verbesserungen der Wildschadenssituation als nachhaltig erweisen, heißt es in dem Bericht.

Es bestehe darüber hinaus weiterhin Handlungsbedarf die Wildschäden zu verringern. Die Reduzierung ist laut dem Bericht in Anbetracht zweier Entwicklungen besonders dringend: Zum einen seien in Folge des Klimawandels Waldschäden, insbesondere durch Borkenkäfer, massiv angestiegen und die Dringlichkeit zur Anpassung der Wälder deutlich geworden. Zum anderen sei der Schutzwald in Österreich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Aufgrund von struktureller Überalterung befänden sich 34% der Schutzwaldflächen in der Terminal- oder Zerfallsphase, rund 300.000 Hektar Fläche seien betroffen. In beiden Fällen bestehe die große Herausforderung in der Verjüngung und Wiederaufforstung der Bestände. Unangepasst hohe Wildstände könnten den Erfolg der Bemühungen gefährden, ist im Wildschadensbericht 2020 zu lesen.

Schäl- und Verbissschäden: Neu Ergebnisse werden 2022 erwartet

Was die Schälschäden betrifft, werden neue Erkenntnisse für 2022 erwartet, wenn im Zuge der Österreichischen Waldinventur die endgültigen Ergebnisse der derzeit noch laufenden Erhebungsperiode 2016-2021 vorliegen werden. Nach den besorgniserregenden Zahlen der Erhebungsperiode 2007-2009 zeigen die im Vorjahresbericht präsentierten Zwischenergebnisse für die Jahre 2016-2018 einen leichten Rückgang der Schäden im Ertragswald. So ist der Anteil von Stämmen mit Schälschäden von 9,1% auf 8,4% gesunken, wobei der Rückgang ausschließlich auf den Wirtschaftswald zurückzuführen ist. Als Wermutstropfen verbucht der Wildschadensbericht 2019 allerdings, dass der Anteil geschälter Stämme im Schutzwald im Ertrag von 6,1% auf 6,5% gestiegen ist.

Auch die Erhebungen des Wildeinflussmonitorings 2019-2021 zu den Verbissschäden sind noch im Laufen. Erste vorliegende Bezirksergebnisse würden noch keinen Trend erkennen lassen, heißt es im aktuellen Wildschadensbericht. Die Ergebnisse der Periode 2016-2018 zeigen für 62% der Bezirke Verbesserungen, in 27% der Bezirke hat der Wildeinfluss auf die Waldverjüngung jedoch zugenommen. Trotz der Verbesserungen haben Mischbaumarten Probleme, dem Äser zu entwachsen und Mischbaumarten wie Tanne und Eiche konnten sich in vielen Bezirken nicht oder kaum über 1,3 Meter hinaus entwickeln. Neben den natürlichen Konkurrenzverhältnissen und der waldbaulichen Behandlung spielt der Verbiss eine wesentliche Rolle, wird im Vorjahresbericht festgehalten. (Schluss) med